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Der große Konflikt Die Antwort
Der große Konflikt
Die Antwort




Bert Hellinger

Goldmann Verlag
EAN: 9783442337347 (ISBN: 3-442-33734-8)
256 Seiten, Festeinband mit Schutzumschlag, 13 x 20cm, 2005

EUR 18,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
»Ein gutes Gewissen ist ein sanftes Ruhekissen«, weiß der Volksmund. Zu Unrecht, sagt Bert Hellinger. Denn mit gutem Gewissen haben Deutsche Juden umgebracht, haben die Weißen Afrika versklavt...

Der prominente Psychotherapeut Bert Hellinger analysiert solche »großen Konflikte« und zeigt,

wie das Familien-Stellen Wege zu guten Lösungen weisen kann.
Rezension
Bert Hellinger ist mit seinem psychologischen Ansatz und vor allem seiner Methode der Aufstellungen nicht unumstritten. Manche halten ihn für zu radikal und behaftet mit Vorurteilen und Klischees. Im vorliegenden Werk erläutert er die politische Dimension seines Ansatzes.Er analysiert die großen Konflikte dieser Welt, in denen ein "Vernichtungswille" wirkt. Es geht um Leben und Tod, um Überleben oder Untergang. Und hinter allem steht all zu oft das gute Gewissen, die Überzeugung, richtig und gut gehandelt zu haben. Und gerade aus diesem Gewissen beziehen beide Konfliktseiten ihre Energie. Diese Mechanismen sind uns Menschen bekannt. Denn täglich handeln wir danach. Hellinger greift auf seine Erfahrungen des Familien-Stellens zurück und entlarvt damit die gefährliche Falle des guten Gewissens. Ein typisches Hellinger-Buch, das mit vielen Aussagen provoziert und leider auch polarisiert.

Arthur Thömmes, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Bert Hellinger präsentiert eine Gesamtschau seines Weltbilds und konzentriert sich auf die seelischen Mechanismen, die zu großen Konflikten, zu Kriegen zwischen Völkern und Religionen führen. Konflikte gehören zum Leben des Menschen. Unsere kleinen, alltäglichen Konflikte sind normal. Sie dienen der Erweiterung unserer Grenzen und damit letztendlich dem Wachstum. Im Gegensatz dazu stehen große Konflikte, wie sie zwischen Völkern und ethnischen Gruppen ausgetragen werden. In ihnen entfaltet sich ein Vernichtungswille. Für die mörderische Dynamik solcher Konflikte macht der Autor die Überzeugung – meist in Verbindung mit einer Ideologie – und das daraus resultierende gute Gewissen beider Konfliktpartner verantwortlich. Das gruppenspezifisch gute Gewissen funktioniert nach dem Schwarz/Weiß-Raster. Es sieht im anderen nur das Böse und spricht ihm im Extremfall sogar alles Menschliche ab.
Der Ansatz des Therapeuten Hellinger hat hier auch eine politische Dimension. Er gesteht den Tätern zu, dass sie Menschen sind, verstrickt wie alle anderen. Das anzuerkennen und auch im Mörder den Menschen zu sehen (bis hin zur christlichen Forderung „Liebe deine Feinde“), ist für Hellinger kein ethisches, sondern ein pragmatisches Gebot: der einzig gangbare Weg zur Heilung.

„Ein gutes Gewissen ist ein sanftes Ruhekissen“, weiß der Volksmund. Zu Unrecht, sagt Bert Hellinger. Denn mit gutem Gewissen haben Deutsche Juden umgebracht, haben die Weißen Afrika versklavt …
Inhaltsverzeichnis
Vorwort 13

Einführung und Überblick

Der große Konflikt 17

Der Vernichtungswille 17
Die Verschiebung des Vernichtungswillens 18
Die Gerechtigkeit 19
Das Gewissen 20
Die Bedrohung durch das Neue 21
Das verinnerlichte Abgelehnte 22
Das Feld 23
Feld und Gewissen 24
Der Wahn 25
Zusammenfassung 26

Der große Friede 27
Die Liebe 27
Der Austausch 27
Das Gewissen 27
Die Ohnmacht 28
Der Triumph 28
Die Einsicht 29
Der innere Friede 29
Die Wahrnehmung 30
Das andere Gewissen 32
Die andere Liebe 33

Schicksalsbindungen

Vorbemerkung 37

Das andere Schicksal 38
Beispiel: Mutter und Kind 39

Die Lösung 40
Die Seele 42
Wer oder was ist schuld? 43

Beispiel: Kinderopfer 44
Verleugnetes Unrecht 45
Geschichte: Die Liehe 48
Bewegungen der Seele 49
Therapie und Politik 50
Überlebende Soldaten 51
Am Ende sind alle Opfer 52

Beispiel: Tschechen und Deutsche 53
Gut und Böse 60

Beispiel: Unruhiger Junge - sein Großvater war bei der Waffen-SS 61
Die Vorgehensweise 67
Die andere Moral 69
Der andere Gott 70
Täter und Opfer 70

Schicksal und Gnade 71
Geschichte: Die Freiheit 72

Wirkungsweisen des Gewissens

Vorbemerkung 77

Gewissen als Schicksal 77

Das Bindungsgewissen 77
Die verschiedenen Gewissen 78
Das Ausgleichsgewissen 80
Das kollektive Gewissen 81
Keiner darf ausgeschlossen
werden 82
Die Moral 83
Der Vorrang des Früheren 83
Das Ende der Tragödien 84

Gewissen und Seele 84
Der Konflikt zwischen den Gewissen 84
Die Bewegungen der Seele 85
Beispiel Aids 86

Gewissen und Krankheit 87
Gesundheit und Gewissen 87
Krankheit und Gewissen 88
Krankheit und gutes Gewissen 88
Die blinde Liebe 89
Das Glück 90
Danken und weitergeben 92
Zweierlei Unschuld 93

Gewissen und Konflikte 95
Das gute und das schlechte Gewissen 95
Die Mythen 96
Gewissen und Gruppe 97
Die Gewissensfurcht 97
Das unbewusste Gewissen 98
Das gleiche Recht auf Zugehörigkeit 98
Frühere und Spätere 100
Die Tragik 101
Auswege 101
Der Einklang 102
Die Weiterentwicklung des Gewissens 103
Das geistige Gewissen 103

Das Böse 104
Die Gegenkräfte 105

Das Gute 106
Das große Gute 107

Juden und Deutsche

Vorbemerkung 111

Das Judentum in unserer Seele 112

Auserwählte und Verworfene 112
Jesus und der Christus 114
Der gleiche Gott 115
Deutsche und Juden 117
Die Wiedergutmachung 120
Geschichte: Die Umkehr 121

Die gemeinsame Trauer 123
Die Vergebung 123
Die Würde 124
Israel und die Palästinenser 125
Die Versöhnung 126
Die Rückkehr des Abgelehnten 127

Beispiel: Die gemeinsame Trauer um ermordete Kinder 128
Die Gottesbilder 129
Karfreitag in Buenos Aires 131
Beispiel: »Ich bin einer von euch« 134
Das heilige Jerusalem 139

Russen und Deutsche

Vorbemerkung 143

Beispiel: Ehre den Toten 143
Beispiel: »Jetzt bin ich eine Russin« 146
Vortrag in Moskau 151

Was uns trennt und was uns versöhnt 151
Wissenschaftliche und phänomenologische
Psychotherapie 151
Geschichte: Zweierlei Wissen 155
Ebenen des Gewissens 157
Die verschiedenen Gewissen 159
Friede in der Familie 159
Friede zwischen den Völkern 161
Geschichte: Der Kreis 164

Beispiel: »Ich bin ein Russe« 165
Die Schicksale 169

Die Gegenwart

Vorbemerkung 173
Die Menschenliebe 173
Der Friede beginnt in den Seelen 175
»Ich bin wie du« 176
Die Reinigung 178
Die Verneigung 179
Beispiel: »Mama, ich komme« 181
Inneres Wachstum 182
Glückliche Kinder 185
Beispiel: Sohn bekennt sich zum Islam 186


Die andere Sicht 188
Das Nächste 188
Das Fremde 189
Die Quelle des Lebens 190

Das Trauma 191
Beispiel: Aggressiver Junge 193

Was heißt Psychose? 196

Täter und Opfer 197
Nehmen und lassen 197
Die Versöhnung 200

Beispiel: Das Schlachtfeld 201
Der Friede 202
Die Fülle 203

Seltsame Religion 204

Die Schuld 204
Das Opfer 205
Der Ausgleich 206

Sühne und Wiedergutmachung 207
Vergeben und vergessen 209
Beispiel: Inkas und Spanier 212

Der Abschied 215

Die Freiheit 216
Die Ruhe des Herzens 217
Die Gelassenheit 218
Beispiel: Polen und Ukrainer 219

Verstrickungen von Familien in die ungelösten Konflikte von Völkern 222

Gedanken des Friedens 224
Friede den Toten 224
Segen und Fluch 226
Liebe auch für die Täter 228
Das Ende der Rache 230
Der Geist und das Geistige 231
Der letzte Platz 232

Nachwort: Das Bewusstsein 233
Leitfaden zu den Veröffentlichungen
von und mit Bert Hellinger 235