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Der Prolog im Licht der jüdischen Tradition  Der Johannesprolog - ein Schöpfungsbericht
Der Prolog im Licht der jüdischen Tradition
Der Johannesprolog - ein Schöpfungsbericht




Uwe Markstahler

LIT
EAN: 9783643107183 (ISBN: 3-643-10718-8)
216 Seiten, paperback, 15 x 21cm, 2010

EUR 19,90
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
In diesem Buch wird ein dialektisches Modell des Johannesprologs entwickelt, das sich durchgängig mit dem ersten Schöpfungsbericht parallelisieren lässt. Das Modell zeigt strukturelle und inhaltliche Ähnlichkeiten mit einem jüdischen System der Kabbala. Mittels jüdischer Exegese werden auf der Grundlage des Modells kontextkohärente Deutungen der viel umrätselten "153-großen Fische" und der "Kohlenfeuerszene" vorgestellt. Die exegetischen Ergebnisse deuten darauf hin, dass das entwickelte Modell ein dem Prolog inhärentes Konzept repräsentiert, das dem Evangelium in maßgeblicher Weise unterliegt.
Rezension
Der sog. Johannesprolog, die Einleitung in das Johannesevangelium in Kap. 1, Vers 1-18, gehört zu den bedeutsamsten, aber auch umstrittendsten Texten des Neuen Testaments und des gesamten biblischen Kanons. Das hier anzuzeigende Buch sucht nach einer neuartigen Lösung für die Probleme des Textes, indem einerseits auf die biblischen Schöpfungserzählungen Bezug genommen wird (bekanntlich beginnen biblische Schöpfungserzählung sowie Johannesprolog mit den Worten "Im Anfang ..."), andererseits mit Hilfe des esoterischen und (zahlen-)mystischen jüdischen Kabbala-Systems versucht wird, den Johannesprolog zu entschlüsseln. Ob der Text dadurch aufgeschlossen oder eher weiter verschlossen wird, - diese Entscheidung mag dem Leser überlassen bleiben.

Thomas Bernhard, lehrerbibliothek.de
Inhaltsverzeichnis
Vorwort 8

Einleitung 13
Funktion und allgemeine Charakterisierung des Prologs 13
Die metaphorische Sprache „Ufer verbindender Über-Tragung" 15
Logos statt Weisheit 19
Leitidee der Einheit und Ganzheit 23
Antithetischer Dualismus im Evangelium - Indiz für eine systematische Konzeptuierung? 23

Fragestellung 27

Der universal-kosmologische Rahmen 28

Der Schöpfungsbericht - ein Vorbild des Prologs? 29
Das Wort „Im Anfang" 29
Das Wort „Logos" 44
Das Wortpaar „Licht und Finsternis" 47
Das Wort „Kosmos" 49
Wortvermittelte Lichtung zur Weltgestalt 49
Das „Sieben-Tage" Schema im erzählenden Teil des Evangeliums 51

Strukturmodell des Prologs 58
Enthält der Prolog eine dialektische Grundstruktur? 59
Der „Kopf des Prologs 61
Parallelen des Prologs mit der „Sieben-Tage-Schöpfung" 65
Zu Abschnitt I 65
Zu Abschnitt II 67
Zwischenbemerkung zu Abschnitt I und II 69
Zu Abschnitt III 72
Zu Abschnitt IV 76
Zu Abschnitt V 78
Zu Abschnitt VI 79
Zum Endabschnitt (Abschnitt VII) 81
Allgemeine Charakterisierung des Strukturmodells und traditionsgeschichtliche Betrachtungen 82
Das prologische Modell im Vergleich zum Sefirot-System 88

Das prologische Strukturmodell als Interpretationsgrandlage für den erzählenden Teil des Evangeliums 101
Die Funktion des „Johannes" im Rahmen des Strakturmodells 102
Die „johanneische Gestalt" 102
Johannes als Prototyp des treuen Menschen; der Zweite nach Jesus 106
Die „johanneische Gestalt"- ein leibloses Ideal? 110
„Der Jünger, den Jesus liebte" als Zeichen einer „Johanneischen Dreiheit" 112
Die „johanneische Gestalt" im Rahmen des Strukturmodells 116
Nikodemus, der lernende Mensch auf dem Weg zur Johanneischen Gestalt 120

Die Fischerszene (Joh 21,1-8) im Kontext des Modells 127
Die Fischerszene als Lichtung des „Ge-Schöpfs" zum Ebenbild Jesu 132
Das Hochziehen der Fische; Vertikale Lichtung des Geschöpfs 132
Das Hochziehen der Nephesch; Lichten des Geschöpfs im Tenach 137
Die Lichtung des „Ge-Schöpfs" im Fortgang der Heilsgeschichte; Lichtung des Lebens in der Zeit 139
Petrus als „corpus permixtum" und Urgrund der Jüngerschaft 144
Das „Kohlenfeuer" im Licht jüdischer Exegese 147
Vorbemerkungen zu einer Spurensuche 147
Das Kohlenfeuer und der siebte Abschnitt des Prologs 150
Spurensuche am Kohlenfeuer 152
Exegetisches Arbeitsmittel: Erschließen hintergründiger Spuren 153
Kohle und Wahrheit 154
Die Spur der Gnade des Kyrios führt zur Vollständigkeit der Stämme Israels am vollendeten siebten Tag 156
200- Ellen und der Kyrios als Hohepriester am Shabat der Shabate 161
Das Kohlenfeuer: „Gipfel-Ort" der Volks-Sammlung am Anfang einer neuen Zeit als der „Hoch-Zeit" 166
Das Seelen-Aufstiegskonzept Philos und die 153-Fische 167
Schlussbemerkung 179
Joh 21 als „programmatischer" Abschlusstext 181

Die Stundenangaben im Licht des Gliederungsmodells 182
Das Gliederungsmodell, ein „concept" für die Stundenangaben? 185
Stundeneinteilung des Gliederungsmodells 186
Deutung der Stunden 187
Die „dreizehnte Stunde" als die Stunde der vollendeten Liebe und Wahrheit 187
Die „zehnte Stunde" als die Stunde der öffentlichen Bezeugung bzw. der Bildung einer ersten Gemeinschaft am „Ufer" zum vollendeten Shabat 190
Die „sechste Stunde" als die Stunde der entscheidenden Öffnung bzw. des Beginns der sich konkretisierenden Wiedergeburt 192
Die „siebte Stunde" als die Stunde des offenen Wort-Empfangs und der sich konkretisierenden Wiedergeburt des Kindes 196
Die sechste, siebte und zehnte Stunde als Momente der Lichtung des Kindes zur johanneischen Gestalt 197

Zusammenfassung 199

Literatur, Tabellen, Abbildungen 203