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Der Preis der Leidenschaft  Chinas große Zeit: das dramatische Leben der Li Qingzhao
Der Preis der Leidenschaft


Chinas große Zeit: das dramatische Leben der Li Qingzhao

Barbara Beuys

Carl Hanser Verlag
EAN: 9783446205444 (ISBN: 3-446-20544-6)
488 Seiten, hardcover, 15 x 22cm, 2004

EUR 24,90
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Die unerhörte Lebensgeschichte von Li Qingzhao (1084-ca. 1155), Chinas größter Dichterin, und ihrem Ehemann, dem gelehrten Beamten Zhao Mingcheng. Ein Panorama chinesischer Kultur, Religion und Politik von der Zhou- bis zur Song-Dynastie: Wir erfahren von gebildeten Frauen, die ihre Töchter und Söhne unterrichten; von Männern, die den Rat ihrer Frauen suchen und schätzen; vom Wettstreit zwischen Konfuzianismus, Buddhismus und Daoismus;von kunstsinnigen Kaisern und intriganten Kanzlern; von Ahnenkult und Hochzeits-Riten. Und von der Leidenschaft für kostbare Antiquitäten.
Rezension
Im 12. Jahrhundert lebte in China die große Dichterin Li Qingzhao. Barbara Beuys schildert das Leben dieser Frau und schildert gleichzeitig ihr literarisches Werk in spannender und unterhaltsamer Weise. Das China dieser Zeit, bereits eine Hochkultur, wird plastisch geschildert und der Leser fühlt sich gleichsam in diese Welt versetzt und wird von ihr nicht mehr losgelassen. Ein Buch, in dem eine entscheidende Epoche Chinas und zentrale Themen chinesischer Kultur anschaulich gemacht werden.
Ich kann es jedem, der an chinesischer Kultur interessiert ist, nur wärmstens empfehlen.

Kristin Ehrlich, lehrerbibliothek.de





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Inhaltsverzeichnis
1 KINDHEIT oder DIE STARKEN FRAUEN 15
Erziehung vor der Geburt-Die Mütter unterrichten Töchter und Söhne -Väter trauern um ihre Töchter— Ban Zhao: Ehefrau und Gelehrte — Weibliches Ideal: lebensklug und gut organisiert - Warum Li Qingzhao stolz auf ihre Herkunft ist

2 KONFUZIUS oder DER WEG ZUM STAATSPHILOSOPHEN 37
Geister, wohin man sieht - Der Ahnentempel: Zentrum der Macht - Religion ohne Priester - Zhou-Dynastie: das Mandat des Himmels - Die Ambivalenz der Rituale — Das Ideal: Menschlichkeit — Dao-Denken hat kein Ziel — Die Familie als Lernmodell — Das Höchste: Bildung— Han-Dynastie: Konfuzius setzt sich durch - Tang-Dynastie: die Goldene Epoche - Der Kaiser und die Konkubine - Ein General wird überrumpelt

3 SONG-DYNASTIE: AUFBRUCH IN DIE NEUE ZEIT 62
Kaiser Taizu begründet eine zivile Gesellschaft - Prügelstrafe und saubere Gefängnisse — Die neue Elite: Pinsel statt Schwert — Den Frieden erkauft — Kaiser Taizong greift zum Pflug-Beamte als Agrarexperten - Reis bringt Wohlstand -Das Wirtschaftswunder - Tee wird Volksgetränk - Mit Ozean-Dschunken nach Südindien - Profit ist alles - Das Papiergeld wird erfunden -Die Eisenindustrie boomt—Konsumieren und genießen

4 DIE EIFERSUCHT DER HAUPTFRAU oder DIE KAISERIN REGIERT 77
Konkubinen gehören zum Haushalt — Frauen für den Kaiser — Die Hauptfrau:
legal abgesichert - Die Nebenfrau: total abhängig - Der Ehemann: zuhause sind Schwächen erlaubt- Verspottet: Zhao Tingzhi will nur Klöße essen -Reformen: Wang Anshi spaltet die Gesellschaft - Kaiserin Kao übernimmt die Regentschaft—Kaiserinnen: gebildet und kompetent— Thronerben:
Mangelware - Li Gefei, Universitätsdirektor - Su Dongpo, der große Dichter

5 DER BEAMTEN-STAAT oder DIE MACHT DER BÜCHER 89
Ein dreijähriger Prüfungsmarathon — Chancengleichheit: drei Gutachter für jede Examensarbeit— 34000 Verwaltungsposten für dreimal soviele Anwärter — Purpurrote Gewänder für die höchsten Ränge - Lernen ist Privatsache -Zwei bahnbrechende Erfindungen: Papier und Buchdruck - Eine Konfuzius-Ausgabe für jeden Haushalt - Hohe Auflagen und sinkende Buchpreise -Frauen sind eifrige Leserinnen

6 DICHTER, BEAMTE, MALER oder EIN GEBROCHENES LEBEN 101
Su Dongpo als Vertrauter der Kaiserin — Geselligkeit: dichten, malen, trinken — Mi fei: Kauz und Kunstkenner - Landschaftsmalerei auf dem Höhepunkt -»Die Rote Felswand«: Trost auf dem Yangtse - Amtsstube oder einsame Klause-Tao Yuanming: 0 Heimkehr - Zhao Tingzhi klagt an - Eine neue Leidenschaft: Antiquitäten — »Die gelehrte Versammlung im Westlichen Garten«

7 KAIFENG: DAS URBANE VERGNÜGEN 114
Die Stadt: ein ummauertes Quadrat mit geometrischen Straßen — Kein Gegensatz von Stadt und Land — Die Millionen-Metropole Chang'an — Kaifeng:
die Sperrstunde wird aufgehoben - Urbanes Leben auf dem Fünf-Meter-Bild -Im Vergnügungsviertel: 50 Theater, Jongleure, Sportvereine, Geschichtenerzähler — Die Sensation: eine astronomische Uhr — Catering-Service für Essen und Tafelsilber

8 DAOISMUS: DIE WEISHEIT DER LEERE oder MEDIZIN FÜR LEIB UND SEELE 127
Pillen für die linsterblichkeit- Daodejing: Anleitung für den Herrscher— Zhuangzi: schräge Typen und tiefe Weisheiten — Der Weg entsteht beim Gehen — Bin ich ein Schmetterling?-Geschwister: Daoismus und Heilkunde -YlN und YANG: Polarität als Naturgesetz - Das Ql hält alles in Bewegung -Der Konfuzianismus wird kosmisch — Der Weg der Himmlischen Meister:
Daoismus als Religion — Rituale gegen die Ängste

9 BUDDHA WIRD CHINESE oder EINE RELIGION FÜR DAS HERZ 145
Befreiung vom Kreislauf des Leidens — Eine Sutra aus Indien für den Kaiser — Missionierung unter der Elite-Im Jahre 193: der erste buddhistische Tempel - Die Übersetzer: Pioniere der kulturellen Integration -Buddha und Meister Zhuang — Das Große Fahrzeug erobert China — Das Reine Land und der Buddha Amitabha — Reliquien, Feste und goldene Statuen — Im Kloster: Armenspeisung und Schulunterricht — Der Staat kontrolliert die Religionen - Chan-Buddhismus: Erleuchtung durch Schock - Verfolgungen

10 MIT KONFUZIUS GEGEN BUDDHA oder DIE JUGENDLICHE DICHTERIN ZEIGT FLAGGE 166
Das Ziel: drei Religionen im Gleichklang — Die konfuzianische Avantgarde:
zurück zur reinen Lehre - Zhou Dunyi: seine Wiese blieb ungemäht - Zhang Zai:
die Kraft des Ql - Cheng Yi; Distanz zu Frauen und Tee - Ouyang Xiu:
die Herzen zurückerobern - Mönche für die Beamtenfrauen - Der Kaiser besucht die Universität — Die Rache der Reformpolitiker — Zhao macht Karriere, Li wird strafversetzt — Konkubine Liu triumphiert — Su Dongpo:
Verbannung - Li Qingzhao schreibt ein brisantes Gedicht -Der Kaiser stirbt unerwartet - Eine verblüffende Heirat

11 EINE STUDENTENEHE oder DIE VIELFALT DER LIEBE 191
Keine Heirat ohne Vermittlerin - Maßlose Forderungen: die Mitgift der Braut -Examenskandidaten: begehrte Schwiegersöhne - Erlaubt: Sehnsucht und Leidenschaft — »Lotosfüße« werden modern — Der Hochzeitstag: Musik, Stimmung und gutes Essen — Rituale beschwören die Zweisamkeit — Die Schwiegermutter:
zwischen Klischee und Realität - Männer trauern um ihre Frauen -Das junge Paar: schmatzen und studieren — Freizügig: »Das Buch der Lieder« — Li Qingzhao und das neue Weiblichkeits-ideal

12 DIE SCHWIEGERTOCHTER KLAGT AN oder EIN EHEPAAR IM SAMMELRAUSCH 217
In Stein gemeißelt: 309 »Verräter«-Namen - Der Schwiegervater: ein eiskaltes Herz — Die selbstbewusste Dichterin — Keine Eisvogelfedern als Kopfschmuck — Auf Schatz-Suche: allein oder mit dem Ehemann - Staatliche Hotels für die Beamten - Stoff für Gedichte: die Sehnsucht nach dem Abwesenden -Böse Vorzeichen für den Kaiser - Die Geächteten werden rehabilitiert -Am Ziel: Zhao Tingzhi wird Kanzler — »Bücherwürmer« mit allen Sinnen

13 DER KÜNSTLER AUF DEM KAISERTHRON oder ANKLAGE GEGEN EINEN TOTEN 232
Ein Star-Architekt für Kai f eng-Malerei statt Aktenstudium-Das Große Südaußen-Opfer - Elefanten im Prozessionszug- CaiJing: unersetzlich für den Kaiser - Familie Zhao verliert Privilegien und Ansehen

14 DAS AHNENOPFER: EIN FESTLICHES BANKETT FÜR DIE TOTEN 243
Solidarität in Shandong - Kindespflicht: drei Jahre Trailerzeit - Das Opfer stärkt die Familienbande - Töne, Gerüche und Farben locken die Toten - Ahnentafeln für die Geister - Die Toten sollen beim Essen unter sich sein - Zum Abschluss wird Tee serviert - Die Lebenden setzen das Bankett fort -Kein Volksglaube ohne Opfer

15 EIN HERZ UND EINE SEELE oder DIE MUSIK MACHT VOLLKOMMEN 254
Die gemeinsame Jagd nach Kostbarem - Künstler unter sich: Kopien sind Ehrensache - Familie Zhao wird rehabilitiert - Der Handel mit antiken Bronzen blüht— Antiquitäten-Kataloge: die Liebhaber werden professionell—Das Sammler-Ehepaar übertrifft alle Experten - Szene einer Ehe: der Tee-Wettbewerb - Neue Verse: weibliche Erfahrungen aus erster Hand-Ein Traumpaar? -Einsame Stunden beim Wein

16 DICHTUNG ALS INSZENIERUNG oder DER TABUBRUCH 267
Unter Beamten: zum Abschied ein Gedicht - Der Klassiker vom »Sonnenpass« -Verlassene Frauen im Männergedicht - Auch Li Qingzhao spricht durch die Blume — »Hohes Gras bis zum Horizont« — Das »Projekt China«:
eine homogene Elite—Jedes Gedicht ist ein Lied—Erotik im Gedicht:
nichts für Ehefrauen — Die Dichterin zeigt ihre Reize

17 EIN MEISTER DER INTRIGEN oder DER KAISER UND SEINE FRAUEN 287
Gärten, Tiere, Felsen, Feste: immer prächtiger, immer exotischer— 6400 Bilder in der Palastsammlung - Der Eunuch Tong Guan macht Karriere - Kanzler Cai Jing:
ein Netz von Korruption — Familie Zhu: raffgierig im Namen des Kaisers — Die verhassten »Blutberge« — Staatliche Krankenhäuser, Friedhöfe und Armenhäuser-Palast-Beamtinnen mit Titeln und Gehältern - Daoisten:
mehr Einfluss als die Minister — Neue Außenpolitik, Krieg inbegriffen — Zhao Mingcheng ist wieder Beamter

18 EIN PIONIER DER ARCHÄOLOGIE oder WENN DER KUCKUCK RUFT 310
Der Sitz des Beamten: Wohnung, Stallung, Gefängnis - Handbücher für Beamte -Tote Häftlinge unerwünscht — Li Qingzhao zieht in den Amtssitz — Im Dienst:
die Jagd nach Antiquitäten geht weiter— »Pinselgespräche am Traumbach« — Beamtenbankette: nicht ohne Kurtisanen - Verbotene Liebe: ein Kaiser wird zum Kuckuck - Riskante Außenpolitik: China wird vertragsbrüchig -Schlechtes Omen: Füchse auf dem Kaiserthron — Prophetische Verse

19 KAIFENG FÄLLT oder EINE POLITIK DER ILLUSIONEN 326
Kaiser Huizong dankt ab - Von zwei Seiten bedrängt: Qinzong auf dem Thron -Barbaren vor Kaifeng: Abzug gegen Silberund Seide-Die Armeen derJin kommen zurück - Die Belagerung: Steinschleudern, Brandleitern, fahrbare Türme -Die Verteidiger: schlecht ausgerüstet, demoralisiert - Der Kaiser besucht seine Truppen — Ohne Solidarität: die Zivilisten — Die Macht der Beamten über das Militär — Schnee und Kälte machen mürbe — Panik in der Stadt

20 ZWEI KAISER IN GEFANGENSCHAFT oder DAS MOBILE VATERLAND 348
Demütigungen im Hauptquartier - Diktierter Friede: noch mehr Beute -Die Eroberer wollen Land und Macht — Eingefangen: die kaiserliche Familie — Feierliches Ritual für den Marionettenkaiser-Kaiser und Gefolge: als Gefangene ins Barbaren-Land - Bildung und Kultur: unzerstörbares Erbe -Der Prinz von Kang gibt nicht auf

21 TOD IN NANJING oder LEBEN AUF DEM HAUSBOOT 354
Das Ehepaar dichtet um die Wette — Weidenkätzchen und verstreutes Salz — Mitten im Krieg: Sorgen um die Sammlung - Mit IJ Wagenladungen gen Süden -Allein zurück-Das Anwesen in Qingzhou: zu Asche verbrannt - Die lange fluchtfirst Lady von Nanjing— In Hangzhou: ein Putsch scheitert— Ein Hausboot für Schätze und Familie — Wie ein Tiger: Abschied am Ufer — Wiedersehen zum Sterben

22 DER KOPF DES DRACHEN BRINGT UNGLÜCK oder DIE MACHT DER YIN-YANG-MEISTER 372
Je mehr Kleider für die Toten umso besser— Ein Sarg reicht nicht— Grabanlagen; so luxuriös wie im Leben - Die Reformer fordern mehr Bescheidenheit-Konfuzius tröstet nicht - Mit den Mönchen durch die Hölle - Landverträge in jedes Grab - 400 kaiserliche Tote ohne Grab - Die falsche Beerdigungszeit:
Katastrophe für die Lebenden

23 EINSIEDLER RANG UND DIE GATTIN DES QI oder EIN OPFERTEXT ENTSCHLÜSSELT SICH 387
Der Trauer eine form - Der Opfertext: vier rätselhafte Verse -Der literarische Code weist den Weg-Herr Fang wünscht sich Unsterblichkeit -Seine Tochter geht voraus — Die Totenklage erweicht Mauern — Gelassenheit:
bewundert, aber nicht nachvollzogen — Erinnern und vollenden:
ein Programm für die Zukunft

24 DIE FLUCHT AUFS MEER oder EINE TRAURIGE BILANZ 396
Li Qingzhao wird schwerkrank — Der Weg zum Schwager ist versperrt -20 Monate Flucht beginnen - Die Sammlung: verbrannt, verloren, gestohlen -Der Kaiser flieht aufs Meer - Die Witwe mietet ein Boot - Ein böses Gerücht über Zhao Mingcheng— Die Diebe kommen durch die Wand—Die Jin ziehen sich zurück — Endlich ein festes Quartier — Die Wildgänse machen das Herz schwer

25 THERAPEUTEN FÜR DAS FLÜCHTLINGSELEND oder KLEIN, MIES UND GEIZIG 405
Neuanfang im Süden — Blutbad in Nanjing— Die Skelette füllen acht Friedhöfe -Das größte Trauma: die Vermissten — Wie zwei Ehepaare sich wiederfinden —Doppelte Ausbildung: Beamter und Heiler - Li Qingzhao trifft eine überraschende Entscheidung - Konfuzianer loben stolze Witwen - Die Illusion hält keine hundert Tage - Sieben Gründe für eine Scheidung-Die Dichterin rechtfertigt sich

26 WO IST MEIN HEIMATLAND oder PRAGMATISCH BIS ZUM MORD 424
Der Kaiser: für Kompromiss und Koexistenz - Rückforderung der »Wahrhaftigen Aufzeichnungen« - Provokante Verse: die Dichterin will Krieg- Vaterland und Jugend: ein doppelter Verlust - Der unerträgliche Regen -Die Jin bieten Särge und Frieden - Die kaiserliche Armee triumphiert -General Yue Fei; Militär und Dichter — Meuchelmord an einem Helden — Ein Grabhügel in Hangzhou

27 ALT WERDEN IST NICHT LEICHT oder DER ZAUBER VON HANGZHOU 440
Der erkaufte frieden - Entscheidung für den »Goldschmelztigel« -Ein unerwünschtes Gedicht zum Drachenbootfest — Allein mit ihrem Schatten — Laternenfest hinter dem Bambusschirm - Gelassen beim Verseschreiben -Eine letzte Reise in die Vergangenheit

28 TRAGE MEIN BOOT ZUM SÜDLICHEN OZEAN 452

Warum China? 462
Literaturhinweise 447
Zur Aussprache 486
Zeittafel der chinesischen Dynastien 488