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Der Mode-Mythos: Lifestile als Lebenskunst
Der Mode-Mythos: Lifestile als Lebenskunst




Roman Meinhold

Königshausen & Neumann Verlag
EAN: 9783826028885 (ISBN: 3-8260-2888-0)
166 Seiten, paperback, 16 x 24cm, Juni, 2005

EUR 19,80
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Der Mode-Mythos leistet eine sehr bemerkenswerte philosophische Situierung des Kulturphänomens Mode in anthropologischer Perspektive. Im plausiblen Ausgang vom Strukturphänomen "Luxusdemokratisierung" als geschichtlichem Zeitpunkt der bedeutsamen Modeetablierung fragt der Autor nach den anthropologischen Vorbedingungen, die sich als 'soziales Theater', 'ganzheitliche Melioration von Selbst und Welt' und 'symbolische Wiedergeburt' etikettieren lassen. "Inszenierung, Ästhetisierung und Todestabuisierung" gibt als Dreiteilung die Binnen-Gliederungsperspektive und damit die Struktur der einzelnen Kapitel an.

In raffinierter Weise verknüpft der Verfasser die aristotelische Dramentheorie mit dem Phänomen der Mode. Der Dandy wird als Inszenierungskünstler vorgestellt, der in der ästhetischen Künstlichkeit zu bewirken sucht, dass die Wirklichkeit dem Vorbild seines Theaters zu folgen scheint und der seinen Auftritt antiaristotelisch nicht als Mimesis sondern, als Selbstinszenierung begreift.
Rezension
Bei „Der Mode-Mythos: Lifestyle als Lebenskunst“ handelt es sich um eine von Roman Meinhold im Arbeitsbereich „Anthropologie und Ethik“ der Johannes Gutenberg-Universität Mainz verfasste Dissertation. Die Arbeit beschäftigt sich mit den philosophisch-anthropologischen Implikationen der Mode.
Allein die Betrachtung des umfangreichen Literaturverzeichnisses lässt erahnen, wie explizit der Mode-Mythos untersucht wurde. Da sich der Autor vor allem auf den Aspekt des „Lifestile als Lebenskunst“ konzentriert, geht er näher auf den Dandyismus ein, der dieses auch bis heute noch verkörpert.
Beim Studium des Inhaltsverzeichnisses kommt die Befürchtung auf, dass das Werk nur mit Hilfe eines Fremdwörterlexikons zu lesen sein würde. Die Lektüre widerlegt diesen Eindruck jedoch.
Carmen Kellmann für lbib.de
Inhaltsverzeichnis
Vorwort (von Josef Rauscher)
1 Philosophie und Mode
1.1 Mode als philosophischer Topos, ein historisches Präludium
1.2 Kernfrage, Methode und Leitfaden
1.3 Der Modebegriff einer luxusdemokratisierten Bekleidung
1.4 Ahnen der Mode: Naturrhythmen, Trends, Trachten
1.5 Pseudoreinkarnation durch Wiedereinkleidung: Re-in-vesti-nation
1.6 Der Mode-Mythos - Metagüter der Modewerbung

2 Anthropologische Implikationen der Mode - Mode als...
2.1 Pseudo-Tragödie
2.1.1 Das Trachten nach Anerkennung
2.1.2 Inszenierung und imitatio prominentis
2.1.3 Der Mensch als nachahmendes Wesen - Mode als inszenierende Nachahmung
2.1.4 Mode als Pseudo-Tragödie
2.1.5 Das tragische Element in der Mode
2.1.6 Katharsis

2.2 Melioration
2.2.1 Melioration des ganzen Menschen
2.2.2 Das Leben als Komparativ
2.2.3 Der Leib als Medium der Mode

2.3 Reinvestination
2.3.1 Gegenwartsbezug und Zeitstruktur der Mode
2.3.2 Neophilie - das Neue als Zeichen des Lebens
2.3.3 Gegenwartspräferenz
2.3.4 Die ökonomische Paradoxie der Myopie
2.3.5 Die Apotheose der Jugendinsignien
2.3.6 Unsterbliche Form - sterbliche Inhalte
2.3.7 Katharsis durch Reinvestination?

Die idealtypische Inkarnation der Modephänomene: Der Dandy - als...
3.1 Inszenierungskünstler
3.2 Ästhetiker
3.3 Feind des Alterns
3.3.1 Die Flucht in den Tod
3.3.2 Die Flucht vor dem Tod

Implikation der Mode als Desiderate des Lebenskunstwerks
4.1 Die individuelle Existenz als Entelechie im sozialen Kontext
4.2 Melioration durch Asketik
4.3 Todesphilosophie und Sterbenskunst

5 Fazit

6 Literaturverzeichnis

7 Verzeichnis gesichteter Mode-, Lifestyle- und Jugendmagazine

8 Anhang
8.1 Nachwort
8.2 Zusammenfassung
8.3 Abstract
8.4 Ausbildungs- und Studienverlauf