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Der Hadith. Urkunde der islamischen Tradition
Band IV: Traumgesichte und Gleichnisse. Vorzüge besonderer Personen. Vorzüge der Propheten. Jesus Christus
Übersetzt von Adel Theodor Khoury
Adel Theodor Khoury (Hrsg.)
Reihe: Der Hadith
Gütersloher Verlagshaus
EAN: 9783579080697 (ISBN: 3-579-08069-5)
280 Seiten, hardcover, 16 x 24cm, 2010
EUR 49,95 alle Angaben ohne Gewähr
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Rezension
Der vierte Band des Hadith befasst sich mit herausragenden Persönlichkeiten der drei abrahamischen Religionen - des Islams, des Judentums und des Christentums. - Nachdem der Verfasser im gleichen Verlag schon eine Neu-Übersetzung des Korans und einen 12-bändigen Koran-Kommentar vorgelegt hat, legt er nun die zweite Hauptquelle der islamischen Religion einer breiteren Leserschaft auf deutscher Sprache vor: den Hadith, die Urkunde der islamischen Tradition. Der Begriff Hadith meint im Arabischen „Mitteilung, Erzählung, Bericht“ und steht für überlieferte Nachrichten im Islam, insbesondere die Überlieferungen über Mohammed und seine Anweisungen, Handlungen, Empfehlungen sowie Verbote und religiös-moralische Warnungen, die im Koran als solche nicht enthalten sind. Die Summe dieser Überlieferungen mit ihrem normativen Charakter bilden die Sunna des Propheten und sind somit Teil der religiösen Gesetze im Islam; sie ist nach dem Koran die zweite Quelle der islamischen Gesetzgebung. - Im Hadith hält die islamische Tradition fest, wie Mohammad selbst den Koran lebte, auslegte und im Alltag zur Rechtleitung der Gläubigen anwandte. So enthält der Hadith Berichte über a) Mohammads Aussprüche, Anweisungen, Verordnungen, Feststellungen, Wertungen und Stellungnahmen zu verschiedenen Frage, b) Mohammads Verhalten, seine Handlungsweise in der religiösen Pflichtenerfüllung, seine praktische Haltung bei der Anwendung religiöser Richtlinien, c) Mohammads Haltung zu dem, was seine Gemeinde tat. Die arabisch-sprachigen Hadith-Sammlungen werden hier in einer auf 5 Bände angelegten deutschen Sammlung zusammengefasst: 1. Der Glaube, 2. Die Grundpflichten und Riten, 3. Die Tugenden, 4. Soziale Fragen, 5. Der Einsatz (djihad) Verschiedenes.
Oliver Neumann, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
•Die herausragenden Persönlichkeiten der drei abrahamischen Religionen
•Ein Weg für ein besseres Verständnis des Islams – erstmals in deutscher Sprache
Neben dem Koran ist der Hadith die zweite Quelle der islamischen Lebensordnung. Hier hält die islamische Tradition fest, wie Muhammad selbst den Koran lebte, auslegte und im Alltag zur Rechtleitung der Gläubigen anwandte. So enthält der Hadith Berichte über Muhammads Anweisungen und Verordnungen, seine praktische Haltung bei der Anwendung religiöser Richtlinien und über seine Haltung zu dem, was seine Gemeinde tat. Gerade der Hadith bietet viele Ansätze für ein fruchtbares Gespräch mit dem Islam.
Der vierte Band befasst sich mit herausragenden Persönlichkeiten der drei abrahamischen Religionen - des Islams, des Judentums und des Christentums.
Prof. Dr. Adel-Theodor Khoury war, bis zu seiner Pensionierung im Jahre 1993, Leiter des Seminars für Religionswissenschaft an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Münster. Mit seinem unermüdlichen Eintreten in Wort und Schrift für den Dialog des Christentums mit anderen Weltreligionen, vor allem aber mit dem Islam, gehört er zu den Theologen, die das Profil der münsterschen Fakultät in den letzten drei Jahrzehnten im In- und Ausland geprägt haben. Seine Koranübersetzung in die deutsche Sprache wurde - eine seltene Auszeichnung - vom Islamischen Weltkongress autorisiert. Grundlegende Verdienste um das interreligiöse Gespräch hat sich Khoury zudem als Gründer und Leiter der Forschungsstelle für den christlich- islamischen Dialog in Harissa/Libanon erworben, deren inzwischen elfbändige wissenschaftliche Reihe in den Universitätsbibliotheken der gesamten islamischen Welt zugänglich ist. An eine größere Öffentlichkeit richtet sich die "Arabische Bibliothek für religiöse Literatur", die unter Khourys Leitung seit 1997 entsteht. Angesichts der fundamentalistischen Tendenzen im Islam wie auch im Christentum und anderen Weltreligionen sieht Prof. Khoury sich in seiner Lebensaufgabe bestärkt, die Aussöhnung zwischen Christen und Muslimen, wo immer dies möglich ist, zu fördern: "Wir müssen in der einen Welt miteinander wirken und Partner sein. Und wir sollten es schaffen, füreinander da zu sein und vielleicht sogar Freunde zu werden".
Der Hadith. Urkunde der islamischen Tradition
Neben dem Koran bildet der Hadith die zweite verbindliche Quelle für die islamische Religion. Hier hält die islamische Tradition fest, wie Mohammad selbst den Koran lebte, auslegte und im Alltag zur Rechtleitung der Gläubigen anwandte. So enthält der Hadith Berichte über:
•Mohammads Aussprüche, Anweisungen, Verordnungen, Feststellungen, Wertungen und Stellungnahmen zu verschiedenen Frage;
•Mohammads Verhalten, seine Handlungsweise in der religiösen Pflichtenerfüllung, seine praktische Haltung bei der Anwendung religiöser Richtlinien;
•Mohammads Haltung zu dem, was seine Gemeinde tat.
Adel Theodor Khoury, dessen Koran-Übersetzung in der muslimischen Welt höchste Achtung besitzt, hat hier die bedeutendsten arabisch-sprachigen Hadith-Sammlungen verglichen, übersetzt und zu einer deutschsprachigen Ausgabe zusammengeführt. Entstanden ist ein fünfbändiges Werk, das in Art und Umfang einmalig im deutschen Sprachraum ist. Es öffnet eine ganz neue Tür zum Verständnis des Islams.
Die Bände im Einzelnen:
1.Der Glaube
2.Die Grundpflichten und Riten
3.Die Tugenden
4.Soziale Fragen
5.Der Einsatz (djihad) Verschiedenes
Inhaltsverzeichnis
Vorwort 11
Umschrift und Lautwerte arabischer Buchstaben 13
Hinweise für den Leser 14
Teil VII: Traumgesichte und Gleichnisse
Kapitel 36
Traumgesichte und Gleichnisse 19
Allgemeines 19
Traumgesichte des Propheten 21
Gute Sitten beim Schlaf 26
Beim Aufwachen 30
Gleichnisse 31
Teil VIII: Vorzüge besonderer Personen
Kapitel 37
Die vier ersten Khalifen 37
Allgemeines 37
Abu Bakr (622-624) 40
Umar ibn al-Khatab (634-644) 43
Abu Bakr und Umar 47
Vermächtnis von Umar und Treueschwur für Uthman 50
Uthman ibn Affan (644-656) 53
Ali ibn Abı Talib (656-661) 59
Kapitel 38
Personen, denen das Paradies verheißen wurde 65
Al-Zubayr ibn al-Awamm (starb 658) 66
Talha ibn Ubaydallah (starb 658) 68
Sad ibn Abi Waqqas (starb 677) 69
Abu Ubayda ibn al-Djarrah (starb 640) 70
Abdarrahman ibn Auf 71
Said ibn Zayd 71
Kapitel 39
Die Leute des Hauses 72
Die Angehörigen des Propheten 72
Al-Abbas ibn Abdalmuttalib (starb 654) 74
Ibn Abbas (starb 690) 75
Djafar ibn Abi Talib (starb 630) 76
Abdallah ibn Djafar 77
Fatima, Tochter des Propheten und Frau von Ali 77
Hasan und Husayn 79
Kapitel 40
Bedeutende Personen 84
Zayd ibn Haritha und sein Sohn Usama 84
Bilal (starb 642) 86
Musab ibn Umayr al-Qurashi (starb 625) 86
Abdallah ibn Umar (starb 695) 87
Abdallah ibn Masud (starb 652) 88
Ammar ibn Yasir (starb 659) 90
Amr ibn al-As 91
Khalid ibn al-Walıd (starb 643) 92
Muawiya ibn Abi Sufyan (starb 682) 93
Abu Sufyan ibn Harb 93
Kapitel 41
Frauen des Propheten 94
Khadıdja bint Khuwaylid (starb 620) 94
Aisha bint Abi Bakr (um 614-680) 96
Sauda bint Zama 98
Umm Salama 98
Zaynab bin Djahsh 99
Safiyya bin Huyayy 99
Anhang 100
Umm Ayman, die Magd des Propheten 100
Umm Sulaym 100
Kapitel 42
Die Helfer und Anhänger (al-Ansar) 102
Allgemeines 102
Sad ibn Muadh, Herrscher über den Aus-Stamm 105
Usayd ibn Hudayr und Abbad ibn Bishr 106
Sad ibn Ubada 106
Muadh ibn Djabal, Ubayy ibn Kab, Zayd ibn Thabit 106
Djabir ibn Abdallah von den Helfern 107
Abdallah ibn Amr, der Vater von Djabir (starb 625) 107
Simak ibn Kharasha 108
Djulaybib 108
Anas ibn Malik 109
Hudhayfa ibn al-Yaman 110
Al-Bara 110
Hassan ibn Thabit 111
Brüderschaft zwischen Helfern und Auswanderern 112
Kapitel 43
Einige von den Gefährten 114
Abu Dharr al-Ghifarı 114
Salman der Perser und Suhayb der Byzantiner 116
Abdallah ibn Salam 116
Abu Hurayra 118
Abu Musa al-Asharı und Abu Amir al-Asharı 120
Djarır ibn Abdallah al-Budjalı 121
Uways al-Qaranı 122
Kapitel 44
Arabische Stämme und weitere Länder 124
Die Araber und der Hidjaz 125
Der Jemen und Oman 125
Persien 126
Syrien 127
Ägypten 128
Die islamische Gemeinschaft 128
Kapitel 45
Einige Propheten 131
Abraham 131
Mose 133
Ijob 134
Anhang: Jesus Christus in den islamischen Quellen
Anhang I:
Jesus Christus im Koran 137
Kapitel 46
Jesus Christus im Koran 137
Maria, die Mutter Jesu 137
Kindheit Marias 137
Verkündigung und Geburt Jesu 138
Jesus Christus 139
Jesus der Prophet 139
Wie endete das irdische Leben Jesu Christi? 141
Die Rolle Jesu Christi am Ende der Zeit 142
Die Person Jesu Christi 143
Die koranischen Titel Jesu Christi 143
Jesus ist Prophet und Gesandter Gottes 143
Jesus ist der Messias 144
Jesus Christus ist das Wort Gottes 144
Jesus Christus ist Geist von Gott 145
Die Gottheit Jesu Christi 145
Anhang II:
Jesus Christus in der sunnitischen Tradition 148
Hinweise für den Leser 148
Verzeichnis der arabischen Quellen 149
Kapitel 47
Erzählungen über Jesus Christus 151
Aus den Hadıth-Sammlungen 151
Aus der Frömmigkeitsliteratur 152
Kapitel 48
Aussprüche Jesu Christi 185
Anhang III:
Jesus Christus in der schiitischen Tradition 216
Hinweise für den Leser 216
Verzeichnis der arabischen Quellen 217
Kapitel 49
Aus dem Evangelium 218
Kapitel 50
Was Gott Jesus offenbart hat 232
Kapitel 51
Aussprüche Jesu 248
Anrufungen 248
Aussprüche 249
Gespräche Jesu 261
Kapitel 52
Verschiedene Erzählungen über Jesus 268
Koranstellen 275
Bibelstellen 278
Vorwort
Die Muslime, die heute in der Welt über 1,3 Milliarden zählen, leben nicht nur
in fernen Gebieten. Sie sind unsere unmittelbaren Nachbarn in der nicht mehr
so weitenWelt und in unseren eigenen Ländern geworden. Etwa vier Millionen
von ihnen, vor allem türkische Muslime, leben mitten unter uns in Deutschland.
So ist es notwendig, sich über die Werte zu informieren, die ihnen ihre
Religion vermittelt, und auch über die Lebensordnung, die ihrer Denkweise,
ihrem sittlichen Empfinden sowie ihren Urteilsnormen zugrunde liegt. Durch
eine solche Information wird das Verständnis der islamischen Religion deutlicher
und differenzierter und werden die Kontaktaufnahme und das Zusammenleben
mit den Muslimen erleichtert. Dialog und Zusammenarbeit mit
ihnen erscheinen dann auch nicht mehr als unergiebig oder gar abwegig, sondern
als angezeigt oder gar geboten.
In ihrem Glauben, Denken und Handeln berufen sich dieMuslime in erster
Linie auf den Koran, ihr heiliges Buch, und auch auf die Tradition Muhammads,
des Verkünders des Islams, wie sie in den Berichten des Hadıth beschrieben
wird. Der Koran ist für sie das Wort Gottes und genießt daher absolute
Autorität. Die Tradition überliefert den verbindlichen bzw. vorbildlichen Weg
(Sunna) des Propheten, der als Vorsteher, Leiter und Vorbild seiner Gemeinschaft
eingesetzt wurde. In diesen beiden Quellen, Koran und Tradition, finden
die Muslime Aussagen ihres Glaubens und Normen zur Festlegung gesetzlicher
Bestimmungen, aber auch Ermahnung, Erbauung und praktische Hinweise.
Nachdem ich im Gütersloher Verlagshaus eine neue Übersetzung des Korans
veröffentlicht habe (4. Auflage 2007), einen 12-bändigen Koran-Kommentar
(1990-2001) und eine Studienausgabe: Übersetzung und Kurzkommentar
(2004, neue Ausgabe 2007), lege ich nun den Islamwissenschaftlern und dem
allgemein interessierten Leser die Aussagen des Hadıth, der Urkunde der islamischen
Tradition, vor. Damit sind die zwei Hauptquellen der islamischen Religion,
die sich als verbindliche Richtschnur für das Denken, Reden und Tun der
Muslime versteht, einer breiten Leserschaft zugänglich gemacht.
Außer dem wissenschaftlichen Interesse an der Regelung rechtlicher und
ritueller Fragen werden die Leser ihre Aufmerksamkeit den Aussagen schenken,
die den Glauben, das religiöse Leben und das rechte Verhalten beschreiben. Darin
kommt immer wieder eine Nähe zur biblischen Tradition und zur christlichen
Spiritualität zum Vorschein, die den Dialog zwischen Christen undMuslimen
begründet und fördert. An manchen Stellen werden aber auch die
Konturen einer Kulturwelt deutlich, die eher fremd anmutet und Zurückhaltung
zu empfehlen scheint. Trotz aller Verschiedenheit in der Mentalität, in
der Weltanschauung und im Glauben mag der eine oder andere aufgeschlossene
Leser in den Texten der islamischen Überlieferung Stellen finden, die ihn
ermuntern, denWeg des Dialogs zu gehen und diesesWagnis zu bestehen. Auf-
richtiger Dialog und fruchtbare Zusammenarbeit gründen auf der Vertiefung
des eigenen Glaubens, sie beginnen zugleich mit dem Bemühen um besseres
gegenseitiges Verstehen und mit dem Mut, unüberbrückbare Unterschiede auszuhalten.
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