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Der Führer Adolf Hitler ist tot. Attentat und Staatsstreichversuch am 20. Juli 1944
Der Führer Adolf Hitler ist tot.
Attentat und Staatsstreichversuch am 20. Juli 1944




Magnus Pahl, Armin Wagner (Hrsg.)

be.bra
EAN: 9783898091688 (ISBN: 3-89809-168-6)
176 Seiten, paperback, 20 x 25cm, Juli, 2019

EUR 26,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
»Der Führer Adolf Hitler ist tot.« - Dieser Satz leitete die »Walküre«-Befehle ein, die Oberst i. G. Claus Schenk Graf von Stauffenberg und seine Mitverschwörer am späten Nachmittag des 20. Juli 1944 als Fernschreiben absetzten. Ihr Ziel war der Sturz des nationalsozialistischen Regimes und die Beendigung des ausweglosen Krieges. Ein ziviler Rechtsstaat sollte aufgebaut werden. Doch die Bombe, die Stauffenberg im Führerhauptquartier »Wolfschanze« platziert hatte, tötete Hitler nicht. Noch in der Nacht zum 21. Juli wurden Stauffenberg und vier weitere Verschwörer erschossen. Krieg und NS-Terror tobten weiter.

Der 20. Juli 1944 hat einen festen Platz in der deutschen Erinnerungskultur. Er ist von zentraler Bedeutung für die Tradition und das Werteverständnis der Bundeswehr. 75 Jahre nach dem gescheiterten Staatsstreich präsentiert dieser Band neue wissenschaftliche Erkenntnisse zu den Ereignissen und ihren Protagonisten. Er nimmt die professionellen Umsturzvorbereitungen des Unternehmens »Walküre« in den Blick und analysiert das zivil-militärische Netzwerk der Verschwörer, von denen 14 exemplarisch porträtiert werden.
Rezension
Das Attentat auf Adolf Hitler jährt sich am 20. Juli 2019 zum 75. mal. Auch wenn es sein Ziel verfehlte, es ist und bleibt eines der markanten Ereignisse der Geschichte des Nationalsozialismus. Aus diesem Anlass erscheint auch das vorliegende Buch, dessen Herausgeber Magnus Pahl und Armin Wagner mit der Ausstellung im Militärhistorischen Museum an vorderster Linie mitgearbeitet haben. Mit Winfried Heinemann und Linda von Keyserlingk-Rehbein haben zwei weitere Autoren zum Gelingen des Werks beigetragen, das zugleich als Begleitschrift zur Ausstellung dient.

Inhaltlich setzen sich die Autoren mit verschiedenen Aspekten rund um den 20. Juli 1944 auseinander. Heute unstrittig ein Gedenktag für eine besonders mutige Tat, beschreibt Armin Wagner im ersten Abschnitt den eher mühseligen Weg der historischen und ethisch-moralischen Aufarbeitung, bis der 20. Juli zu dem wurde, was er heute ist.
Magnus Pahl greift die näheren Umstände des Attentats noch einmal detailliert auf und beantwortet, warum besondere Umstände das Attentat im Kern scheitern ließ und dies nichts mit dilettantischem Vorgehen zu tun hatte.
Der Widerstand gegen das NS-Regime, mit Adolf Hitler als Partei- und Staatsführer an der Spitze hatte sich früh formiert. Linda von Keyserlingk-Rehbein zeichnet ein Bild über das vorhandene Netzwerk und stellt dies in seinen wesentlichen Punkten präzise dar.
Welche Rolle spielte der 20. Juli als Gedenktag einerseits in der Bundesrepublik Deutschland (hier findet auch die Sichtweise in der historischen Betrachtung der ehemaligen DDR Beachtung) und innerhalb der Bundeswehr - welche Rolle spielt das Andenken heute und wie gestaltete sich der Weg in die Öffentlichkeit? Dieser Frage geht Winfried Heinemann nach, bevor der grafisch reich ausgestattete Teil zur Ausstellung vorgestellt wird.
In diesem Teil werden auch 14 Personen besonders präsentiert, die zum engeren Kreis zählten und in unterschiedlichen Positionen ihren Teil bis zur praktischen Durchführung des Anschlags am 20. Juli 1944 beigetragen haben.

Mein Fazit:
Der vorliegende Band fasziniert durch aus mehreren Gründen: es finden sich eine Fülle neuer, gut recherchierter und begründeter wissenschaftlicher Thesen, die im Rahmen der Aufarbeitung Niederschlag gefunden haben. Neutral und gut verständlich kommentiert. Weitere Aspekte werden aufgegriffen und binden den interessierten Leser: welche ethisch-moralischen Aspekte gab und gibt es, wie wurden sie nach 1945 gesehen und wie werden sie heute bewertet. Auch hier bleibt ausreichend Raum für Gedanken, die zum Geschichtsverständnis eines jeden beitragen.
Zugleich finden die "Akteure" des 20. Juli hinreichen Raum, um sie persönlich kennenzulernen und zu verstehen, was sie in den Widerstand geführt hat. Die Gründe sind individuell verschieden und so entsteht, wie durch die Herangehensweise zur Gestaltung des gesamten Werks, ein ausgezeichnetes Gesamtbild, das weit über den einzelnen Tag, den 20. Juli 1944, hinausgeht.
Absolute Leseempfehlung!

Dietmar Langusch, Lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
»Der Führer Adolf Hitler ist tot.« - Dieser Satz leitete die »Walküre«-Befehle ein, die Oberst i. G. Claus Schenk Graf von Stauffenberg und seine Mitverschwörer am späten Nachmittag des 20. Juli 1944 als Fernschreiben absetzten. Ihr Ziel war der Sturz des nationalsozialistischen Regimes und die Beendigung des ausweglosen Krieges. Ein ziviler Rechtsstaat sollte aufgebaut werden. Doch die Bombe, die Stauffenberg im Führerhauptquartier »Wolfschanze« platziert hatte, tötete Hitler nicht. Noch in der Nacht zum 21. Juli wurden Stauffenberg und vier weitere Verschwörer erschossen. Krieg und NS-Terror tobten weiter.
Der 20. Juli 1944 hat einen festen Platz in der deutschen Erinnerungskultur. Er ist von zentraler Bedeutung für die Tradition und das Werteverständnis der Bundeswehr. 75 Jahre nach dem gescheiterten Staatsstreich präsentiert dieser Band neue wissenschaftliche Erkenntnisse zu den Ereignissen und ihren Protagonisten. Er nimmt die professionellen Umsturzvorbereitungen des Unternehmens »Walküre« in den Blick und analysiert das zivil-militärische Netzwerk der Verschwörer, von denen 14 exemplarisch porträtiert werden.

Magnus Pahl, geboren 1975 in Lübeck, ist Sachgebietsleiter und Kurator der Sonderausstellung im Militärhistorischen Museum der Bundeswehr Dresden.

Armin Wagner, geboren 1968 in Berlin, ist Direktor des Militärhistorischen Museums der Bundeswehr.
Inhaltsverzeichnis
Vorwort 7
Jörg Hillmann

Essays

Der 20. Juli 1944: Persönliche Annäherung - historische Aufarbeitung - Tradition 10
Armin Wagner
Brillant oder Dilettant? Der Offizier Stauffenberg 20
Magnus Pahl
Persönliches Netzwerk der Beteiligten im Gesamtnetzwerk des 20. Juli 1944 32
Linda von Keyserlingk-Rehbein
Der 20. Juli 1944. Gedenken in Bundesrepublik und Bundeswehr 44
Winfried Heinemann

Katalog

Aufbau der Ausstellung 56

»Der Führer Adolf Hitler ist tot.« 60
Frühe Umsturzpläne 1938/39 64
Unternehmen "Walküre" 1943/44 68
Das Attentat am 20. Juli 1944 72
Der Umsturzversuch am 20. Juli 1944 78
Die Folgen des 20. Juli 1944 102
Die Würdigung des 20. Juli 1944 112

Die Akteure des 20. Juli 1944 118
Die Planer 120
Die Visionäre 126
Die Arbeitervertreter 130
Die Vermittler 134
Die Unterstützer 138
Die Truppensteller 152
Die Macher 158

Anhang
Bildnachweis 172
Autoren 173
Impressum 174