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Der Dom zu Köln Die vollkommene Kathedrale Rüdiger Marco Booz
Der Dom zu Köln
Die vollkommene Kathedrale


Rüdiger Marco Booz
Michael Imhof Verlag GmbH & Co. KG
EAN: 9783731912156 (ISBN: 3-7319-1215-5)
288 Seiten, hardcover, 25 x 32cm, Oktober, 2022

EUR 49,80
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Der Kölner Dom wird nie fertig. Dennoch haben in mehr als 800 Jahren die begabtesten und besten Handwerker und Künstler ihrer Zeit alles darangesetzt, diesem Dom eine himmlische, eine nationale, jedenfalls eine einmalige Ausstrahlung zu geben.

Zeit seiner Existenz hat der Dom die großen Zäsuren deutscher Geschichte miterlebt und durchlitten; zwischen 1190 und 2022 durchlief er zwölf Bauphasen, die Kölner und die deutsche Geschichte spiegeln. Sie sind hier erstmals im zeithistorischen Kontext leicht nachvollziehbar beschrieben. Gleichzeitig werden die wichtigsten Fragen der Domforschung dargestellt und pointiert beantwortet.

Zum ersten Mal überhaupt liegt eine durchgängige Übersicht zur Baugeschichte des Kölner Doms vor. Die zeigt auf, wie dieser Dom am Rhein über alle Jahrhunderte hinweg als „die vollkommene Kathedrale“ geschaffen werden konnte.
Rezension
Welcher Dom gilt als die „vollkommene Kathedrale“(Arnold Wolff)? Welches deutsche Bauwerk hat seit dem Hochmittelalter alle Zäsuren deutscher Geschichte überstanden? Welche Kirche erfuhr von 1190 bis 2022 zwölf Bauphasen? Welches deutsche Gebäude war 1880 mit 157 Metern das höchste auf der ganzen Welt und besitzt noch heutzutage die weltgrößte Kirchenfassade? Welcher Dom hat ungefähr 1000 Skulpturen und in seinem Fundament ein Loch? In welchem religiösen Bauwerk kann ein Südquerhausfenster von Gerhard Richter bestaunt werden? Welcher deutsche Dom zählt seit 1996 zum UNESCO-Weltkulturerbe?
Die Antwort auf alle diese Fragen lautet: der Kölner Dom, offizieller Titel Hohe Domkirche Sankt Petrus. Die römisch-katholische Kirche ist Kathedrale des Erzbistums Köln. Bisher fehlte zu dem weltweit bekannten Dom eine Darstellung, welche den aktuellen Forschungsstand zur Baugeschichte berücksichtigt. Eine solche erschien 2022 im Michael Imhof Verlag von Rüdiger Marco Booz unter dem Titel „Kölner Dom. Die vollkommene Kathedrale“. Versehen ist die großformatige Monographie mit 218 Farbabbildungen und 49 Schwarz-Weiß-Abbildungen. Die zahlreichen exzellenten Fotografien stammen überwiegend von dem „Domfotografen“ Reiner Gaertner und von dem Kölner Fotografen Klaus Maximilian Gierden. Booz gelingt es in seinem Werk hervorragend, die Geschichte des sakralen Baus historisch zu kontextualisieren. Überzeugend kann er anhand architekturgeschichtlicher Details darlegen, dass der Kölner Dom ein exzeptionelles Gesamtkunstwerk ist. Man bestaune nur den Hochchor, die Kirchenfenster, das Strebewerk, die Skulpturen, das Fußbodenmosaik, den Klarenaltar, den Agilophusaltar, den Engelbertschrein, den Dreikönigenschrein, die Achskapelle oder die Westfassade mit dem Petersportal. Daher verwundert es nicht, dass er zu den meistbesuchten Sehenswürdigkeiten im deutschsprachigen Raum zählt.
Lehrkräfte der Fächer Geschichte, Religion und Bildende Kunst werden durch die vorliegende Monographie motiviert, sich in ihrem Fachunterricht oder in einem fächerübergreifenden Projekt mit der faszinierenden Geschichte und Architektur des Kölner Doms auseinanderzusetzen. Eine Exkursion zu dem Kölner Kirchengebäude ist für Lehrkräfte, die in der rheinischen Metropole oder in ihrer Region unterrichten, geradezu ein Muss.
Fazit: Der ästhetisch überaus gelungene Text-Bild-Band von Rüdiger Marco Booz „Kölner Dom“ kann allen an religiösen Bauten Interessierten nur zur Anschaffung empfohlen werden. Das Werk lädt dazu ein, den monumentalen Kölner Dom unbedingt (erneut) zu besichtigen.

Dr. Marcel Remme, für lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Kölner Dom – Die vollkommene Kathedrale
Der Kölner Dom wird nie fertig. Dennoch haben in mehr als 800 Jahren die begabtesten und besten Handwerker und Künstler ihrer Zeit alles darangesetzt, diesem Dom eine himmlische, eine nationale, jedenfalls eine einmalige Ausstrahlung zu geben.
Der Dom hat die großen Zäsuren deutscher Geschichte miterlebt und durchlitten. Die Idee des „heiligen“ Reiches im Mittelalter ist ebenso mit seiner Geschichte verknüpft wie der Streit zwischen Staufern und Welfen, die Inquisition und die Zeiten der Pest. Wir sehen den Dom unter dem Dreißigjährigen Krieg und der französischen Besatzung leiden. Die Preußen vollenden ihn zunächst im romantischen Überschwang und dann im nationalen Hochgefühl, bevor ihn der Zweite Weltkrieg schwer beschädigt und dann zu einem emotionalen Symbol für den Lebenswillen in der Stunde Null macht. In der Bonner Republik schließlich gewinnt der Dom spätestens beim Begräbnis Konrad Adenauers die Rolle des beständigen deutschen Kulturdenkmals.
Zwischen 1190 und 2020 ist der Dom in zwölf Phasen entstanden. Er wird hier erstmals im zeithistorischen Kontext beschrieben.
Die Darstellung liefert eine leicht nachvollziehbare Übersicht zur Bauabfolge über alle Jahrhunderte hinweg und zeigt daher auf, wie diese „vollkommene“ Kathedrale realisiert werden konnte.
Inhaltsverzeichnis
8 1 DOM 1164-1220
HEILIGE DREI KÖNIGE KOMMEN NACH KÖLN
Hildebold-Dom, Peterskirche des Nordens
Die Geschichte der Welt auf einem Schrein
Nikolaus von Verdun sprengt die Epoche
28 2 DOM 1220-1268
RADIKALER BRUCH MIT DER BAUTRADITION
Paris - Amiens - Köln
Das Ideal einer vollendeten Harmonie
Gerhards geniale Geometrie
48 3 DOM 1268-1309
HOCHCHOR ALS STEINERNES RELIQUIAR
Maßwerk - die ultimative gotische Form
Königsgalerie in azur, gelb, rose, grün
Arnold, der Parlier
68 4 DOM 1309-1349
DAS GESAMTKUNSTWERK IM HOCHCHOR
Chorpfeilerfiguren mit Showeffekt
Pilgerweg im Kapellenkranz
Johannes von Köln sorgt für höfischen Stil
88 5 DOM 1349-1401
PLAN FÜR EINE STAUNENSWERTE
WESTFASSADE
Der bedeutendste Riss des Mittelalters
Das gotische Domportal
Michael und Peter - Köln oder Prag
108 6 DOM 1401-1469
LANGHAUS UNTER DACH
Stadt mit Kran
Versammlung der Stadtpatrone
Stefan Lochner, Konrad Kuyn und die Realität
124 7 DOM 1469-1558
DOMBAU IN ZEITEN ABNEHMENDER
SPENDEN
Lambert von Luytge - ein Malerfürst
Fenster der Kölner Malerschule
Renaissance im Floris-Stil
144 8 DOM 1558-1794
BAUUNTERBRECHUNG IN EINER BAROCKEN
EPOCHE
Der Engelbertschrein als „Kölsche Bundeslade"
Der Triumph auf den Tapisserien
Bewegte Gläubigkeit nach Peter Paul Rubens
164 9 DOM 1794-1861
BEABSICHTIGTES WELTWUNDER WIRD
NATIONALDENKMAL
Zentral-Dombau-Verein und der ursprüngliche Plan
Die Nazarener und ihr Gesamtkunstwerk
Bayernfenster als hinterleuchtetes Wandgemälde
Sulpiz Boisserees leidenschaftlicher Traum
Ernst Friedrich Zwirner arbeitet nach Plan
188 10 DOM 1861-1939
DIE VOLLENDUNG
Staunenswerte Westfassade
1OOO Skulpturen
Peter Fuchs prägt den Domstil
212 11 DOM 1939-1972
SYMBOL FÜR DEN LEBENSWILLEN
Künstlerisch aufrichtige Steinmetzarbeiten
Vierungsturm im Art Deco
Willy Weyres schöpferisch bei der Denkmalpflege
232 12 DOM 1972-2022
PÄPSTE AM DOM
Transzendenz durch Richterfenster
Das Loch im Dom und sein Sockel
Gerhard Richter und das Unbegreifliche
254 DIE VOLLKOMMENE KATHEDRALE
Zur deutschen Bauform / Zur Monumentalität /
Zur Formgelegenheit / Zur Einheitlichkeit des Baustils /
Zur Ästhetik des „Style Rayonnant" / Zur vollkommenen Kathedrale
269 Literatur
282 Lageplan