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Demokratie, Lernqualität und Schulentwicklung
Demokratie, Lernqualität und Schulentwicklung




Wolfgang Beutel, Peter Fauser (Hrsg.)

Wochenschau Verlag
EAN: 9783899745009 (ISBN: 3-89974-500-0)
224 Seiten, paperback, 15 x 21cm, 2009

EUR 19,80
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Demokratie, Lernqualität und Schulentwicklung sind Eckpunkte der Demokratiepädagogik. Schulpraktische Erfahrungen mit demokratiepädagogischen Konzepten zeigen, wie in vielfältigen Ansätzen, Methoden und Aufgaben kompetenzorientiert für die und in der Demokratie gelernt werden kann. Demokratiepädagogik greift Gelegenheitsstrukturen der Schule auf, nutzt intensiv die Vielfalt der Möglichkeiten von Projekten, stellt sich den aktuellen Themen des Gemeinwesens und korrespondiert mit grundlegenden Bedürfnissen eines an den Interessen der Schülerinnen und Schüler orientierten Lernens. Eine demokratische Schule bietet zugleich der politischen Bildung im fachlichen Sinne eine gute Grundlage, um sich in verschiedenen Lernfeldern wirksam zu entfalten.

Der Band geht dem Wechselspiel von Demokratiepädagogik und politischer Bildung in Blick auf die Qualität des Lernens und Verstehens in der Schule nach. Hierzu werden Grundfragen demokratiepädagogischer Schulentwicklung aufgegriffen –Verständnisintensives Lernen, Fachlichkeit, Schulverfassung, Zeitkultur, Unterricht –, Ansätze der Evaluation und des Qualitätsnachweises demokratischen Lernens skizziert sowie Beispiele aus dem „Förderprogramm Demokratisch Handeln“ vorgestellt.
Rezension
Demokratie ist kein Selbstläufer, sie ist eine historische Errungenschaft. Demokratische Einstellungen sind nicht naturgegeben, sondern müssen von jedem Einzelnen durch Erfahrungen im sozialen Umfeld, der Familie und in der Schule erlernt werden. Demokratie kann dabei nicht allein im Rahmen des Fachunterrichts politischer Bildung abgehandelt und abgeprüft werden, sondern muss sich in vielerlei informellen und formellen Strukturen der Schule entfalten. Der demokratischen Schule kommt somit eine Schlüsselstellung für eine stabile demokratische Gesellschaft zu. - Der jetzt im Wochenschau Verlag erschienene Band "Demokratie, Lernqualität und Schulentwicklung" bietet Grundlagen und zahlreiche Anregungen, wie der Demokratie in der Schule zu größerer Wirksamkeit verholten werden kann. Das Buch zeigt, wie dies auch in bestehenden schulischen Strukturen gelingen kann und liefert hier zu den professionellen Hintergrund. - Die Beiträge gliedern sich in zwei Bereiche. Der erste Teil ist den „Grundfragen der Demokratiepädagogik" gewidmet. Darin kommen Themen wie verständnisintensives Lernen, Fachdidaktik, Schulverfassung, Zeitstrukturen und Projektdidaktik zur Sprache. Der zweite Teil befasst sich mit dem Verstehen von Demokratie durch die Lernenden und der Evaluation demokratiepädagogischen Lernens. Hier geht es um Selbstevaluation, Partizipation der Lernenden an der Schulentwicklung, um Kriterien forschenden Lernens und demokratischen Handelns sowie um ein Verfahren zur Messung des Demokratieverstehens bei den Lernenden. - Demokratie ist keine Nebensache der Schule, die in problemlosen Zeiten wohlfeil angesprochen und „gelehrt" bzw. alleine im Unterricht des Faches Politik erlernt werden kann. Vielmehr setzt Demokratie in der Schule ganz konkrete Arbeitsformen und zugleich klar benennbare Kriterien, Standards und Strukturmerkmale der Evaluation nachweisbarer Lernqualität voraus. Hierfür legt das lesenswerte neue Buch die Grundlagen.

Dieter Bach, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Peter Fauser ist Professor für Schulpädagogik und Schulentwicklung an der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Er ist im Vorstand der Akademie für Bildungsreform, der Deutschen Gesellschaft für Demokratiepädagogik, Gründer der "Imaginata" in Jena sowie wissenschaftlicher Leiter des Wettbewerbs "Förderprogramm Demokratisch Handeln".

Zu den Autoren
Wolfgang Beutel: Dr. phil., Geschäftsführer und Wissenschaftlicher Mitarbeiter des Wettbewerbs „Förderprogramm Demokratisch Handeln“; Vorstandsmitglied der Deutschen Gesellschaft für Demokratiepädagogik; Mitglied im Expertenkreis des Deutschen Schulpreises.
Monika Buhl: Dr. phil., Juniorprofessorin für Erziehungswissenschaft mit dem Schwerpunkt Empirische Bildungsforschung im Schulbereich an der Goethe-Universität und am Deutschen Institut für Internationale Pädagogische Forschung (DIPF), Frankfurt/M.; Mitglied im Expertenkreis des Deutschen Schulpreises; Mitglied der Fachjury im Wettbewerb Demokratisch Handeln.
Peter Fauser: Dr. rer. soc., Professor für Schulpädagogik und Schulentwicklung an der Friedrich-Schiller-Universität Jena; Vorstandsmitglied der Akademie für Bildungsreform; Gründer und Vorsitzender des Vereins „Imaginata e.V.“; Wissenschaftlicher Leiter des Wettbewerbs „Förderprogramm Demokratisch Handeln“; Sprecher der Jury des Deutschen Schulpreises.
Helmut Frommer: Dr. phil., Professor und Direktor i.R. am Studienseminar Rottweil (Gymnasien), derzeit Schulentwicklungsberatung/Evaluation an der Jenaplan-Schule Jena, der Schule Schloss Salem und für das Institut Dr. Seydel in Bremen; Redaktionsleitung der Zeitschrift „Lehren und Lernen“; Mitglied im Expertenkreis des Deutschen Schulpreises; Mitglied der Fachjury im Wettbewerb Demokratisch Handeln.
Hans-Peter Füssel: Dr. jur., Professor für „Steuerungsprobleme moderner Bildungssysteme“ an der Humboldt-Universität Berlin und Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Deutschen Institut für Internationale Pädagogische Forschung (DIPF), Frankfurt/M.; Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Bildungsverwaltung; Mitherausgeber von „Recht der Jugend und des Bildungswesens“.
Dirk Lange: Dr. rer. soc., Professor für Didaktik der Politischen Bildung am Institut für Politikwissenschaft der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg; Herausgeber der Zeitschrift „Praxis Politik“ und Bundesvorsitzender der Deutschen Vereinigung für Politische Bildung (DVPB); Mitglied der Fachjury im Wettbewerb Demokratisch Handeln.
Fritz Reheis: Dr. phil. habil., Privatdozent und Akademischer Oberrat am Lehrstuhl für Politikwissenschaft I/Didaktik der Sozialkunde an der Universität Bamberg; Gründungsmitglied der Deutschen Gesellschaft für Zeitpolitik.
Volker Reinhardt: Dr., Professor für Bildungs- und Sozialwissenschaften sowie Fachteamleiter für Demokratiepädagogik/Politische Bildung an der Pädagogischen Hochschule Zentralschweiz, Luzern, Institut für Pädagogische Professionalität und Schulkultur; Mitglied im Expertenkreis des Deutschen Schulpreises; Evaluation an der Schule Schloss Salem; Mitglied der Fachjury im Wettbewerb Demokratisch Handeln.
Hans-Wolfram Stein: Lehrer für Politik und Wirtschaft in Bremen, bis 2007 Mitarbeiter am Landesinstitut für Schule Bremen sowie Netzwerk-Koordinator Bremen und Multiplikator im BLK-Programm „Demokratie lernen und leben“; Regionalberater Bremens und Mitglied der Fachjury im Wettbewerb Demokratisch Handeln.
Hermann Veith: Dr. phil., Professor für Pädagogik mit dem Schwerpunkt Sozialisationsforschung am Pädagogischen Seminar der Georg-August-Universität Göttingen; Mitglied der Fachjury im Wettbewerb Demokratisch Handeln.
Inhaltsverzeichnis
Wolfgang Beutel/Peter Fauser: Kerngeschäft oder Beiwerk? Eine Einführung

I. Grundfragen der Demokratiepädagogik

Peter Fauser:
Warum eigentlich Demokratie? Über den Zusammenhang zwischen Verständnisintensivem Lernen, Demokratiepädagogik und Schulentwicklung

Dirk Lange:
Demokratiepädagogik und Politische Bildung. Zwischen Fachlichkeit und Schulprinzip

Hans-Peter Füssel:
Von der Schulverfassung zum Schulvertrag – mehr Demokratie in den Schulen?

Fritz Reheis:
Zeitkultur – zum Umgang mit Zeit im Unterricht, in der politischen Bildung und in der praktischen Politik

Wolfgang Beutel:
Unterricht und Schulentwicklung? Bausteine demokratischer Schulkultur

II. Demokratiepädagogik: Verstehen und Evaluation

Helmut Frommer:
Fremd- und Selbstevaluation als Werkzeuge demokratischer Schulentwicklung

Volker Reinhardt:
Partizipative Schulentwicklung. Ein Beitrag zur Demokratiepädagogik und zur Evaluation von Schulkultur

Hans-Wolfram Stein/Wolfgang Beutel:
„Forschendes Lernen“ – eine Möglichkeit der Demokratiepädagogik

Wolfgang Beutel/Monika Buhl/Peter Fauser/Hermann Veith:
Demokratiekompetenz durch Demokratieverstehen – Überlegungen zur Konstruktion eines Instruments zur Messung „demokratischer Verstehensintensität“