|
Demokratie - Illusionen und
Chancen
Mit einem Gespräch mit Bernhard Vogel
Anselm Müller
Kohlhammer
EAN: 9783170139169 (ISBN: 3-17-013916-9)
208 Seiten, paperback, 14 x 21cm, Januar, 1996
EUR 17,90 alle Angaben ohne Gewähr
|
|
Umschlagtext
Unser Verhältnis zur Demokratie, dieser scheinbaren
Selbstverständlichkeit, ist zwiespältig: Einerseits sind wir überzeugt, daß es keine bessere Staatsform gibt. Andererseits
stehen wir vielen Realitäten dieser Demokratie nicht nur kritisch, sondern »enttäuscht und »«politikverdrossen«« gegenüber.«
Die Autoren überprüfen diese beiden Seiten unserer Einstellung auf ihre unreflektierten fragwürdigen Voraussetzungen
und Folgen hin. Sie decken Fehlverständnisse und daraus resultierende illusionäre Erwartungen auf, mit denen wir die
Demokratie überfordern. Zugleich aber zeigen sie auch, welche Chancen in den anonymen Strukturen und Verfahren eines
demokratischen Staates liegen - Chancen, die allerdings auf Bürger angewiesen sind, die die begrenzten Möglichkeiten ihres
politischen Beitrags als ethische Aufgabe wahrnehmen.
Dr. Anselm Winfried Müller ist Professor für Philosophie an der
Universität Trier und leitet die dortige Forschungsstelle für aktuelle Fragen der Ethik.
Christoph Friedrich M.A. ist
Politikwissenschaftler und Mitarbeiter der Forschungsstelle für aktuelle Fragen der Ethik.
Dr. Bernhard Vogel ist
Ministerpräsident des Landes Thüringen.
Inhaltsverzeichnis
Vorwort
1 Zwischen Erwartung und Enttäuschung:
Sicht der Bürger
1.1 Zwiespalt der Einstellung
Uneingeschränkte Wertschätzung
Kritik an allem und jedem
Nur Spannung
zwischen Ideal und Realität?
Idee - Gestaltung - Wirklichkeit
1.2 Angelagerte Erwartungen
1.3 Der
unauffällige Staat
Ein Leviathan zum Anfassen?
Einmalig und selbstverständlich zugleich?
1.4
Politikverdrossenheit und Demokratie-Verständnis
1.5 Ein Thema der Ethik?
2 Zwischen Ideal und
Kompromiß:
Gespräch mit Bernhard Vogel
2.1 Staatsfunktion und Bürgerbeteiligung
Demokratie - Staatsform,
nicht Staatsvermeidung
Mitsprache - Recht oder Pflicht?
Direkte Beteiligung - eine Frage der Themen
Einflußmöglichkeiten und Arbeitsteilung
2.2 Demokratische Politik
Mehrheit statt Einsicht?
Vielfalt der
Funktionen - Kompromisse und Koalitionen
Zu wessen Wohl?
Abgeordnete - wirklich unabhängig?
2.3 Die
Akteure demokratischer Politik
Die Politiker polemisch?
Die Bürger unpolitisch?
Die Medien übermächtig?
Die
Parteien unpopulär?
2.4 Politik als Beruf
Motivation zur Politik - Personen und Umstände
Ideale, Ideen,
Anliegen
Erwartungen an die Philosophie
3 Zwischen Selbstregierung und Markt der Machtverteilung:
Politische Theorien
3.1 Klärung oder zusätzliche Verwirrung?
3.2 Auf dem Weg zur Demokratie und ihrer
Theorie
Moderner Staat und Liberalismus
Hobbes: Sicherheit durch Herrschaft
Locke: Herrschaft unter dem Recht
Rousseau: Recht gemäß dem Gemeinwillen
Demokratisierung auf dem Hintergrund der Theorie
3.3
Repräsentative Demokratie
Strukturen der Repräsentation
Probleme der »Reinheit«
3.4 Identitäre Demokratie
Die Anziehungskraft eines Ideals
Gemeinwille statt Gemeinwohl
Die identitäre Realität
3.5 Demokratie als
zeitgemäßes Entscheidungsverfahren
Bloße Beschreibung?
Realismus
Pluralismus
Integration
3.6
Demokratie als Staatsform unter anderen
Legitimierung: Vertrag oder Notwendigkeit?
Staatsaufgaben: Erfordernisse des
Gemeinwohls
Autorität: Gewalt statt Recht?
3.7 »Demokratische Legitimation«
4 Das Volk als politisches
Subjekt
4.1 Sich selbst regieren
Beherrschte und Herrschende identisch?
Das Gewicht der »Ausnahmen«
Freiheit durch Selbstregierung?
Selbstregierung durch Demokratie?
4.2 Mit-regieren
Selbstregierung der
Wenigen?
Beitrag ohne Gewicht
Einfluß?
4.3 Das kollektive Herrschaftssubjekt
Konvention im kollektiven
Handeln
Konstitution des kollektiven Willens
Formen kollektivierter Herrschaft
Sogar durch Autokratie?
Selbstregierung als Aufgabe
4.4 Öffentliche Meinung und politische Willensbildung
4.5 Repräsentation und
Delegation
Politische Stellvertretung
Was heißt Repräsentieren?
Wer repräsentiert wen?
Wer delegiert wen?
Also keine Volksherrschaft?
5 Das Maß der Mehrheit
5.1 Die Unbestimmtheit des
Majoritätsprinzips
Beteiligung und Stimmenthaltung
Viele Optionen - keine kollektive Präferenz
Unzulängliche
Wahlverfahren
Im Vorfeld der Abstimmung
Vertretung von Kollektiven
5.2 Erwartungen an das Majoritätsprinzip
Neutralität?
Das Kollektiv als Quasi-Individuum?
Zwischen Einhelligkeit und Effizienz
5.3 Stimmen zählen
oder losen?
Warum kein Lotterie-Verfahren?
Unterschiede des Abstimmungszwecks
Orientierung am Inhalt des
mehrheitlichen Votums
Der kleine Unterschied
5.4 Stimmenmehrheit - ein Gütesiegel?
Zwei Deutungen
Der
richtigere Beschluß?
Einschränkungen und Voraussetzungen
Zwischen Einhelligkeit und autokratischer Entscheidung
5.5 Mehrheitlich von der Mehrheit gezwungen
5.6 Der Inhalt des Votums
Präferenz oder Urteil?
Beliebige Optionen von gleichem Wert?
Wessen Interessen?
Politische Anliegen
Die Realität des Votums
Taktik und »Fraktionszwang« im Kontext
6 Demokratische Faktoren gemeinwohl-orientierter Herrschaft
6.1 Funktion als Prinzip
Praxis-Kontext
Zweck ohne Absicht
Nur Element politischer Herrschaft
Gestaltungs- und Verständnisprinzip
6.2 Das Prinzip der Partizipation
Allgemeine ...
... und gleiche
...
... politische Beteiligung
6.3 Produktive Faktoren: Meinungsbildung
Wettbewerb der Ideen und der Personen
Argumentative Auseinandersetzung
Individuelle Urteilsbildung
6.4 Reduktive Faktoren: Entscheidungsfindung
Das Prinzip der mehrheitlichen Beschlußfassung
Das Prinzip von Bündelung und Bündnis
Parteiendernokratie
6.5 Prinzipien des Mandats
Wähler-Anliegen und -Autorität
Ermächtigung
Kontrolle
6.6
Transformation von Bürger-Anliegen in Politik
Eine Definition von Demokratie
Teilfunktionen unter dem Anspruch des
Gemeinwohls
Transformation, nicht Transmission
6.7 Der bedingte Wert der Demokratie
Der Maßstab
Bedingungen
Chancen
7 Ethos statt Pathos der Demokratie
7.1 Demokratie als Thema der Ethik
Praxis-Kontexte
als Quellen von Maßstäben
Anspruch an den einzelnen
Verfassung statt Moral?
7.2 Demokratisierung des
Zusammenlebens?
7.3 Qualifikation zum demokratischen Bürger
Bereitschaft zum Beitrag
Ergebnistoleranz
zwischen Trotz und Resignation
Qualifizierte Urteilsbildung und Meinungsäußerung
Einfluß geben und Einfluß nehmen
7.4 Sozialisation als Beitrag zur Politik
Moral für Politiker?
Erziehung zur Demokratie
Weitere Titel aus der Reihe Ethik Aktuell |
|
|