"Das schönste deutsche Wort" - gibt es das überhaupt? So fragten einige Kritiker des internationalen Wettbewerbs "Das schönste deutsche Wort", den der deutsche Sprachrat im Mai letzten Jahres ausrief. Sie hatten offenbar nicht verstanden, dass es dem deutschen Sprachrat nicht um die Kür eines Wortes beziehungsweise Ermittlung des Lieblingswortes der Deutschen ging, sondern um die Begründung jedes Einzelnen. Erstaunlich viele Teilnehmer jedoch ließen sich auf diese Reflexion mit der Sprache ein und sendeten ihr jeweils 'schönstes Wort' samt einer Liebeserklärung ein.

Entstanden ist eine breit gefächerte und auch graphisch wunderschön gestaltete Anthologie der Zusendungen (einige probeseiten kann man sich z. B. auf www.amazon.de ansehen.) Ganz pragmatische Antworten (So schreibt z.B. ein Behinderter: "Mein schönstes deutsches Wort ist 'Fernbedienung', weil ich damit überall hinkomme." ) wechseln mit sehr genauen Begründungen, einmal ist der Klang des Wortes aussschlaggebend (z. B. bei 'Melancholie', 'Semmelnknödeln'), einmal die (merkwürdige, schöne, charakteristische...) Bedeutung (z. B. 'Kultur-Beutel','Lesesessel', 'Zeit-Lupe'). Außerdem kommen die Antworten von ganz verschiedenen Seiten (vgl. z.B. den Unterwettbewerb „Das schönste Wort der Kinder“ und die Internationalität der Beiträge).
Wegen dieser vielen verschiedenen Ansätze kann das schön gestaltete Buch einen guten Einstieg in eine Unterrichtseinheit bieten, die sich mit Sprache und der Reflexion über sie befasst. Auch für "Deutsch als Fremdsprache" ist es wegen der internationalen Beiträge geeignet.

Melanie Förg, Lehrerbibliothek.de

Auf der Suche nach schönen Wörtern
Ergebnisse eines internationalen Wettbewerbs ambitioniert dokumentiert

Als der Deutsche Sprachrat, der ein Zusammenschluss des Goethe-Instituts, des Instituts für Deutsche Sprache und der Gesellschaft für deutsche Sprache ist, im Mai vergangenen Jahres den internationalen Wettbewerb „Das schönste deutsche Wort“ ausschrieb, hatte kaum jemand damit gerechnet, dass der Appell weltweit ein so überragendes Echo finden sollte. Aufgerufen waren alle Deutsch sprechenden und lernenden Menschen, sich über ihre Wort-Favoriten Gedanken zu machen und ihre Wahl zu begründen. Ausschlaggebend sollten der Klang, der Rhythmus oder die inhaltliche Botschaft des Wortes sein. Um Kindern und Schulklassen ein eigenes Forum mit gesonderten Regeln zu bieten, wurde im Juni zudem der Unterwettbewerb „Das schönste Wort der Kinder“ eingerichtet.

Als die Wettbewerbe im August 2004 endeten, lagen 22.838 Wörter nebst Erläuterungen aus 102 Ländern vor. Nun hatte eine prominente 14-köpfige Jury, der u.a. Herbert Grönemeyer, Joseph Vilsmaier, Uwe Timm und Jutta Limbach angehörten, bis zum 24. Oktober anhand der Begründungen darüber zu befinden, welches deutsche Wort das Potenzial hat, um Star des Wort-Contest zu werden. Beeindruckt zeigten sich die Initiatoren und die Jury auch von den zahlreichen Einreichungen aus dem Ausland, die ein gutes Viertel ausmachten und erkennen ließen, dass sich die deutsche Sprache weltweit großer Popularität erfreut. Während sich Muttersprachler für solche Begriffe wie Liebe, Heimat oder Glück stark machten, favorisierten Ausländer solche Worte, die in der eigenen Sprache keine Entsprechungen finden. Am Ende machte Habseligkeiten das Rennen, zum „Schönsten Wort der Kinder“ wurde Libelle gekürt.

Dem Hueber Sprachenverlag ist zu danken, dass die 174 beindruckendsten Wettbewerbs¬beiträge inzwischen in einer ästhetisch hochwertigen Dokumentation vorliegen, die den Reichtum und die Schönheit der deutschen Sprache widerspiegelt. Der aufwändig gestaltete und ausgefallen bebilderte Band „Das schönste deutsche Wort“, für den der Verlag auf der Leipziger Buchmesse 2005 mit dem In Puncto Buch-Förderpreis ausgezeichnet wurde, lädt zu einer spannungsreichen Entdeckungsreise durch deutsche Wort-Welten ein. Die reiche Spannbreite von der Auslegware bis zum Vergissmeinnicht mit ebenso charmanten wie tiefgründigen Erklärungen bezeugt, wie liebenswert und gefühlvoll, aber auch wie skurril die deutsche Sprache teilweise ist. Darüber hinaus wirft die ambitionierte Anthologie, der ebensolche Aufmerksamkeit wie dem Wettbewerb gebührt, interessante Schlaglichter auf: Was ist überhaupt ein typisch deutsches Wort? Spiegeln die Lieblingsvokabeln deutsche Befindlichkeiten? Welchen Stellenwert nimmt das Deutsche im Ausland ein? Wie verorten sich Muttersprachler und Ausländer in der deutschen Sprache?



Zum Verschenken und sich selber Schenken!

Eine Liebeserklärung an die deutsche Sprache!

Ein schönes Wort malt Bilder, weckt Erinnerungen, formt Gedanken, beinhaltet Wissen und Erfahrung – oder klingt einfach schön!
Was aber ist das schönste deutsche Wort?

Über 21.000 Vorschläge aus vielen Ländern der Erde für das liebste, schönste, kostbarste deutsche Wort mit teils tiefsinnigen, teils humorvollen Begründungen sind beim internationalen Wettbewerb Das schönste deutsche Wort des Deutschen Sprachrats eingegangen. Der Sieger wurde von einer prominenten Jury aus Künstlern, Journalisten und Wissenschaftlern ermittelt.
In dem hochwertigen und zeitlosen Geschenkband Das schönste deutsche Wort sind die rund 150 besten und schönsten Einreichungen aus aller Welt mit ihren Begründungen veröffentlicht.
Ein Muss für alle, die Freude an originellen und überraschenden Texten haben.

(www.hueber.de)

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