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Das politische Frankreich Gesellschaft, Wirtschaft, Politik & Kultur
Das politische Frankreich
Gesellschaft, Wirtschaft, Politik & Kultur




Frank Baasner, Siegfried Frech, Dominik Grillmayer (Hrsg.)

Wochenschau Verlag
EAN: 9783734407673 (ISBN: 3-7344-0767-2)
320 Seiten, paperback, 12 x 19cm, März, 2019

EUR 19,90
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Wer hätte Anfang 2017 gedacht, dass Emmanuel Macron die französischen Präsidentschaftswahlen gewinnen würde? Er setzte sich in der Stichwahl am 7. Mai 2017 mit 66 Prozent der Stimmen gegen die rechtspopulistische Konkurrentin Marine Le Pen durch. Unmittelbar nach dem Wahlsieg stellten Analysten und Medien einhellig dieselbe Frage: Wird dem französischen Präsidenten der Neuanfang gelingen, den sein reformbedürftiges Land so dringend braucht?

Ausgewiesene Frankreichexperten und -expertinnen beleuchten in diesem Band wichtige Aspekte der historischen, politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklung Frankreichs: Welche Langzeitfaktoren prägen die politischen, ökonomischen und sozialen Strukturen Frankreichs? Wie ist es um die Pfadabhängigkeit von Politik und Wirtschaft bestellt? Gibt es ein Spannungsverhältnis zwischen Wandel und Beharrung? Wird es gelingen, das Land weiter zu modernisieren und den sozialen Ausgleich zu erneuern? Welche Rolle und welche Position wird Frankreich zukünftig in Europa und in der Welt einnehmen?
Rezension
Wird dem französischen Präsidenten Macron der Neuanfang gelingen, den sein reformbedürftiges Land so dringend braucht? Die vielen Reformbaustellen gleichen einer Herkulesaufgabe. Und die Rentenreform hat gezeigt: Frankreich ist nicht reformwillig. Die ökonomische Situation ist seit der globalen Finanzkrise 2008/09 ernüchternd: Die Wirtschaft dümpelte jahrelang vor sich hin. Die Staatsverschuldung bewegt sich auf einem hohen Niveau, Ratingagenturen haben das Land zwischenzeitlich herabgestuft. Die Arbeitslosenquote lag bei knapp zehn Prozent. Der Anteil unsicherer und prekärer Jobs ist hoch. Reformen sind also dringend geboten. Frankreich galt vor Macron als der „kranke Mann Europas“ ("Krankreich") und als ein reformunwilliger Staat. Seit seinem Amtsantritt versucht Emmanuel Macron mit großer Entschlossenheit das nachzuholen, was seine Vorgänger versäumt haben. Ausgewiesene Frankreichexperten und -expertinnen beleuchten in diesem Band wichtige Aspekte der historischen, politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklung Frankreichs: Welche Langzeitfaktoren prägen die politischen, ökonomischen und sozialen Strukturen Frankreichs? Wie ist es um die Pfadabhängigkeit von Politik und Wirtschaft bestellt? Gibt es ein Spannungsverhältnis zwischen Wandel und Beharrung? Wird es gelingen, das Land weiter zu modernisieren und den sozialen Ausgleich zu erneuern? Welche Rolle und welche Position wird Frankreich zukünftig in Europa und in der Welt einnehmen?

Dieter Bach, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
unter Mitarbeit von:

Prof. Dr. Wolfgang Asholt
(geb. 1944); Promotion (1975) und Habilitation (1982) in Münster; Professuren für Französische bzw. Romanische Literaturwissenschaft in Osnabrück, Potsdam und Osnabrück (bis 2011). Wolfgang Asholt ist seit 2013 Honorarprofessor am Institut für Romanistik der Humboldt-Universität zu Berlin. Er nahm u. a. Gastprofessuren in Orléans, Paris IV, Paris III und Clermont-Ferrand wahr. Er ist Mitherausgeber des Frankreich Jahrbuchs (1995 – 2004), von Lendemains (2000 – 2012), Comité éditorial u. a. von Allemagne d'ajourd’hui, Revue des sciences humaines, Romantisme. Seit 2014 ist er Mitglied im Conseil des Centre Culturel International von Cerisy. Seine Forschungsschwerpunkte sind: französische und spanische Literatur des 19. und 20. Jahrhunderts, französische Gegenwartsliteratur, Avantgarde-Forschung und Avantgarde-Theorien, Theorie(n) der Weltliteratur.

Prof. Dr. Frank Baasner
ist in Paris, Bonn und Belgien aufgewachsen. Nach dem Studium der Romanistik und Psychologie in Bonn, Bologna und Paris promovierte er mit einer Arbeit zur europäischen Aufklärung. Er hat seinen Lehrstuhl an der Universität Mannheim. Gastprofessuren führten ihn nach Valencia, Salzburg und Linköping. 2003 wird er ordentliches Mitglied der Akademie der Wissenschaften in Mainz. Seit 15 Jahren leitet er das Deutsch-Französische Institut (dfi) in Ludwigsburg.

Jo Berlien
ist freier Journalist und Autor. Er hat als Ghostwriter und Redenschreiber für die Politik in Berlin und Brüssel gearbeitet und für seine journalistische und literarische Arbeit diverse Preise erhalten. Er lebt mit seiner Familie im Schwarzwald und in Straßburg.

Prof. Siegfried Frech
ist Publikationsreferent bei der Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg und verantwortet die Zeitschrift „Bürger & Staat“ und die Didaktische Reihe. Er ist Honorarprofessor (Didaktik der politischen Bildung) am Institut für Politikwissenschaft der Eberhard Karls Universität Tübingen.

Thomas Freisinger,
Absolvent des Masters „European Affairs“ im Rahmen des deutsch-französischen Studienprogramms zwischen Sciences Po Bordeaux und der Universität Stuttgart, hat sich in den Studienschwerpunkten Europäisches Recht und Interessensvertretung spezialisiert. Er ist als interner Berater für Changemanagement und Prozessimplementierung tätig.

Dr. Nino Galetti
wuchs in Böblingen auf und studierte Politische Wissenschaften, Völkerrecht und Romanistik in Konstanz und Bonn. Schon während des Studiums arbeitete er im Deutschen Bundestag. 2006 wechselte er zur Konrad-Adenauer-Stiftung und arbeitete dort zunächst im Bereich Internationale Zusammenarbeit, später als Leiter des Vorstandsbüros. Seit August 2015 ist er Repräsentant der Konrad-Adenauer-Stiftung in Paris. 2008 erhielt er den Wissenschaftspreis des Deutschen Bundestages.

Dominik Grillmayer
ist Politologe und wissenschaftlicher Mitarbeiter am Deutsch-Französischen Institut (dfi) in Ludwigsburg. Neben der politischen Aktualität in Deutschland und Frankreich beschäftigt er sich mit den Anpassungsprozessen, die beide Länder im Kontext des weltweiten Standortwettbewerbs anstoßen, insbesondere in den Bereichen soziale Sicherung, Beschäftigungspolitik und Arbeitsbeziehungen sowie in Bezug auf ihre territoriale Organisation.

Dr. Nicolas Hubé
ist seit 2007 Professor an der Sorbonne (Université Paris 1 Panthéon-Sorbonne). Er promovierte in Straßburg und an der FU Berlin. Zwischen 2013 und 2015 war er Gastprofessor an der Europa-Universität Viadrina. Seine Arbeits- und Forschungsschwerpunkte sind Politische Kommunikation und Journalismus. Nicolas Hubé leitet seit 2015 den Masterstudiengang Politische und Institutionelle Kommunikation. Er ist Co-Chair der Arbeitsgruppe Politische Kommunikation des Französischen
Vereins für Politikwissenschaft (AFSP). Zurzeit arbeitet er über die Beziehungen zwischen Journalisten und Politikern in Deutschland sowie die Rolle der Bundespressekonferenz.

Dr. Eileen Keller
ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Deutsch-Französischen Institut (dfi) in Ludwigsburg und betreut dort den Arbeitsbereich Wirtschaftspolitik. Im Anschluss an ihr Studium der Sozialwissenschaften in Stuttgart und Bordeaux hat sie in Berlin und Paris zur Entwicklung der Rolle der Banken in Deutschland und Frankreich promoviert, als Postdoc am Europäischen Hochschulinstitut in Florenz geforscht und an der James Madison University unterrichtet. Ihre Forschungs- und Themenschwerpunkte sind: deutsche und französische Wirtschaftspolitik, europäische Finanz- und Wirtschaftsintegration.

Dr. Ronja Kempin
ist Senior Fellow der Forschungsgruppe EU/Europa an der Stiftung Wissenschaft und Politik (SWP) in Berlin. Die SWP berät den Bundestag und die Bundesregierung ebenso wie die Wirtschaft in außenpolitischen Fragen. Von 2010 bis 2104 war sie Leiterin der Forschungsgruppe EU-Außenbeziehungen an der SWP. 2014 arbeitete sie als Beraterin und Referentin in der politischen Abteilung (Referat 202, GSVP) im Auswärtigen Amt in Berlin. Ronja Kempin forscht zu Fragen europäischer Sicherheits- und Verteidigungspolitik, insbesondere zur Gemeinsamen Sicherheits- und Verteidigungspolitik der EU (GSVP) sowie zu den Sicherheits- und Verteidigungspolitiken Frankreichs und Deutschlands. Sie hat Politikwissenschaft in Marburg, Berlin, Rennes und Paris studiert und am Otto-Suhr-Institut für Politikwissenschaft der Freien Universität Berlin promoviert. Zu ihren Arbeitsstationen gehören der Deutsche Bundestag, das Copenhagen Peace Research Institute, das Institut du Relations Internationales et Stratégiques und die Harvard University.

PD Dr. Matthias Lemke
ist Privatdozent für Politikwissenschaft an der Helmut-Schmidt-Universität/Universität der Bundeswehr Hamburg und Forschungsstipendiat am Deutschen Historischen Institut Paris. Seit dem 1.1.2018 ist er Professor für Politikwissenschaft an der Hochschule des Bundes für öffentliche Verwaltung. In seiner Forschung konzentriert er
sich auf die Analyse von neoliberaler Ökonomisierungstechnik, die öffentliche Plausibilisierung von Ausnahmezuständen, ihre Wirkung auf demokratische Institutionengefüge und die Anwendungsmöglichkeiten von Verfahren der Digital Humanities in der Politischen Theorie und Ideengeschichte.

Jonas Metzger
studiert im Master Empirische Politik- und Sozialforschung an der Universität Stuttgart und ist dort sowie an der DHBW Karlsruhe als wissenschaftliche Hilfskraft tätig. Im Rahmen des deutsch-französischen Doppelstudiums der Universität Stuttgart und Sciences Po Bordeaux hat er zwei Studienjahre in Bordeaux verbracht. Zu seinen Studienschwerpunkten zählen neben den deutsch-französischen Beziehungen die vergleichende Forschung der Bildungs- und Sozialpolitik sowie die Politische Theorie der Moderne.

Lisa Möller
ist Studentin im Master European Studies an der Europäischen Universität Viadrina in Frankfurt (Oder) und am Sciences Po Strasbourg. Seit April 2016 ist sie als Geschäftsführerin im Deutsch-Französischen Jugendausschuss e. V. (DFJA) ehrenamtlich tätig und engagiert sich dort insbesondere für die Weiterentwicklung deutsch-französischer Städtepartnerschaften und die intergenerationelle Zusammenarbeit.

Dr. Christine Pütz
ist Referentin für die Europäische Union bei der Heinrich-Böll-Stiftung. Davor arbeitete sie an Forschungs- und Bildungseinrichtungen wie dem Centre Marc Bloch Berlin, dem Mannheimer Zentrum für Europäische Sozialforschung und dem CEVIPOF/Sciences Po in Paris. Schwerpunkt ihrer Tätigkeit in Wissenschaft und politischer Bildung ist die Europa- und Frankreichforschung sowie Demokratie- und Parteienforschung. Daneben bietet sie Workshops und Coaching für Doktoranden und Studierende an und schult sie darin, für ihre Forschungsarbeiten Interviews zu führen.

Dr. Clémentine Roth
studierte Englisch, Geschichte und Politikwissenschaft in Paris, Toronto und Straßburg. 2017 hat sie an der Bremen International Graduate School of Social Sciences mit der Arbeit „Why narratives of history matter: Serbian and Croatian political discourses on European integration“ promoviert. Zuvor war sie zwei Jahre als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Deutsch-Französischen Institut (dfi) in Ludwigsburg, wo sie sich vor allem mit Themen der deutsch-französischen Beziehungen und Aussöhnung sowie Frankreichs Europapolitik beschäftigte. Sie arbeitet mittlerweile als Projektleiterin für das Steinbeis-Europa-Zentrum/Steinbeis 2i GmbH.

Prof. Dr. Joachim Schild
hat Politikwissenschaft, Volkswirtschaftslehre, Soziologie und Romanistik an den Universitäten Bamberg, Toulouse Le Mirail und an der Freien Universität Berlin studiert. Das Diplom in Politikwissenschaft hat er an der FU Berlin abgelegt. 1999 promovierte er an der Universität Stuttgart. Von 1990 bis 2002 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Deutsch-Französischen Institut (dfi) in Ludwigsburg. Von 2002 bis 2003 war er in der Forschungsgruppe Europäische Integration der Stiftung Wissenschaft und Politik (SWP) in Berlin als Wissenschaftlicher Mitarbeiter tätig. Seit Ende 2003 hat er eine Professur für Politikwissenschaft/Vergleichende Regierungslehre an der Universität Trier. Er hat zahlreiche Publikationen vorgelegt zu den deutsch-französischen Beziehungen, zur französischen Europapolitik, zur politischen Ökonomie europäischer Integration und zum politischen System der V. Französischen Republik.

Benjamin Schreiber
ist seit 2009 wissenschaftlicher Mitarbeiter im Pariser Büro der Friedrich-Ebert-Stiftung. Vorher war er drei Jahre lang als Abgeordnetenmitarbeiter im Bundestag tätig. Er hat auch für das Forschungszentrum CIRAC in Levallois-Perret (Frankreich) und das Deutsch-Französische Institut (dfi) in Ludwigsburg gearbeitet. Benjamin Schreiber hat
einen Magisterabschluss in deutscher Literatur und Landeskunde sowie einen Masterabschluss in Politikwissenschaft.

Nele Katharina Wissmann
ist seit April 2016 wissenschaftliche Mitarbeiterin im Auslandsbüro Paris der Konrad-Adenauer-Stiftung. Die Politikwissenschaftlerin hat an der Universität Paderborn und an der Pariser Sorbonne studiert. Von 2009 an war sie als Projektmanagerin und wissenschaftliche Mitarbeiterin im französischen Think Tank Institut français des relations
internationales (Ifri) in Paris tätig und verantwortete dort u. a. den Deutsch-Französischen Zukunftsdialog.
Inhaltsverzeichnis
Einführung 9
Einführung: Frankreich
Eine politische Länderkunde
Frank Baasner, Siegfried Frech, Dominik Grillmayer

Geschichte 29
Im Krisenmodus
Eine andere Geschichte der V. Republik
Matthias Lemke

Politisches System 53
Das politische System Frankreichs
Stabiles Regieren mit Exekutivdominanz
Joachim Schild

Parteien 73
Frankreichs Parteiensystem im Wandel
Christine Pütz

Regieren 89
Die Wahlen 2017 und Macrons erstes Amtsjahr
Dominik Grillmayer

Integration 105
Sechs Thesen zu Frankreichs Islamdebatte
Nino Galetti, Nele Katharina Wissmann

Sozialstaat 123
Das französische Sozialmodell vor alten und neuen Herausforderungen
Benjamin Schreiber

Wirtschaft 147
Frankreichs Wirtschaft
Eileen Keller

Deutschland und Frankreich 167
Die deutsch‑französischen Beziehungen
Eine neue Dynamik im deutsch‑französischen Tandem?
Jonas Metzger, Thomas Freisinger

Zivilgesellschaftliche Beziehungen zwischen 187
Deutschland und Frankreich
Lisa Möller

Frankreichs Europapolitik 205
Frankreich und die Europäische Union
Clémentine Roth

Außenpolitik 229
Frankreichs Weltpolitik zwischen Anspruch und Wirklichkeit
Ronja Kempin

Regionalismus 247
Elsass‑Ballade, Europa‑Blues
Jo Berlien

Medien und Kultur 265
Frankreichs Presse‑ und Medienlandschaft
Nicolas Hubé

Frankreich erzählt (sich) 287
Ein Land im Spiegel der Literatur
Wolfgang Asholt

Abstracts 305
Autorinnen und Autoren 311