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Das große nordische Orakel Henrik Ibsen als Leitbild der Moderne
Das große nordische Orakel
Henrik Ibsen als Leitbild der Moderne




Heinrich Anz (Hrsg.)

Reihe: Skandinavistik. Sprache - Literatur - Kultur


LIT
EAN: 9783825810382 (ISBN: 3-8258-1038-0)
328 Seiten, paperback, 16 x 24cm, 2009

EUR 29,90
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Am 23. Mai 2006 jährte sich der hundertste Todestag des großen norwegischen Dichters Henrik Ibsen. Aus diesem Anlass versammelt der vorliegende Band vierzehn Beiträge, die Fontanes Diktum vom "großen nordischen Orakel" aufnehmen und aus unterschiedlichen Fachperspektiven der Rätselhaftigkeit, Dynamik und Aktualität von Ibsens literarischem Werk und seiner weit gefächerten und ungebrochenen Wirkungsgeschichte nachfragen. Die Spannbreite der Beiträge reicht von der kulturgeschichtlichen und musikwissenschaftlichen Interpretation im nordeuropäischen Kontext über die Perspektivierungen moderner theatergeschichtlicher, psychoanalytischer und genderorientierter Forschung bis hin zur Rezeptionsgeschichte der Ibsenschen Schauspiele in England, Frankreich und Russland.
Rezension
Der norwegische Schriftsteller und Dramatiker Henrik Johan Ibsen (*1828 in Skien; † 1906 in Kristiania, heute Oslo) zog vehement gegen die Moral und „Lebenslüge“ seiner Zeit in den Kampf zog. Seine bürgerlichen Dramen zeugen von großem psychologischem Einfühlungsvermögen und sind mit ernstem ethischen Impetus versehen. Feine psychologische Deutungen der Hauptcharaktere, die häufig an der Eigenverantwortlichkeit ihrer verhängnisvollen Verfehlungen behaftet werden, finden sich in allen Dramen Ibsens. Aus seinem Werk entsteht die neue dramaturgische Gattung des naturalistischen Gesellschaftsdramas: u.a. Nora oder Ein Puppenheim (1879) und Gespenster (1881). Die Aufführungen der Gesellschaftsdramen riefen oft Skandale hervor. - Aus Anlass des 100. Todestages von Henrik Ibsen verantaltete das Institut für Vergleichende Germanische Philologie und Skandinavistik diese interdisziplinäre Ringvorlesung, um Neuinterpretationen dieses großen Klassikers der europäischen Moderne zu wagen.

Jens Walter, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Skandinavistik. Sprache - Literatur - Kultur
Herausgegeben von Prof. Dr. Heinrich Anz, Prof. Dr. Susanne Kramarz-Bein, Prof. Dr. Gustav Korlén, Prof. Dr. Egil Törnquist, Prof. Dr. Hans Schottmann

Inhaltsverzeichnis
Vorwort 7

I Ibsens Ort

Heinrich Anz
Wege ins Gebirge. Metaphysische Revolte und dramatische Metapher in Ibsens Werk 10

Konrad Küster
Der »nordische Ton« in der Musik: Zwischen Fremdprojektion und Selbstidentifikation 28

Nina Alnaes
Die Bedeutung der Grimmschen Märchen für Ibsens Schauspiel "Die Wildente" 58

Thomas Mohnike
Der (un)nationale Peer Gynt. Bildung, Nation, Kolonialismus und Medialität um 1870 86

II Ibsens Theater

Wolfgang Behschnitt
Ibsen als Theaterpraktiker 106

Rudolf Denk
Ibsens dramaturgische Konzepte und theatralische Konstruktionen: Vom »Puppenhaus« in Nora zu den Raumvisionen in Baumeister Solness 128

Sophie Wennerscheid
Sein wie die Wikinger? Über eine Figur des Unmöglichen im Werk Henrik Ibsens 144

Karin Hoff
Psychologie der Geschichte: Ibsens historische Dramen 166

Stefanie von Schnurbein
Makronen und Fleischbrühe: Ökonomien des Hungers bei Henrik Ibsen und August Strindberg 181

Carl Pietzcker
Ibsen aus Sicht der Psychoanalyse: Das Beispiel "Rosmersholm" 202

III Ibsens Wirkung

Monika Fludernik
Ibsen und Shaw: Schlaglichter einer Affinität 239

Florian Henke
>Acclimatation litteraire< und Horizontwandel: Die frühe Ibsen-Rezeption in Frankreich 260

Elisabeth Cheauré
»Wo steckt da das Neue?« Ibsen in der russischen Kultur der Moderne 283


Autorenverzeichnis 318