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Das Weihnachten der Dichter Große Texte von Thomas Mann bis Reiner Kunze
Das Weihnachten der Dichter
Große Texte von Thomas Mann bis Reiner Kunze




Karl-Josef Kuschel

Patmos
EAN: 9783491724846 (ISBN: 3-491-72484-8)
240 Seiten, Festeinband mit Schutzumschlag, 15 x 22cm, September, 2004

EUR 19,90
alle Angaben ohne Gewähr

Rezension
Mittlerweile ist das Weihnachtsfest weitestgehend seines ursprünglichen Wesens beraubt. Entstanden ist ein Fest der Sentimentalität, des Konsums. Das Buch widmet sich nicht dieser Kritik, sondern vielmehr der Frage: Warum überlebt trotz aller Verflachung dieses Fest? Worin besteht das Geheimnis und der Sinn des Festes, dass selbst Verächter Weihnachten feiern? Worin besteht das Unzerstörbare? Diese Sammlung führt Schlüsseltexte namhafter Autoren des 20. Jh. an: literarische, theologische wie auch zeitgeschichtliche Kostbarkeiten. Um einen tieferen Einblick und besseres Verständnis der Texte zu bekommen, werden jeweils die Gedichte mit den Biographien der Autoren und Selbstzeugnisse des Herausgebers erschlossen.
Ein Weihnachtslesebuch mit Anspruch und Niveau zur Besinnung auf das Fest der Feste.
Nieder, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Weihnachten in der Literatur des 20. Jahrhunderts - Ein Lesebuch zur Besinnung auf das Fest der Feste

"Stille Nacht und heil’ge Nacht -
weint, wenn’s geht, nicht!
Sondern lacht!"
Erich Kästner

• Anregende Dichtung zur Besinnung auf das Fest der Feste
• Ergreifende Texte mit Erschließungen und Interpretationen

Es sind die großen Stimmen der Literatur des 20. Jahrhunderts zum Thema Weihnachten, die Karl-Josef Kuschel hörbar macht (Thomas Mann, Bert Brecht, Kurt Tucholsky, Erich Kästner, Else Lasker-Schüler, Johannes Bobrowski, Ilse Aichinger, Peter Huchel, Heinrich Böll, Kurt Marti, Erich Fried, Reiner Kunze). Jede dieser Stimmen bringt etwas in uns zum Klingen, auf das wir an Weihnachten nicht verzichten möchten. Sei es die Utopie, von der unsere Welt zuweilen weiter entfernt scheint denn je, sei es der Blick für die Doppelbödigkeit der Wirklichkeit, für unsere Inszenierungen und Kulissen gerade an Weihnachten. Auch die Aufrüttelung aus der Idylle gehört dazu. Es braucht die Spannung der großen Worte von Frieden, Freude und Gnade zur Realität ausgegrenzter,
zerstörter Existenz. So kann man auch heute Weihnachten feiern.

Weihnachten in der Literatur des 20. Jahrhunderts
Inhaltsverzeichnis
Ein Wort zuvor 9

I. Die Heiligen Nächte der Weltreligionen 13
Die Nacht der Erleuchtung: Gautama Buddha 13
Die Nacht des Exodus: Moses 14
Die Nacht der Offenbarung: Mohammed 17

II. Die Erzählungen von Jesu Geburt 21
Auf der Erde - Gottes Frieden: Lukas 22
Ein Kind des Heiligen Geistes: Matthäus 23
Worin sich Matthäus und Lukas unterscheiden 26
Die Grundbotschaft der Geburtsgeschichten 32

III. Defilee an der Krippe vorbei 42
Thomas Mann: Weihnachten im Hause Buddenbrook 42
Nachdenken über Rituale und Verblendung 51

IV. »O Tannebaum«: Rückfragen an Deutschland 66
Kurt Tucholsky: »Weihnachten« 66
Nachdenken über ein Kriegsheimkehrer-Lied 67

V. »Morgen, Kinder, wird's nichts geben«? 79
Erich Kästner: »Weihnachtslied, chemisch gereinigt« 79
Nachdenken über ein neues Volkslied 80

VI. Weihnachten gegen den Strich gelesen 88
Bertolt Brecht: »Maria« 88
Nachdenken über eine Geburt in Kälte und Scham 89
Bertolt Brecht: »Das Paket des lieben Gottes« 98
Nachdenken über eine »Weihnachtsgeschichte« 101

VII. »Die Liebe will immer Weihnachten feiern« 109
Eise Lasker-Schüler: »Der Weihnachtsbaum« 109
Nachdenken über Ausnahmeglück 110

VIII. Jüdische Kinder spielen Herbergssuche 120
Ilse Aichinger: »Das große Spiel« 120
Nachdenken über die »größere Hoffnung« 132

IX. Frieden, wo jetzt Krieg ist? 140
Johannes Bobrowski: »Unordnung bei Klapat« 140
Nachdenken über "Weihnachten als Störfaktor 143

X. Sehnsucht nach neuem Leben 148
Wolfgang Borchert: »Die drei dunklen Könige« 148
Nachdenken über Hoffnung im Chaos 150

XI. Bethlehem durch Stalingrad widerlegt? 158
Peter Huchel: »Dezember 1942« 158
Nachdenken über eine zerschossene Utopie 158

XII. Auf der Suche nach der verlorenen Zeit 168
Hermann Hesse: »Weihnacht mit zwei Kindergeschichten« 168
Nachdenken über das »Geheimnis der Lebensweisheit« 174

XIII. Eine Weihnachtsgeschichte als Schöpfungsgeschichte 180
Heinrich Böll: »So ward Abend und Morgen« 180
Nachdenken über Menschwerdung des Menschen 186

XIV. Kinderzimmer - aufgerüstet zu Weihnachten 199
Günter Grass: »Advent« 199
Nachdenken über den Wahnsinn von Abschreckung 200

XV. Weihnachten als Leer-Steile 206
Reiner Kunze: »Weihnachten« 206
Nachdenken über »wunderbare Jahre« 206

XVI. Als Gott die Gottesbilder zerschlug 211
Kurt Marti: »Weihnacht« 211
Nachdenken über Gottes Ikonoklasmus 212
Kurt Marti: »und maria« 216
Nachdenken über ein Marienleben heute 219
Warum Marti keine Weihnachtsgeschichten mehr schreibt 220

Anmerkungen 227
Literaturübersicht 235