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Das Orangenmädchen
Das Orangenmädchen




Jostein Gaarder

Carl Hanser Verlag
EAN: 9783446203440 (ISBN: 3-446-20344-3)
187 Seiten, hardcover, 15 x 22cm, 2003

EUR 14,90
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Georg hat seinen Vater kaum gekannt. Er starb, unheilbat krank, als Georg vier war. Doch plötzlich, elf Jahre später, ist da ein Brief. Der Vater hat ihn an den "großen" Sohn geschrieben und wie durch ein Wunder taucht er genau zum richtigen Zeitpunkt auf. Es ist ein Abschiedsbrief, natürlich, abr vor allem erzählt er von der hartnäckigen und bisweilen komischen Suche des Vaters nach einem geheimnisvollen Orangenmädchen- es ist die Geschichte einer großen Liebe. Für Georg ist die Lektüre des Briefes erst nur eine Reise in die Vergangenheit. Bis er begreift, dass es auch um seine Zukunft geht. Bald wird auch er sich fragen müssen, wie er es mit der Liebe und dem Leben hält. Der Vater kann ihm keine Antworten mehr geben. Aber er konte ihm die richtigen Fragen stellen.



Wieder einmal beweist Jostein Gaarder, wie wunderbar leicht er über ernste Dinge zu schreiben versteht. Das Orangenmädchen ist ein Roman über das Glück zu leben- und vielleicht Gaarders persönlichstes Buch.
Rezension
Georg ist 15 Jahre alt, als er einen Brief seines Vaters erhält, der vor 11 Jahren gestorben ist. Sein Vater hat den Brief geschrieben, als er erfuhr, dass er bald sterben wird. Er adressierte den Brief an einen fast erwachsenen Jungen, der zur Zeit des Schreibens erst drei Jahre alt ist.
Soviel zur Ausgangslage.
Das Buch selbst ist wie so oft bei Gaarder in zwei parallele Handlungsstränge gesplittet: in die woche, in der Georg den Brief seines Vaters liest und in die Zeit, die im Brief beschrieben wird- einer Zeit, in der der Vater nicht viel älter ist, als Georg heute. Und zugleich gibt es noch eine dritte Ebene: die Zeit dazwischen, die, in der Georg drei Jahre alt ist und der Vater den Brief schreibt.
Hier zeigt sich die Thematik, die hinter der eigentlichen Geschichte liegt- eine solche Thematik gibt es bei J. Gaarder immer, sei es die Philosophie in "Sopies Welt" oder die Evolution in "Maya". Diesmal ist es die Frage nach dem Sinn des Lebens. Eltern schenken ihrem Kind mit der Geburt nicht nur das Leben, sie verbannen sie gleichzeitig auch unabweichlich zum Tod. Da stellt sich die Frage: ist das Leben diesen Preis wert?
Bevor der Leser jedoch zu dieser Frage kommt, gilt es, das Geheimnis zu lösen, das hinter dem Orangenmädchen steckt. Denn so wenig Zeit dem Vater auch bleibt, seinem Sohn zu schreiben, so wählt er doch ausgerechnet das Märchen vom Orangenmädchen als Inhalt seines Briefes aus...

Jostein Gaarder ist wieder einmal ein wundervolles Buch über ein großes Thema gelungen, wobei er die traurige Rahmengeschichte sehr feinfühlig beschreibt.

Regina Lussnig, Lehrerbibliothek.de