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Das Johannesevangelium 2. Teilband: Kapitel 11-21 Theologischer Kommentar zum Neuen Testament
Das Johannesevangelium
2. Teilband: Kapitel 11-21


Theologischer Kommentar zum Neuen Testament

Klaus Wengst

Kohlhammer
EAN: 9783170169814 (ISBN: 3-17-016981-5)
350 Seiten, kartoniert, 16 x 24cm, 2001

EUR 30,60
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Der Theologische Kommentar zum Neuen Testament steht in der Tradition klassischer historisch-kritischer Kommentarkultur der neutestamentlichen Wissenschaft. Er nimmt jedoch erstmals die im christlich-jüdischen Gespräch behandelten Themen, den feministischtheologischen Diskurs sowie sozialgeschichtliche Fragestellungen auf.

Die neutestamentlichen Schriften beziehen sich oft und intensiv auf das jüdische Volk. Nicht selten haben diese Bezüge polemische Gestalt. Inhalt und Form dieser Polemik haben das christliche Judentumsbild durch die Geschichte hindurch mit verhängnisvollen Wirkungen geprägt. Sie werden bis heute in unterschiedlicher Intensität in der Exegese reproduziert. Das Ziel des Theologischen Kommentars zum Neuen Testament ist es, eine kritische historische Exegese der neutestamentlichen Schriften zu entwickeln, die die antijüdische Auslegungsgeschichte aufarbeitet. Er versucht auf diese Weise, einen Beitrag zur kirchlichen und theologischen Diskussion über die Erneuerung des christlichen Verhältnisses zum Judentum zu leisten.

Auch auf die Prägung des christlichen Frauenbildes haben Schriften des Neuen Testamentes nachhaltigen Einfluss genommen. Patriarchalische und zum Teil frauenfeindliche Muster sind dadurch legitimiert worden - mit höchst negativen Folgen für Frauen. Die durch die feministischtheologische Bewegung initiierte Forschung hat manche Verzerrungen der Auslegungsgeschichte zurechtgerückt und einen hermeneutischen Zugang zur Bibel entwickelt. Der Theologische Kommentar zum Neuen Testament versucht, die Bedeutung von Frauen für die Entstehung des Christentums sozialgeschichtlich herauszuarbeiten, um sie für die gegenwärtige theologische und kirchliche Debatte über eine gerechte Beteiligung von Frauen in Kirche und Gesellschaft fruchtbar zu machen.
Rezension
Das Johannesevangelium spielt in der Religionspädagogik zwar nicht die Rolle, die die Synoptiker spielen, gleichwohl aber ist es als viertes Evangelium neben den Synoptikern bedeutsam – aber auch schwierig. Neutestamentliche Kommentare sollten deshalb Religionspädagog/innen zur Hand sein. Wengsts Kommentar eignet sich gerade auch für die Lehrerhand; er kommt weitgehend ohne Griechisch aus, setzt nicht die schwierigen (Blattvertauschungs-)Theorien von Bultmanns großem Johannes-Kommentar voraus und ist verständlich geschrieben. Die theologische Absicht dieser Kommentierung ist im Umschlagtext deutlich benannt – und kann nur begrüßt werden. Und auch im Preis-Leistungs-Verhältnis ist der „Theologische Kommentar zum NT“ noch zu empfehlen.

Thomas Bernhard für lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Bei der Auslegung zeigt es sich, dass der Evangelist Johannes in Auseinandersetzung mit dem sich herausbildenden rabbinischen Judentum steht. Im Kommentar wird darauf abgezielt, die jüdische Position von ihren eigenen Texten her ebenso verstehend aufzunehmen wie die des Evangelisten. So ist es die Besonderheit dieses Kommentars zum Johannesevangelium, dass er in großer Breite jüdisch-rabbinische Texte bietet. Indem diese respektvoll wahrgenommen werden, lassen sich auch die johanneischen Aussagen historisch und theologisch angemessener verstehen.

Zielgruppen/Target groups: TheologInnen, ReligionspädagogInnen, alle am christlich-jüdischen Dialog Interessierte
Inhaltsverzeichnis
Band 2:

VII. Die Auferweckung des Lazarus und ihre Folgen (11,1-57) 11

1. Einleitung (11,1-16) 12
a) Die Krankheit des Lazarus und der Hilferuf seiner Schwestern (11,1-3) 13
b) Verschärfung der Situation durch den Tod des Kranken (11,4-16) 14
2. Gespräch über die Auferstehung (11,17-27) 21
3. Die Wundertat der Auferweckung (11,28-44) 29
4. Die Folgen (11,45-57) 36
a) Die gespaltene Reaktion der Zeugen: Glaube und Denunziation (11,45f.) 37
b) Die Entschlossenheit des Synhedriums, Jesus zu töten (11,47-53) 37
c) Jesu Rückzug (11,54) 42
d) Erwartungen im Blick auf Pessach (11,55-57) 43

VIII. Abschluss des öffentlichen Wirkens Jesu am Beginn
der letzten Woche seines Lebens (12,1-50) 45


1. Die Salbung in Betanien (12,1-11) 46
2. Jesu Einzug in Jerusalem (12,12—19) 52
3. Letzter Auftritt Jesu in der Öffentlichkeit (12,20-36) 58
4. Abschluss des ersten Teils (12,37-50) 71
a) Reflexion dessen, dass Jesus keinen Glauben fand (l2,37-43) 72
b) Rede Jesu aus der Verborgenheit (12,44-50) 78


Zweiter Teil
Der ans Kreuz gehende Jesus gibt sich den Glaubenden als zu Gott Zurückkehrender zu verstehen und verheißt seine Gegenwart im Geist (13,1-20,29) 83


I. Das letzte Mahl Jesu mit seinen Schülern vor Pessach (13,1-17,26) 85

1. Die Fußwaschung (13,1-20) 86
2. Die Ansage des Verrats (13,21-30) 100
3. Die erste Abschiedsrede (13,31-14,31) 106
a) Einleitung: der Weggang Jesu (13,31-38) 109
b) Die Verheißung des Weggehenden (l4,1-26) 115
c) Schluss: Zuspruch und Mahnung des Weggehenden (14,27-31) 132
4. Die zweite Abschiedsrede (15,1-16,33) 136
a) Die Liebe untereinander als Frucht des Bleibens bei Jesus (15,1-17) 138
b) Jesu Schülerschaft unter dem Hass der Welt (15,18-16,4a) 147
c) Die Verheißung über das Kommen des Beistands (16,4b-l5) 155
d) Ermutigung in der Bedrängnis (16,16—33) 162
5. Das Gebet Jesu (17,1-26) 172
a) Einleitende Bitte um die Verherrlichung des Sohnes (17,1-3) 174
b) Jesu Bitte um seine Verherrlichung (17,4-5) 177
c) Jesu Bitte um Bewahrung der Seinen (l7,6-11) 179
d) Jesu Bitte um Bewahrung der Seinen vor dem Bösen und um ihre
Heiligung (17,12-17) 183
e) Jesu Bitte um Einheit für die späteren Glaubenden (17,18-21) 187
f) Jesu Bitte um Verbundenheit mit den Seinen (17,22-24) 191
g) Abschließende Feststellungen (17,25f.) 193

II. Die Festnahme Jesu, sein Prozess und seine Hinrichtung
als Rückkehr zum Vater (18,1-19,42) 195


1. Die Festnahme Jesu, die Vernehmung vor Hannas und die
Verleugnung durch Simon Petrus (18,1-27) 196
a) Die Festnahme Jesu (18,1-14) 198
b) Die erste Verleugnung durch Simon Petrus (18,15-18) 206
c) Die Vernehmung vor Hannas (18,19-24) 209
d) Die zweite und dritte Verleugnung durch Simon Petrus (18,25-27) 212
2. Der Prozess Jesu vor Pilatus (18,28-19,16a) 213
a) Einleitung: Überstellung Jesu ins Prätorium (18,28) 217
b) Ankläger und Richter: die Anklage (18,29-32) 220
c) Richterund Angeklagter: die Frage der Wahrheit (18,3 3-3 8a) 223
d) Ankläger und Richter: nicht Jesus, sondern Barabbas (18,38b-40) 228
e) Der Angeklagte: Auspeitschung und Verspottung (19,1-3) 231
f) Richter, Ankläger, Angeklagter: die Vorführung (19,4-7) 233
g) Richter und Angeklagter: die Frage der Macht (19,8-11) 237
h) Ankläger und Richter: die Schwäche des Mächtigen (19,12) 241
i) Richter, Ankläger, Angeklagter: die Verurteilung (19,13-16a) 243
3. Die Hinrichtung und Bestattung Jesu (19,16b-42) 247
a) Die Tafel am Kreuz (19,16b-22) 249
b) Die Verteilung und Verlosung von Jesu Kleidern (19,23-24b) 254
c) Das Vermächtnis Jesu an seine Mutter und den Schüler,
den er liebte (19,24c-27) 256
d) Der Tod Jesu (19,28-30) 259
e) Das Nichtzerschlagen der Schenkel Jesu und der Lanzenstich (19,31-37) 261
f) Die Bestattung Jesu (19,38-42) 268

III. Der auferweckte Gekreuzigte (20,1-29) 273

1. Mirjam aus Magdala und die beiden Schüler am leeren Grab (20,1-10) 274
2. Die Begegnung Jesu mit Mirjam aus Magdala (20,11-18) 280
3. Die Begegnung Jesu mit seinen Schülern (20,19-23) 289
4. Die Begegnung Jesu mit Thomas (20,24-29) 294

Epilog (20,30f.) 303

Nachtrag (21,1-25) 308

1. Erneute Begegnung Jesu mit Schülern am Meer von Tiberias (21,1-14) 309
2. Jesu Worte an Simon Petrus und über den Schüler, den er liebte (21,15-24) 317
3. Buchschluss (21,25) 327

Über- und Unterschrift 330

Korrekturnachtrag zu Band 1 334
Stellenregister 335