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Das Evangelium nach Pilatus, 3 Audio-CDs
Mit Burghart Klaußner
Eric-Emmanuel Schmitt
Der Audio Verlag
EAN: 9783898134576 (ISBN: 3-89813-457-1)
CD-A (Audio-CD), 14 x 13cm, November, 2005, mit Booklet (8 S.)
EUR 22,95 alle Angaben ohne Gewähr
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Umschlagtext
Eric-Emmanuel Schmitt, gläubiger Philosoph und zweifelnder Christ, preisgekrönter Erfolgsautor und weltberühmt seit "Monsieur Ibrahim und die Blumen des Koran", liefert seine eigene, unverstellte Version von den Anfängen des Christentums: Intelligent erzählt er eine sehr vertraute Geschichte so überraschend und neu, als hörten wir sie zum ersten Mal. Es liest virtuos: Burghart Klaußner.
"Mein Jesus bleibt bis zum Ende ein Zweifelnder, ein endlicher Geist, der sich vom Unendlichen gerufen fühlt, aber sich über nichts sicher ist; ein natürliches Licht, das sich vom offenbarten Licht nähert, aber ein menschliches Denken bewahrt."
Eric-Emmanuel Schmitt, Chronik eines gestohlenen Romans
"Das ist das Brutale am Chistentum: Nach dem Verschwinden Christi ist die Offenbarung zu Ende. Er ist die Offenbarung. Danach offenbart sie sich nicht mehr direkt. Sie bedarf der Vermittlung durch Texte, durch Menschen, die diese Texte schreiben, kopieren, deuten, kommentieren. Das Christentum fordert ein doppeltes Vertrauen: das Vertrauen in Gott und das Vertrauen in den Menschen ... ohne eine gewisse Demut, ohne Aufmerksamkeit für die Zeugnisse anderer Menschen ... kann man Jesus nicht kennenlernen. Das Christentum braucht unser Leben, um zu leben, unser Gedächtnis für seine Erinnerung. es ist ein immer wieder neu begonnenes Gemeinschaftswerk."
Eric-Emmanuel Schmitt, Chronik eines gestohlenen Romans
Rezension
Eric-Emmanuel Schmitts neuer Roman unternimmt den schwierigen, aber doch, wie ich meine, gelungenen Versuch, die Geschichte des Jesus von Nazareth nach den Evangelien neu zu erzählen. Er gliedert sich in zwei Teile: Im ersten erzählt Jeschua (Schmitt gebraucht die aramäische Form des Namens) selbst seine Lebensgeschichte in Form eines fiktiven Berichts im Angesicht des Todes. Während viele in Israel an ihn als den Messias glauben, ist er sich bis zuletzt keineswegs sicher, ob er wirklich der von den Schriften angekündigte Messias ist; schließlich wettet er darauf, dass er der Messias ist.
Der zweite Teil bildet das eigentliche „Evangelium nach Pilatus“: Pontius Pilatus schreibt seinem Bruder Titus Briefe, in denen er das weitere Geschehen - Prozess, Tod und Auferstehung (?) - aus seiner Sicht schildert. Er liest sich - oder in diesem Fall: hört sich an - wie eine spannende Detektivgeschichte, in der Pilatus als Ermittler und scharfsinniger Denker zunächst eine politische Intrige hinter dem Verschwinden der Leiche Jeschuas und den Erscheinungen des angeblich Auferstandenen wittert. Sie zieht den Leser - beziehungsweise Hörer - völlig in ihren Bann, bis sich alle roten Fäden auflösen in Aporie (wobei das Ende in einer solchen Ausweglosigkeit eigentlich erst eine Form der nachklassischen Detektivgeschichte ist). Da sich keine weitere Perspektive oder Lösung für seinen 'Fall' anbietet, begibt sich Pilatus auf der Suche nach seiner Frau Claudia, der der Auferstandene ebenfalls erschienen ist, selbst auf eine Pilgerreise. Trotz des Bekenntnisses seiner wiedergefundenen Frau zum Christentum bleibt Pilatus aber bis zuletzt skeptisch gegenüber der neuen Religion, ja er meint sogar, sie werde ohnehin bald in Vergessenheit geraten, da sie auf die Erinnerung und Vermittlung der Menschen angewiesen sei, denen der Auferstandene angeblich erschienen ist.
Eric-Emmanuel Schmitt weist damit auf zwei wesentliche Charakteristika des Christentums hin: Die Person des zweifelnden (!) Menschen Jeschua (Jesus) selbst, in der die eigentliche Offenbarung stattgefunden hat, und die Notwendigkeit der Vermittlung dieser Offenbarung durch die Menschen, also die Überlieferung der Botschaft, die damit des Vertrauens in Gott und Menschen bedarf.
Burghart Klaußner unternimmt die schwierige Aufgabe, den alten Stoff in seinem neuen Gewand vorzulesen. Im zweiten Teil scheint ihm das noch ein bisschen besser zu gelingen als im ersten, was wohl an der Person des Pilatus liegt, die für Leser wie Hörer eben (be)greifbarer ist als die des Jeschua.
Melanie Förg, Lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Eric-Emmanuel Schmitt, Das Evangelium nach Pilatus
Der neue Schmitt Zeitgleich zum Buch
Eric-Emmanuel Schmitt, gläubiger Philosoph und zweifelnder Christ, preisgekrönter Erfolgsautor und weltberühmt seit "Monsieur Ibrahim und die Blumen des Koran", liefert seine eigene, unverstellte Version von den Anfängen des Christentums: Intelligent erzählt er eine sehr vertraute Geschichte so überraschend und neu, als hörten wir sie zum ersten Mal.
"Grund seines Erfolges ist die Aufrichtigkeit seiner Botschaft und seine Demut vor dem Unerklärlichen." Le Monde
(www.der-audio-verlag.de)
Inhaltsverzeichnis
CD 1
1. Intro
2. Beichte eines zu Tode Verurteilten
3. Meine Bestimmung
4. "Wann heiratest du endlich?"
5. Während ich weiter als Zimmermann arbeitete
6.Johann wirkte wie das Zerbbild eines Propheten
7. Es ist eine dumme, schöne, blaue Nacht
8. Ich schloß mich wieder den Pilgern an
9. Der Ärger begann
10. In dieser Zeit
11. In diesem Garten
12. Jerusalem wurde zu meiner größten Sorge
13. Ostern rückte näher
14. Da waren wir nun auf dem Ölberg
Laufzeit [76:14]
CD 2
1. Ich hasse Jerusalem
2. Die Leiche ist weg
3. Aber die geißelung
4. Ich schnappte mir eine Eskorte
5. Die letzte Stunde
6. Wer konnte hinter dieser Intrige stecken?
7. Claudia Procula
8. Ich wünschte, ich hätte diesen tag nie erlebt
9. Kannst Du Dich noch erinnern?
10. Ich zog mich auf die Spitze des Turms zurück
Laufzeit [76:43]
CD 3
1. Der Tag
2. Was ist eine Überraschung?
3. Wie habe ich gestern meinen Brief beendet?
4. Ich hab's!
5. "Jetzt versteh ich ..."
6. Ich warte noch immer
7. Ich habe gerade
8. Ein Verwundeter schreibt Dir
9. Ich bin in Schweigen versunken
10. Ich bin nur noch ein Wanderer
11. Ich bin noch immer auf dem Weg
12. Die ungeheure Energie
13. Immer noch nichts
14. An einem gewissen Vibrieren in der Luft
15. Ich habe Claudia wieder gefunden
16. Nun sind wir zurück
17. Postskriptum
Laufzeit [76:58]
Gesamtlaufzeit [229:55]
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