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Umschlagtext
Was ist dran am Weltuntergang im Jahr 2012? Ist es mehr als ein Gemisch aus Magie und Wunderglaube? Oder doch nur ein Medienhype? Christian Schüle begibt sich auf Spurensuche und erzählt die Geschichte von der Lust am vorhergesagten Untergang. Er beschreibt esoterische Hysterie und befragt die Religionen über das Ende der Welt, die Psychologen über die Untergangsangst und die Naturwissenschaftler über den Zustand unserer Erde – und gelangt zu dem Ergebnis, dass der Weltuntergang im Unterbewusstsein jedes Menschen angelegt und deshalb so leicht abrufbar ist. Doch Schritt für Schritt gerät seine Spurensuche zu einer beunruhigenden Zeitdiagnose.
Rezension
Apokalyptik hat Konjunktur, Weltuntergangsängste und -szenarien prägen auch die Gegenwart, vgl. jüngst den sog. Maya-Kalender und den dort prophezeiten Weltuntergang. Und das scheint besonders auch eine "german Angst" zu sein. Der Autor dieses Buchs unternimmt eine lange Reise durch die Geschichte der Vorstellungen vom Weltende und konsultiert dabei die verschiedenen Disziplinen, die sich mit der Weltuntergang-Thematik beschäftigen: Religion und Esoterik, Psychologie, Politik und Naturwissenschaften. Und er stellt fest: Die Angst vor der Katastrophe bedeutet immer auch Sinnstiftung; durch die Bedrohung werden neue Kräfte frei - aber sie ist zugleich auch Nährboden für eine profitgierige Apokalypse-Industrie.
Thomas Bernhard, lehrerbibliothek.de Verlagsinfo
Christian Schüle, Jahrgang 1970, hat in München und Wien Philosophie und Politische Wissenschaft studiert und ist freier Journalist, vor allem für das Ressort "Dossier" der ZEIT, für MARE, National Geographic, SPIEGEL Geschichte u.a. Seine Reportagen, Essays und Feuilletons wurden mehrfach preisgekrönt. Christian Schüle hat bislang vier Bücher veröffentlicht: "Vom Ich zum Wir. Was die nächste Gesellschaft zusammenhält" bei Piper; "Die Bibel irrt: Die sieben großen Mythen auf dem Prüfstand" bei Rowohlt; "Türkeireise" bei Malik und "Deutschlandvermessung. Abrechnungen eines Mittdreißigers" bei Piper. Inhaltsverzeichnis
Aufzug
Das Ende der Welt als Begleiter der Menschheit 1. Betrachtung: Immer naht das Ende der Welt 11 2. Betrachtung: Die absolute Herrschaft der Apokalypse 21 Offenbarung Das Ende der Welt als Testament der Theologen 3. Betrachtung: Die Apokalypse als Blaupause himmlischer Gerechtigkeit 33 4. Betrachtung: Das Christentum als apokalyptische Philosophie 48 Vergangenheit Das Ende der Welt als Fortschritt der Geschichte 5. Betrachtung: Geschichte als Geschichte der Weltuntergangsprophetien 57 6. Betrachtung: Der Höhenflug der Wissenschaft aus dem Geist des Untergangs 85 7. Betrachtung: Weltuntergang im Mainstream 91 Empirie Das Ende der Welt im Fokus der Wissenschaften 8. Betrachtung: Die Simulation des Untergangs 97 9. Betrachtung: Die totale Ordnung des Alls 127 10. Betrachtung: Das Ende der Welt und der Anfang des Glaubens 139 Gegenwart Das Ende der Welt als Kulturtechnik 11. Betrachtung: Warum für Apokalyptiker heute herrliche Zeiten herrschen 179 12. Betrachtung: Der Maya-Kalender und keinerlei Weltuntergang 210 13. Betrachtung: Fortschritt bringt stets Panik mit sich 225 14. Betrachtung: Die Kultur der Gegenwart 246 15. Betrachtung: Medien und Apokalypse 260 16. Betrachtung: Die Politik der Apokalypse 295 17. Betrachtung: Das Ende der Welt als deutsches Geschäft 312 Zukunft Weltaufgang als Anti-Apokalypse 18. Betrachtung: Morgenröte hinterm Höllenfeuer 327 19. Betrachtung: Die Wiedereroberung der Welt 339 20. Betrachtung: Weltrettung durch Wertschöpfung 343 21. Betrachtung: Das Ausbleiben der Zukunft 346 |