In der neuen Reihe Diadalos erzählt Charles Burns die Geschichte eines Protagonisten, der in seiner Wahrnehmung häufig zwischen Realität und Fiktion wechselt. Hierbei finden sich auch autobiografische Elemente wieder. Die Faszination zum frühen Science-Fiction-Kino wird in vielen Szenen und Bildern sichtbar. So beispielsweise sieht sich die introvertierte Hauptfigur, Brian, gemeinsam mit einer Frau namens Laurie in einem heruntergekommenen Kino Don Siegels "Invasion of the Body Snatchers" ("Die Dämonischen", 1956) an. Burns Zeichnungen wirken dabei oft unheimlich, düster und beklemmend, was eine besondere Atmosphäre und Sogwirkung erzeugt. Die Gefühle und Gedanken beim Ansehen und Bestaunen der einzelnen Illustrationen wechseln zwischen Abneigung und Neugier. Man wird hineingezogen in eine surreale Welt, die sowohl mit farblichen als auch durch schwarzweise Schlüsselszenen geschmückt ist. Ein kurzweiliges und faszinierendes Leseerlebnis, das zum Verweilen und Staunen einlädt.

Frank Düring, lehrerbibliothek.de

Brian Milner ist ein hervorragender Zeichner und talentierter Filmemacher: Die surreale und verfremdete Realität seiner Tagträume, in denen er sich häufig verliert, fängt er in Bildern ein, die eine besondere Sogkraft entwickeln… Seine häufige geistige Abwesenheit bringt ihm in seinem Freundeskreis den Ruf als Sonderling ein. Als die anziehende Laurie in sein Leben tritt, der sein Freund Jimmy eine Hauptrolle in ihrem nächsten gemeinsam produzierten Filmprojekt zugedacht hat, weiß er nicht, wie er ihr begegnen soll…

In „Daidalos“ werden Träume zu Inspirationsquellen für die Fiktion – und Kamera oder Bleistift zum Werkzeug, die Brücke zwischen Imagination und Realität zu schlagen. Seiner eigenen Biografie so nah wie nie zuvor greift Charles Burns („Black Hole“) hier Mittel der Psychoanalyse auf, um ein verschlüsseltes Abbild seiner eigenen Jugend zu zeichnen.

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