|
|
Bei Amazon kaufen|
Umschlagtext
Johann Amos Comenius (1592-1670) gilt als der Begründer der Allgemeinen Didaktik, der Theorie des Lehrens und Lernens. Sein Anspruch, alle Menschen alles allseitiggründlich zu lehren, gab für Jahrhunderte den Maßstab institutionellen pädagogischen Handelns vor- ein oft unterlaufener, aber niemals aufgegebener Maßstab, der bis heute die Diskussion um die Allgemeinbildung prägt. Seine Vorstellungen über die Aufgaben von Schullehrern und über die Gestaltung von Schule und Unterricht weisen trotz aller historisch bedingten Fremdartigkeit deutliche Parallelen zu den Einsichten moderner Schul-, Unterrichts- und Professionalisierungsforscherauf. Die im vorliegenden Band zusammengestellten Texte stellen einen Querschnitt des pädagogischen Werkes des J. A. Comenius dar. Sie sind geeignet, die Grundfiguren seines Denkens und dessen Verwurzelung in einem universellen christlichen Welt- und Menschenbild zu erhellen. Die biographischen und historischen Entstehungszusammenhänge der Texte werden in kurzen und verständlichen Einleitungen dargelegt, wichtige Kernaussagen werden erläutert und ihre Spuren bis in die moderne Didaktik hinein verfolgt. Die Textsammlung bietet sich damit als ein kompakter Reader für Seminarveranstaltungen an. Sie wendet sich gleichermaßen an Studierende des Lehramts wie an praktizierende Lehrerinnen und Lehrer. Sie wendet sich darüber hinaus an alle didaktisch und pädagogisch Interessierten, die bereit sind, durch die Brille einer faszinierend fremden Welt die eigenen Selbstverständlichkeiten und Fragen neu in den Blick zu nehmen. Mögen manche Aussagen des Comenius in inhaltlicher Hinsicht überholt erscheinen, die dahinterstehenden didaktischen Fragen und Probleme sind es nicht.
Die Herausgeberinnen und Herausgeber: Uwe Hericks, Jg. 1961, ist Wissenschaftlicher Assistent am Fachbereich Erziehungswissenschaft, Institut für Schulpädagogik und Pädagogische Psychologie, der Universität Hamburg. MeinertA. Meyer, Jg. 1941, ist Professor für Schulpädagogik, Schwerpunkt: Allgemeine Didaktik, am Fachbereich Erziehungswissenschaft der Universität Hamburg. Er ist Sprecher des Graduiertenkollegs „Bildungsgangforschung". Sabine Neumann, Jg. 1978, studiert die Fächer Theologie und Musik für das Lehramt an der Oberstufe allgemeinbildender Schulen in Hamburg. Christoph Th. Scheilke, Jg. 1948, war von 1995 bis 2002 Leiter des Comenius-lnstituts in Münster und ist jetzt Direktor des Pädagogisch-Theologischen Zentrums (PTZ) der Württembergischen Landeskirche in Stuttgart. Rezension
Johann Amos Comenius (1592-1670) ist der Begründer der „Allgemeinen Didaktik“, der Theorie des Lehrens und Lernens. Zwar ist er mehr als nur Pädagoge und Didaktiker: er ist barocker Universalgelehrter und einer der geistigen Gründerväter des neuzeitlichen Europa, der – aus biblisch-eschatologischer Hoffnung heraus – die unfriedlichen und Leidens-reichen Zeiten seiner eigenen Biographie durch eine praktische Umsetzung des Christentums jenseits der Konfessionsgrenzen in beinahe pantheistischer Weise überwinden wollte. Insofern ist er auch Politiker; das wird ein Band 2 der Reihe aufzeigen. Hier aber geht es um den Pädagogen – und der wird hilfreich durch eine Quellentextsammlung zugänglich gemacht. Jeweils führen präzise Einleitungen in die Quellentexte ein.
Thomas Bernhard für lehrerbibliothek.de Inhaltsverzeichnis
Einführung in die Textsammlung 5
Kapitel 1 - Die Sichtbare Welt (Orbis sensualium pictus) Einleitung in das Kapitel 19 Vortrag an den Leser 23 Auszüge aus „Die sichtbare Welt" 27 Kapitel 2 - Lehren (Böhmische Didaktik) Einleitung in das Kapitel 49 Die gesamte Jugend soll in die Schulen geschickt werden 53 Die Jugend ist in den Schulen in allem zu unterrichten 55 Alles kommt auf eine gute Ordnung an60 Die Ordnung des Unterrichts muss natürlich sein 65 Kapitel 3 - Verbesserung der Schule (Didactica magna und Panorthosia) Einleitung in das Kapitel 75 Die vollkommene allgemeine Schulordnung 81 Die Verbesserung der Schulen86 Kapitel 4 - Verbesserung des Menschen (Didactica magna und Panorthosia) Einleitung in das Kapitel 105 Der Mensch ist das höchste, vollkommenste und vortrefflichste der Geschöpfe 110 Das letzte Ziel des Menschen liegt außerhalb dieses Lebens 111 Dieses Leben ist nur eine Vorbereitung auf das ewige Leben 114 Die drei Stufen der Vorbereitung auf die Ewigkeit: sich selbst (und damit alles andere) erkennen, beherrschen und zu Gott hinlenken 116 Der Mensch besitzt von Natur aus die Anlage zu diesen drei Dingen: zu gelehrter Bildung, zur Sittlichkeit und zur Religiosität 119 Der Mensch muss zum Menschen erst gebildet werden 128 Wie die Unmenschlichkeit zu beseitigen ist 132 Kapitel 5 - Verbesserung der Welt (Via lucis) Einleitung in das Kapitel 143 Art und Methode universaler Bücher 148 Widmung des Weges des Lichtes an die Leuchten eines aufgeklärten Jahrhunderts 151 Kapitel 6 -Alle - alles - allseitig-gründlich (Pampaedia) Einleitung in das Kapitel 165 Omnes-Omnia-Omnino 170 Panscholia-Die Schule des Ganzen 174 Pandidascalia-Die Lehrer des Ganzen 184 Kapitel 7 - Lernen (Didactica magna) Einleitung in das Kapitel 195 Grundsätze zu dauerhaftem Lehren und Lernen 198 |