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Comenius und unsere Zeit
Geschichtliches, Bedenkenswertes und Bibliographisches
Reinhard Golz, Werner Korthaase, Erich Schäfer (Hrsg.)
Schneider Verlag Hohengehren
EAN: 9783871169991 (ISBN: 3-87116-999-4)
376 Seiten, Festeinband mit Schutzumschlag, 18 x 24cm, 1996
EUR 20,50 alle Angaben ohne Gewähr
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Umschlagtext
Comenius hinterließ eine Menge pädagogischer Werke, Die Opera didactica omnia allein enthalten
über tausend Folioseiten. Sie sind die reichste Schatzkammer scharfsinniger und tiefer pädagogischer Gedanken.
Karl von Raumer
Er sah, daß keine Erziehungsform ihren Zweck erreicht, wenn nicht die Geschäfte verbessert würden, zu denen Menschen erzogen werden; hier griff er das Übel an der Wurzel an. Er schrieb eine Panergersie, einen allgemeinen Aufruf zur Verbesserung der menschlichen Dinge.
Johann Gottfried Herder
Er ist der erste Philosoph, der sich genötigt fühlte, sich mit dem Problem des Friedens fort und fort zu beschäftigen. Bei ihm wagt sich die Philosophie auf das Gebiet der Politik.
Albert Schweizer
Eine oft übersehene Schlüsselstellung in der Entfaltung und Vermittlung der Friedensidee nimmt
Johann Amos Comenius ein. Die Bedeutung des Comenius ist um so höher einzuschätzen, als er
die Friedensidee im erzieherischen Grundzusammenhang entwickelt.
Hermann Rohrs
The reunification of Europe from the 1990s has led to proposals for a European educational synthe-sis around the ideas of Comenius which are not confined to his Czech homeland.
Martin McLean
Wilhelm Dilthey, einer der größten Kenner der Geschichte, urteilte über Comenius, er sei vielleicht
der größte pädagogische Kopf gewesen, den Europa hervorgebracht habe. Dieses Urteil bezog
sich jedoch nur auf Comenius als Didaktiker. - Dilthey kannte dieses Werk [das Hauptwerk des Co
menius] nicht. Hätte er es gekannt, dann würde er ohne Übertreibung geurteilt haben, daß Come
nius das größte pädagogische Genie gewesen sei, das die Welt hervorgebracht hat. - Comenius ist
der Klassiker der neuzeitlichen Pädagogik; er ist überhaupt ihr Begründer. - Das allein ist schon
Grund genug, sich mit Comenius' Werk zu befassen.
Johannes Schurr
Rezension
In diesem Band geht es um die Aktualisierung der Bedeutung des großen christlichen Pädagogen und Didaktikers Johann Amos Comenius (1592-1670) für unsere Zeit: „Die Beiträge unseres Buches würdigen das Werk des Comenius nicht nur als geistige und kulturelle Leistung einer längst vergangenen Zeit. Sein Erbe wird ebenso als wichtige Anregung für das Überdenken unserer Probleme und der künftiger Zeiten angesehen – als wertvolle historisch-theoretische Orientierungshilfe.“ (Vorbemerkungen, S. 8). Comenius zählt zu den geistigen Gründerväter des neuzeitlichen Europa, der aus biblisch-eschatologischer Hoffnung heraus die unfriedlichen Zeiten seiner eigenen Biographie durch eine praktische Umsetzung des Christentums jenseits der Konfessionsgrenzen überwinden wollte. Mit den großen Aufklärern G.W. Leibniz und R. Descartes war er bekannt; Letzterer konnte aber seine Verbindung von Wissenschaft und Offenbarung nicht teilen. Insbesondere der Pietismus Franckescher Prägung hat Comenius pädagogischen Ansatz weiterverfolgt. Comenius ging es wesentlich um den allgemeinen Aufruf zur Verbesserung der menschlichen Dinge – was kann das heute bedeuten? Darauf gibt dieser Band Antworten.
Thomas Bernhard für lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Wie Johann Amos Comenius im 17. Jahrhundert, so leben auch wir in einer Zeit großer Veränderungen. Vor diesem Hintergrund gewinnen die Schriften des großen europäischen Denkers besondere Aktualität, denn er trat - ein Exulant oder Asylant, wie wir heute formulieren würden - dafür ein, dass die Grenzen zwischen den Menschen, den Völkern und Staaten, den Konfessionen und den Weltanschauungen überwunden werden, damit Friede einkehre und der Unvernunft ein Ende bereitet werde. Unsere Zeit gravierender Umbrüche und Veränderungen, gekennzeichnet von Gegensätzen, die sich zwischen dem Gestern und Heute überall auf der Welt auftun, nicht nur auf bildungspolitischem und pädagogischen Gebiet, erfordert Besinnung auf das, was notwendig ist, das unum necessarium - wie es Comenius formulierte.
Inhaltsverzeichnis
Vorbemerkungen der Herausgeber 7
Dieter Wartenberg
Zum Menschenbild des Jan Amos Comenius 11
Karl Weidel
Comenius' Leben und Bedeutung 16
Reinhard Golz
Aspekte der Comenius-Rezeption zwischen Regionalität und Internationalität 24
Magdeburgische Schulordnung von 1658 40
Vortrag aus dem Magdeburger „Orbis sensualium pictus" 42
Wolf-Dieter Legall
Das Erbe des Comenius und die Gegenwart 46
Ivo Nezel
Comenius als Lehrmittel- und Schulbuchautor 57
Ivo Nezel
Problemformulierungen des J.A. Comenius und die bildungskritische Sprache der Gegenwart 65
Ivo Nezel
Reiseführer durch die Welt — ein zeitgemäßes Schulbuchprojekt 69
Hans Gehrig
Comenius und Pestalozzi — Spuren einer Beziehung 85
Dmitrij Tschizewskij:
Neue Comenius-Funde 92
Dmitrij Tschizewskij
Comenius und die abendländische Philosophie 100
Johann Amos Comenius
Sind die menschlichen Dinge verderbt, und welche Gelegenheiten zur Verderbnis gibt es 113
Johann Amos Comenius
Einladung aller Menschen zur friedlichen Beratung über die Verbesserung der Dinge 120
Johann Amos Comenius
Mathetica, d.h. Lernkunst 130
Rainer Winkel
Schulen auf der Datenautobahn? Oder: Das „Comenius-Projekt" und die Mathetik 149
Katja Riedel
Interview einer Pädagogin des 20. Jahrhunderts mit JA. Comenius 162
Erich Schäfer
Quellen der Erwachsenenbildung in der Pampaedia des J.A. Comenius ... 187
Johann Gottfried Herder
Der menschenfreundliche Comenius 201
Franz Hofmann
Eine Welt der Wahrheit, der Gerechtigkeit und des Friedens 208
Janusz Daum und Reinhard Golz
Zur Komenskij-Rezeption im Rußland unserer Zeit 215
Werner Korthaase
Urteile über Comenius und den Wert seiner Schriften für unsere Zeit 246
Anhang:
Multimedia-Pilotprojekt „comenius" 342
Wolfgang Mayrhofer
Arbeiten von und über Comenius in Bibliotheken der Stadt Magdeburg ...344
Werner Korthaase
Ein Schriftenverzeichnis zu Comenius 353
Nachweis der Abbildungen : 365
Die Autoren 366
Namenregister 367
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