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Christlicher Glaube Darstellung der Grundlagen und Kommentar des Apostolischen Glaubensbekenntnisses
Christlicher Glaube
Darstellung der Grundlagen und Kommentar des Apostolischen Glaubensbekenntnisses




Menno Aden

Daedalus
EAN: 9783891261477 (ISBN: 3-89126-147-0)
224 Seiten, paperback, 16 x 22cm, 2004, 6 Tabellen

EUR 24,80
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Die Grundlagen des christlichen Glaubens, die Bibel und das Glaubensbekenntnis, erweisen sich oft als zeitgebunden, irrig oder widersprüchlich. Selbst zu Kernthemen der Religion schweigt der Text oder er ist zweifelhaft. Für die christliche Theologie ist heute nichts mehr sicher - weder die Geburt in Bethlehem, noch der Opfertod Jesu auf Golgatha, geschweige denn die Auferstehung zu Ostern. Dieses Buch versucht daher aus evangelischer Sicht, Grundlagen und Inhalt des christlichen Glaubens, aber auch die Zweifel daran, zu beschreiben.

Das Buch ist für den Frommen nicht erbaulich. Dem intellektuell Redlichen zeigt es aber einen Weg, Glauben wiederzufinden.

Im ersten Teil wird die Frage nach dem Gottesglauben überhaupt, sowie nach den biblischen bzw. geschichtlichen Grundlagen der christlichen Religion gestellt.

Der zweite Teil ist ein Kommentar. Erstmals in der theologischen Literatur werden alle sinntragenden Wörter des Apostolischen Glaubensbekenntnisses nacheinander, Wort für Wort, auch im Lichte der neuzeitlichen Bibelkritik erklärt.

Prof. Dr. Menno Aden entstammt einer weit verzweigten ostfriesischen Pastorenfamilie. Er ist Jurist. Nach einer Laufbahn in der Wirtschaft, zuletzt Chefsyndikus einer Bank, wurde er 1994 zum Präsidenten des Oberkirchenrates der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Mecklenburgs gewählt. Der Autor ist nun Professor für Wirtschaftsrecht in Essen.
Rezension
Dieses Buch stellt eine kleine (evangelische) Dogmatik des christlichen Glaubens dar; in Form einer Auslegung des Apostolischen Glaubensbekenntnisses, geschrieben von einem (gebildeten und kritischen) Laien für (gebildete und kritische) Laien. Dieses Buch versucht aus evangelischer Sicht, Grundlagen und Inhalt des christlichen Glaubens, aber auch den Zweifel daran, zu beschreiben. Vor der Auslegung des Credos fragt der erste Teil danach, ob man überhaupt an Gott glauben kann und wie die christliche Botschaft verbürgt ist. Fazit: Ein aufgeklärtes Bemühen um die verständliche Darstellung des christlichen Glaubens in der heutigen Zeit, ganz im Sinne des dem Buch voran gestellten Mottos des Scholastikers Anselm von Canterbury (aus: Cur deus homo): Es ist doch geistige Faulheit, wenn wir uns nicht bemühen zu verstehen, was wir glauben.

Thomas Bernhard, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Zum Inhalt: Im 1. Teil des Buches werden zuerst die Voraussetzungen des Glaubens behandelt. Seit Immanuel Kant müssen wir es hinnehmen, dass über Gottes Existenz mit Vernunftgründen nichts sicher ausgesagt werden kann. Auch dieses Buch kann das nicht. Es wird aber versucht, durch den hier entwickelten Aktiven Zweifel an Gottes Nichtexistenz Glaube und Vernunft im Sinne Luthers und seines geistlichen Gegenspielers Ignatius von Loyola zu verbinden.

Die Suche nach Gott sollte in unserem Kulturkreis in der Bibel beginnen. Es wird daher erläutert, woher der Text der Bibel stammt. Ihre wichtigsten Bücher werden im historischen Zusammenhang vorgestellt. Das Neue Testament ist aus Quelltexten unsicherer Herkunft um 100 n. Chr. etwas zufällig zusammengewachsen. Eigentlich ist nichts sicher. Keine Jesuswort, keiner der in Bezug auf Jesus berichteten Vorgänge ist historisch sicher. Das Alte Testament erweist sich als ein altorientalisches Geschichten- und Frömmigkeitsbuch, welches mit dem Christentum eigentlich nichts zu tun hat. Die Begriffe und Bilder der christlichen Religion stammen zwar aus uralten ägyptischen, babylonischen, persischen, jüdischen und hellenistischen Quellen. Inhaltlich aber tritt mit dem Christentum etwas völlig Neues in die Welt. Es ist daher nicht nur eine Weltreligion neben anderen.

Der 2. Teil des Buches fragt nach dem Inhalt der christlichen Religion. Das Apostolische Glaubensbekenntnis, das Credo, bzw. das inhaltlich nicht wesentlich abweichende Bekenntnis von Nicäa, ist die einzige in der gesamten christlichen Kirche anerkannte Zusammenfassung des christlichen Glaubens. Es wird in fast allen Gottesdiensten gebetet.

Es gibt geistliche Besinnungen zum Credo. Das Credo beschrieb den Glaubensstand der alten Kirche in der Weise rechtsverbindlich, dass Christ nur sein konnte, der das Credo glaubte und bekannte. Folgt man den offiziellen Texten der Kirche beider Konfessionen, gilt das noch heute. Aus diesem Grunde wird jedes sinntragende Wort des Credos praktisch wie ein rechtlicher Text kommentiert, und zwar in historischer, religionsgeschichtlicher und theologischer Hinsicht. Auf außerchristliche Schriften, insbesondere den Koran, wird ständig verwiesen. Alle Aussagen werden mit, Fundstellen aus der möglichst aktuellen theologischen Literatur belegt. Eine solche konsequent sachliche Darstellung des Glaubensbekenntnisses, findet, soweit zu sehen, hier überhaupt erstmals statt. Das Buch führt in der Zusammenfassung zu folgenden Einsichten:

Christliche Religion und ihr Glaubensbekenntnis bestehen aus Mythen und Bildern, welche uraltes Gemeingut der Menschheit sind.
Als historische Person ist Jesus nur schwer fassbar. Die christliche Theologie hat die Erinnerung an ihn zu dem mythischen Bild des weltumspannenden Christus und Gottessohns ausgebaut. Nur in dieser Sicht, nicht als historische Tatsache, halten die Aussagen des Glaubensbekenntnisses der Vernunft stand.
Der Glaube an diesen Christus ist der Glaube an die aus Jenseits und Diesseits bestehende Einheit, welche Menschen aller Zeiten und Völker mit jeweils ihrem Gottesnamen bezeichnen. Auf der Grundlage des christlichen Glaubensbekenntnisses lässt sich Glaubensbekenntnis formulieren, welches die Gemeinsamkeiten aller Hochreligionen enthält.
Inhaltsverzeichnis
Vorwort XIII

1. Buch
Glaube und Botschaft

Einleitung 1

I. Die Unbekanntheit Gottes 2

II. Gottesbeweise 4

1. Ausgangspunkt 4
2. Kosmologischer Beweis 4
a. Gedankengang 4
b. Der kosmologische Beweis im Kirchenlied 5
3. Physiko-theologischer Gottesbeweis 5
a. Gedankengang 5
b. Parallele im Kirchenlied 6
4. Ontologischer Gottesbeweis 7
a. Gedankengang 7
b. Parallele im Kirchenlied 8

III. Gottes Bund mit den Menschen 9

1. Alter Bund 9
2. Neuer Bund 10

IV. Die Herkunft von Gottes Wort 11

1. Inspiration oder Menschenwerk? 11
2. Entstehung und Quellen des Neuen Testaments 13
3. Die Bücher des Neuen Testaments 14
4. Paulusbriefe 15
a. Paulus als geschichtliche Person 15
b. Paulus und Jesus 17
5. Die Evangelien 18
6. Apostelgeschichte 19
7. Hebräerbrief 20
8. Kleinere Briefe 20
9. Offenbarung des Johannes 20

V. Das Alte Testament 21

1. Quellen und Grundlage 21
2. Überblick über das Alte Testament 22
3. Geschichtsbücher 22
4. Lehrbücher 23
a. Hiob 23
b. Psalter 23
5. Propheten 24
a. Jesaja 24
b. Jeremia 24
c. Hesekiel 25
d. Daniel 25

VI. Die Bedeutung des Alten Testaments für das Christentum 26

1. Ausgangspunkt 26
2. Das Alte Testament als Glaubensballast? 27
3. Gott und Geschichte 29

VII. Heimat und Umfeld des Christentums 31

1. Die Landnahme Israels 31
2. Von den Anfängen bis zur Babylonischen Gefangenschaft 32

VIII. Entdeckung des Monotheismus 33

1. Bis zur Einwanderung 33
2. Persien und Israel 34
3. Das Ende des Exils 36
4. Vom Polytheismus zum Monotheismus 37
5. Überwindung des Polytheismus durch Christus 39

IX. Christentum und Hellenismus 40

1. Ausgangspunkt 40
2. Stoa 41
3. Mischreligion des Hellenismus 42
a. Religion der klassischen Zeit 42
b. Religion des Überganges 42
c. Tor zum Christentum 43

Anhang — Geschichtlicher Überblick 44

2. Buch
Kommentar zum Apostolischen Glaubensbekenntnis

Einleitung 47
Der Text in deutscher und lateinischer Fassung 48

1. Artikel - Gott

Ich (I) glaube (II) an Gott (III), den Vater (IV), den Allmächtigen (V), den Schöpfer (VI) des Himmels (VII) und der Erden (VIII).

I. Ich 49
1. Grammatik und Sinn 49
2. Mensch als Gattung vor Gott 50
3. Was ist ich? 50

II. glaube 51
1. Glauben und Wissen 51
a. Objektive Erkenntnis 51
b. Subjektive Erkenntnis 51
2. Wirklichkeit des Möglichen 53
3. Glaube als Vertrauen 54
4. Aktiver Zweifel 55

III. Gott 56
1. Religionsgeschichtliche Grundlagen 56
2. Der Gott Jesu 56
3. Der Gott der Kirche 58
4. Gott in der Spekulation 59

IV. den Vater 60
1. Das Vaterbild 60
2. Gott als Frau 61

V. den Allmächtigen 62
1. Allmächtig 62
2. Christus als Erlöser Gottes selbst 63

VI. Schöpfer 64

VII. Himmels und der Erden 65
1. Himmel 65
2. Erde 65

2. Artikel - Jesus Christus

Und an Jesus (I) Christus (II), seinen eingeborenen (III) Sohn (IV), unsern Herrn (V), empfangen vom Heiligen Geist (VI), geboren (VII) von der Jungfrau (VIII) Maria (IX), gelitten unter Pontius Pilatus (X), gekreuzigt (XI), gestorben (XII) und begraben (XIII), hinabgestiegen in das Reich des Todes (XIV), am dritten Tage (XV) auferstanden von den Toten (XVI), aufgefahren in den Himmel; (XVII) er sitzt zur Rechten Gottes (XVIII), des allmächtigen Vaters (XIX); von dort wird er kommen, zu richten (XX) die Lebenden und die Toten (XXI).

I. Jesus 66
1. Der historische Jesus 66
2. Die Entstehung des Mythos - Jesus von Nazaret und die Historia von Dr. Faustus 67
3. Der Messias Sabbatai Zwi - Parallele zum Messias Jesus? 68
4. Jesus als der Weise Lehrer der Essener? 69

II. Christus 70
1. Christus und Messias 70
2. Jesus als Messias? 70
3. Die Lehre des Jesus von Nazaret 71

III. eingeborenen Sohn 72
1.Ausgangspunkt 72
2. Präexistenz Christi 72

IV. Sohn 73
1. Religionsgeschichtliche Grundlage 73
2. Jesus als Gottes Sohn im NT 74

V. unsern Herrn 75

VI. empfangen durch Heiligen Geist 75
1. Religionsgeschichtliche Grundlage 75
2. Übernatürliche Zeugung 76

VII. geboren 77
1. Zeugnis der Schrift über Jesu Herkunft 77
2. Geburt in Bethlehem 77
3. Das göttliche Kind nach Lukas 78

VIII. von der Jungfrau 80
1. Religionsgeschichtliche Grundlage 80
2. Jungfrauengeburt 80

IX. Maria 81
1. Maria als Mutter Jesu 81
2. Marien Verehrung 82

X. gelitten unter Pontius Pilatus 83
1. Geschichtlicher Hintergrund 83
2. Gelitten 85
3. unter Pontius Pilatus 85
4. Der Prozess Jesu 86

XI. gekreuzigt 86
1. Schriftzeugnis 86
2. Jesus als Aufrührer? 88
3. Kreuzigung 90

XII. gestorben 90
1. Kritik der berichteten Vorgänge 90
2. Würdigung 92

XIII. und begraben 93
1. Ausgangspunkt 93
2. Die Berichte 93
3. Theologische Bedeutung 94

XIV. Hinabgestiegen in das Reich des Todes 94
1. Religionsgeschichtliche Grundlagen 94
2. Hölle und Teufel im Neuen Testament 95
3. Höllenfahrt Jesu 96

XV. am dritten Tage 97

XVI. auferstanden von den Toten 98

1. Religionsgeschichtliche Grundlagen 98
2. Alttestamentliche Grundlagen
3. Auftreten des Auferstehungsglaubens m Israel 101
4. Die leibliche Auferstehung Jesu - Übersicht 102
5. Diskussion der Auferstehungsberichte 103
a. Möglichkeit: Die Berichte stimmen 103
b. Möglichkeit: Die Berichte stimmen nicht - Jesus lebte noch 104
c. Möglichkeit: Jesus war zwar tot, sein Leichnam aber blieb unauffindbar 105
6. Auferstehung Christi 105
7. Die neue Wirklichkeit 108

XVII. Aufgefahren gen Himmel 109
1. Religionsgeschichtliche Grundlagen 109
2. Der biblische Bericht 110
3. Vatertag 111

XVIII. Sitzend zur Rechten Gottes 111
1. Sitzend zur Rechten 111
2. Wer sitzt links? 112

XIX. des allmächtigen Vaters 113
1. Staatsrechtliches Vorverständnis 113
2. Gott als Präsident 113

XX. Von dort wird er kommen 114
1.Begriffe 114
2. Religionsgeschichtlicher Hintergrund 114
3. Eschatologie des Alten Testamentes 115
4. Frühchristliche Eschatologie 115

XXI. zu richten die Lebenden und die Toten 118
1. Das Weltgerieht 118
2. Vom Opferkult zur sittlichen Religion 119
3. Rechtfertigung vor Gott 121
4. Prädestination 122

3. Artikel - Heiliger Geist

Ich glaube an den Heiligen Geist, (I) eine heilige christliche Kirche, (II) die Gemeinschaft der Heiligen (III), Auferstehung von den Toten (IV) und ein ewiges Leben (V)

I. Gott als Geist 124
1. Geist und Substanz 124
2. Religionsgeschichtlicher Hintergrund 126
3. Geist Gottes im Alten Testament 126
4. Neues Testament 128
5. Heiliger Geist als Person 130
a. Der Hl. Geist als christliche Markenzeichen 130
b. Heiliger Geist und Paraklet/Tröster 131
6. Dreieinigkeit — Trinität 132
a. Religionsgeschichtlicher Hintergrund 132
b. Dreieinigkeit im Neuen Testament 133
7. Koran 134

II. Eine heilige christliche Kirche 135
1. Ausgangspunkt 135
2. Glaube an die Kirche? 136
3. Die Kirche als Rechtssubjekt 137
a. Katholische Kirche 137
b. Evangelische Kirche 137

III. Gemeinschaft der Heiligen 138
1. Kirchen Verständnis 138
2. Evangelisches Kirchenverständnis 139

IV. Vergebung der Sünden 139
1. Jesus als Sühneopfer 139
2. Sünde und Schuld 140
3. Objektiver und subjektiver Tatbestand der Sünde 141
a. Griechenland 141
b. Wandlung im Judentum 141
4. Sünde des Volkes 142
5. Sünde im NT und Christentum 143
a. Sünde als Trennung von Gott 143
b. Erbsünde 144
6. Moral und Sünde als soziale Begriffe 145
7. Kritik 146
8. Christus und die Überwindung der Moral 147

V. Auferstehung der Toten 149
1. Ausgangspunkt 149
2. Tod im Christentum 150
3. Relativität des Todes 152

VI. und ein ewiges Lehen 153
1. Ausgangspunkt 153
2. Biblische Bilder 154
3. Leibhaftige Auferstehung 155
4. Ewiges Leben 157

Ergebnis 158

Was bleibt? 159
Anmerkungen 160
Literatur 190
Namens- und Sachregister; Kernbegriffe 198