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Christentum und Philosophie
Einheit im Übergang
Jean-Luc Marion, Walter Schweidler (Hrsg.)
Reihe: Eichstätter philosophische Beiträge
Verlag Karl Alber
EAN: 9783495487327 (ISBN: 3-495-48732-8)
528 Seiten, paperback, 14 x 21cm, 2014
EUR 49,00 alle Angaben ohne Gewähr
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Umschlagtext
Philosophia christiana? Glaube, der Wahrheit beansprucht, muss sich beziehen auf die Vernunft in ihrer ganzen Weite, damit aber auch auf die rational begründete Reflexion über die Grenzen der Vernunft. An diesen Grenzen stellen sich wiederum die Fragen nach den Voraussetzungen des Vernünftigseins: Natur, Personalität, Transzendenz als Elemente der conditio humana. In dieser wechselseitigen Angewiesenheit auf ihre Bereitschaft zur Grenzüberschreitung fordern der reflektierte Glaube und die ihrer Faktizität bewusste philosophische Reflexion einander ein und heraus.
Mit Beiträgen von Emmanuel Falque, Reto Lucius Fetz, Günter Figal, Norbert Fischer, Ludger Honnefelder, Jean-Luc Marion, Thomas Rentsch, Rolf Schönberger u.v.a.
Autoreninfo:
Walter Schweidler, geboren 1957. Studium der Philosophie und Rechtswissenschaften an der Universität München, dort 1993 Habilitation in Philosophie. 1992-1997 Professor für Philosophie an der Pädagogischen Hochschule Weingarten. 1997-2000 Professor für Praktische Philosophie und Didaktik der Philosophie an der Universität Dortmund. Gastprofessuren an den Universitäten Minneapolis, Salzburg, Freiburg i. Br. und Macquarie (Sydney). Ab dem Wintersemester 2000/2001 Professor am Institut für Philosophie an der Ruhr-Universität Bochum. Seit 2009 Inhaber des Lehrstuhls für Philosophie an der KU Eichstätt-Ingolstadt.
Jean-Luc Marion (* 1946) lehrt nach seiner Emeritierung von der Universität Paris-Sorbonne heute überwiegend an der Divinity School der Universität Chicago. Seine Forschungen zu Descartes, zur Theologie und Phänomenologie werden seit über 40 Jahren auf internationaler Ebene breit diskutiert.
Rezension
Dieser Band dokumentiert das Internationale Symposium »Christentum und Philosophie«, das an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt vom 2.–5. September 2012 von Jean-Luc Marion und Walter Schweidler veranstaltet wurde und dessen im Licht der dortigen Diskussionen überarbeitete Beiträge hier vorgelegt werden. Das Christentum steht und fällt mit dem Anspruch des »vernünftigen Glaubens«, der der Gegensatz zum Glauben an die Vernunft ebenso wie zur Beteuerung einer glaubensfreien Vernunft ist. Die Frage nach Christentum und Philosophie und die Fronten des Gefechts verlaufen keineswegs nur einfach zwischen Gläubigen und Ungläubigen oder zwischen Philosophen und Theologen. Das wird erläutert an den Themenfeldern: Gottesfrage, Leiblichkeit sowie Mensch und Religion und ergänzt durch interkulturelle Perspektiven.
Jens Walter, lehrerbibliothek.de
Inhaltsverzeichnis
Walter Schweidler: Christentum und Philosophie.
Einleitende Vorbemerkungen 11
I. Die Gottesfrage
Jean-Luc Marion: Die Frage nach dem Unbedingten 21
Ludger Honnefelder: »Gott« denken? Überlegungen im Anschluss an den Gottesbegriff des Johannes Duns Scotus 48
Bruce D. Marshall: The Absolute and the Trinity 90
Rolf Schönberger: Der Gottesgedanke. Überlegungen im Blick auf die Philosophie des Mittelalters 110
Thomas Rentsch: Transzendenz – konstitutiv für die okzidentale Rationalität 137
Norbert Fischer: Philosophisches Fragen und der Glaube an den »lebendigen Gott«. Im Anschluß an Kants vollständiges System philosophisch begründeter Theologien 148
II. Leiblichkeit
Günter Figal: Dualität und Inkarnation. Phänomenologisch-hermeneutische Überlegungen 175
Emmanuel Falque: Dies ist mein Leib – eine philosophische Lektüre der Eucharistie 181
Nicola Reali: Philosophie der Eucharistie: die Eucharistie philosophisch denken und/oder die Philosophie eucharistisch denken 206
Florian Bruckmann: Leib und Zeit – Ein Versuch über die Transzendentalität des Fleisches 236
Michael Rasche: Der Johannesprolog – Sprachlichkeit der Inkarnation und Inkarnation der Sprachlichkeit 256
Martin Hähnel: »Leibhaftige Sprache« – Über den stofflichen Zusammenhang zwischen profaner Dichtung und religiöser Rede 272
III. Mensch und Religion
Walter Schweidler: Der sich noch sich zutragende Ursprung – Zu Ricoeurs »Ontologie des Heiligen« 287
Pierluigi Valenza: Christentum und Nihilismus 310
Stefano Bancalari: Drei Schritte zur Transzendenz. Ein Husserlscher Ansatz zur Religionsphänomenologie 331
Jakub Sirovatka: Die Unendlichkeit des Unendlichen. Levinas und die Tradition 352
Boris Wandruszka: Warum hat der Mensch Religion? Religionspsychologische und religionsphilosophische Überlegungen zum »religiösen Apriori« des Menschen 371
Emilie Tardivel: Die christliche πολιτεία als Problem. Kommentar zur Apologie des Justin 397
Dirk Lüddecke: Lex libertatis – Überlegungen zu einer paradoxen Denkfigur und ihrer Bedeutung im politischen Denken Wilhelms von Ockham 414
IV. Interkulturelle Perspektiven
Kogaku Arifuku: Das Berge-Gewässer-Sûtra in Dôgens Shôbôgenzô
und die Schöpfung von Himmel und Erde in der Genesis des Alten Testaments 435
Joseph O’Leary: Bedingungen der Möglichkeit einer Begegnung zwischen abendländischer und buddhistischer Philosophie 454
Reto Luzius Fetz: Hinduistische Nicht-Dualität (Advaita) und christliche Mystik bei Henri Le Saux 469
Rocio Daga: The Relation between Religion and Philosophy in Islam: a Historical Perspective 494
Autorenverzeichnis 517
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