Wo kann man leben wie Gott in Frankreich? Wo ist der Boden so fruchtbar, dass man mit Obst und Gemüse aus dem eigenen Garten kochen kann? Wo trifft man sich im Sommer, um gemeinsam mit Freunden und Nachbarn unter Obstbäumen bei einem hervorragenden Bergerac-Rosé zu speisen? Wo schwimmen in den Flüssen noch Störe und Lachse? Wo gibt es noch beeindruckende Burgen und Schlösser mit prächtigen Barockgärten? Wo ermittelt Bruno, Chef de police?
Im Périgord, lautet die Antwort von Martin Walker (*1947). Der ehemalige „Guardian“-Journalist ist nicht nur ein begnadeter Krimi-Autor, bekannt durch seine mittlerweile elf „Bruno“- Fälle, sondern auch ein exzellenter Koch. Davon zeugen nicht nur die ausführlichen Beschreibungen des Kochens und Verspeisens von schmackhaften Köstlichkeiten des Périgord, wie sie sich geschickt eingestreut in seinen Kriminalromanen finden, sondern auch sein mehrfach preisgekröntes Werk „Brunos Kochbuch. Rezepte und Geschichten aus dem Périgord“(2014). Zu diesem ist im Diogenes Verlag ein würdiger Nachfolger erschienen, nämlich „Brunos Gartenkochbuch“, verfasst von Walker und seiner Frau, der Gastrokritikerin Julia Watson. Es ist „Gewinner Schweiz“ des „Gourmand World Cookbook Awards“ 2019.
Auch das neue Werk der beiden Schriftsteller lässt einem schon beim Durchblättern das Wasser im Munde zusammenlaufen, so dass die Vorfreude auf die Gaumenfreuden groß ist. Es enthält eine gelungene Mischung zwischen bekannten und weniger bekannten Rezepten, zwischen Rezepten für kleine und schnelle Gerichte und Rezepten für Gerichte, die eines gewissen Aufwands bedürfen. Die Gerichte zeichnen sich durch eine überschaubare Anzahl an Zutaten aus, die wie die Kräuter überwiegend der eigene Garten hergibt oder auf lokalen Märkten angeboten werden. In „Brunos Gartenkochbuch“ sind nicht nur authentische Abbildungen von den fertigen, originär französischen Gerichten abgedruckt, sondern auch noch den Jahreszeiten gemäße Tipps zur Gartenarbeit, schöne Landschaftsaufnahmen des Périgord, garniert mit zwei „kulinarischen“ Kriminalgeschichten. Walker und Watson leisten mit ihrem Kochbuch wieder einen wichtigen Beitrag zur französischen Esskultur und plädieren zugleich für ein anderes Mensch-Natur-Verhältnis. Sie erinnern daran, dass es im menschlichen Leben darum gehe, seinen eigenen „Garten zu bestellen“, so wie es Voltaire schon 1759 in seinem philosophischen Roman „Candide oder Die beste Welt“ gemacht hat.
Fazit: „Brunos Gartenkochbuch“ ist eine gastronomische Werbung für die Region des Périgord, das französische Schlaraffenland. Das schöne Werk von Walker und Watson lädt insbesondere dazu ein, die in ihm aufgeführten Gerichte auszuprobieren und sich beim Kochen von ihnen inspirieren zu lassen.

Dr. Marcel Remme, für lehrerbibliothek.de

Brunos Gartenkochbuch
Aus dem Englischen von Michael Windgassen
Gartenfrisches gegrilltes Herbstgemüse mit Basilikum und Ziegenkäse, Mirabellen-Sorbet – besser lässt sich die Sehnsucht nach Frankreich nicht stillen. Für Martin Walker und seine Frau Julia Watson gibt es nichts Schöneres, als sich in ihrem Garten im Périgord zu köstlichen Rezepten inspirieren zu lassen. Eine kulinarische Liebeserklärung mitten im gastronomischen Herzen Frankreichs.

Wenn Bruno, Chef de police, für seine Freunde kocht, dann bringt jeder etwas mit: etwas vom Markt, eine selbstgemachte Pâte, eine Flasche Bergerac-Wein. Und dann geht Bruno in seinen Garten und zaubert einfache Köstlichkeiten aus Gemüse und Obst dazu. So leben auch Martin Walker und seine Frau Julia Watson, die nach Stationen als Zeitungskorrespondenten in London, Moskau und Washington im Périgord ihre zweite Heimat und einen Garten gefunden haben, den sie nun zusammen mit Familie, Freunden und Nachbarn bebauen und genießen.

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