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(Bild-)Diskurs im Netz Konzept und Methode für eine semiotische Diskursanalyse im World Wide Web Stefan Meier promovierte mit der vorliegenden Arbeit am
25.01.07 an der Philosophischen Fakultät der Technischen Universität
Chemnitz im Fach Medienkommunikation.
(Bild-)Diskurs im Netz
Konzept und Methode für eine semiotische Diskursanalyse im World Wide Web


Stefan Meier promovierte mit der vorliegenden Arbeit am

25.01.07 an der Philosophischen Fakultät der Technischen Universität

Chemnitz im Fach Medienkommunikation.

Stefan Meier

Herbert von Halem Verlag
EAN: 9783938258835 (ISBN: 3-938258-83-7)
480 Seiten, paperback, 14 x 21cm, 2008

EUR 32,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Öffentliche Diskurse und Debatten werden bisher noch wenig in ihren medienspezifischen Ausprägungen untersucht. Durch Multimedialität, Hypertextualität und Interaktivität trifft man jedoch gerade im Internet auf Zeichenhandlungen individueller und kollektiver Akteure, die ganz eigene kommunikative Praktiken zu gesellschaftlichen Themen realisieren. Die vorliegende Studie liefert mit Hilfe semiotischer Instrumentarien eine begriffliche Bestimmung diskursiver Praxis im Netz und methodische Hinweise zu deren Analyse. Dabei beschränkt sie sich nicht auf die Untersuchung einzelner trendabhängiger Kommunikationsformen (z.B. des so genannten Web 2.0). Vielmehr wagt sie einen themengeleiteten qualitativen Querschnitt durch die gesamte Netz - unter besonderer Berücksichtigung der Bildkommunikation, um deren Partizipation an gesellschaftlichen und intermedial getragenen Diskursen zu verdeutlichen und analysierbar zu machen.
Rezension
Diese anspruchsvolle Chemnitzer Dissertation untersucht mit multiperspektivischem Forschungsansatz öffentliche Diskurse im World Wide Web (WWW) mit besonderer Berücksichtigung der Bildkommunikation; denn öffentliche Diskurse und Debatten werden nach Meinung des Autors bisher noch wenig in ihren medienspezifischen Ausprägungen untersucht. Das Internet bringt in einer unvergleichlichen Dynamik neue mediale Inhalte, Kommunikationsformate (Chat, Newsgrous etc.) und Möglichkeiten des medialen Zeichenhandelns (Sprache, Bild, Grafik, Ton, Intertextualität etc.) hervor. Das Internet eröffnet unendliche multimediale Kommunikation. Nur mehr exemplarisch können empirisch Einzelphänomene die Spezifika online-medialer Zeichenwelten prototypisch herausarbeiten.

Dieter Bach, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Stefan Meier, Jg. 1970, Studium der Germanistik, Geschichte und Politologie an den Universitäten Göttingen und Oldenburg, danach assoziierte Mitarbeit am DFG-Projekt Ethik-Diskurse in Oldenburg, mit Bewilligung eines Promotionsstipendiums bei der Heinrich-Böll-Stiftung, Lehramtsreferendariat für Sek. I+II in Düsseldorf, Teilnahme am Düsseldorfer Kolloquium des DFG-Projekts Migrationdiskurse, Volontariat im Onlinejournalismus und Webdesign beim Europäischen Zentrum für Medienkompetenz (ecmc) in Marl, seit Anfang 2001 Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Professur Medienkommunikation der Technischen Universität Chemnitz. Arbeitsschwerpunkte: Visuelle Kommunikation in (Online-)Diskursen, Mediensemiotik, mediale Pop- und Jugendkulturen, Kommunikationsdesign, digitale Fotografie.
Inhaltsverzeichnis
Zu Beginn 11

teil I: konzeptualisierungen

1. Diskurstheorie 22
1.1 Foucault: Diskurs als soziale Praxis 23
1.2 Das Diskurskonzept Foucaults und die angewandte Diskursforschung 29

2. Angewandte Diskursforschung 37
2.1 Konzepte der Begriffs- und Diskursgeschichte 38
2.2 Konzepte der kritischen Diskursanalyse 42
2.3 Konzepte wissenssoziologischer Diskursanalyse 48
2.4 Konzepte der Diskursanalyse als Gesprächs- bzw. Konversationsanalyse 50
2.5 Konzepte der Integration des sozialen und interpersonalen Diskurses 55

3. Transdisziplinäre Fragestellungen an (Online-)Diskurse 64
3.1 Diskurs als ›Generator kollektiven Wissens‹ 64
3.2 Akteure, (Identität) Image und Interaktionsrollen 72
3.3 Kommunikatives Handeln als intertextuelle Diskursarbeit 83
3.3.1 Kommunikatives Handeln mittels Sprache und Bild 83
3.3.2 Kommunikatives Handeln mittels Textualität und Intertextualität 91
3.3.3 Intertextualität und Diskurs 98

4. Zeichenhandeln als multimodale Diskurspraxis 106
4.1 Interdisziplinäre Ansätze 106
4.2 Kommunikation, Signifikation und Interpretation als semiotische Praxis 113
4.3 (Digitale) Bilder als Mittel der Signifikation und Kommunikation 122
4.4 Bildliche Intertextualität und ikonische Diskursverknüpfung 144
4.5 Multimodalität als Praxis der Online-Kommunikation 158
4.6 Multimodaler Diskurs – Soziosemiotik 164

5. Spezialform (Online-)Mediendiskurs 173
5.1 Öffentlichkeit 176
5.2 Medienöffentlichkeit 179
5.3 Online-Öffentlichkeit 182
5.4 Intertextualität und Intermedialität im Mediendiskurs 193

teil II: methodologie, methode und analysen

1. Semiotische Diskursanalyse 209
1.1 Kode, Regel und Muster – kodetheoretische Semiotik vs. Soziosemiotik? 211
1.2 Methodisch-methodologisches zur semiotischen Diskursanalyse 216
1.2.1 Argumentations-/sprachliche und bildliche Signifikationsmuster 223
1.2.2 Deutungs-/Interpretationsmuster/Kollektivsymbolik 225
1.2.3 Intertextuelle Verknüpfungsmuster 228
1.2.4 Stilmuster 231
1.2.5 Rollen-/Verhaltensmuster (Images) 234

2. Kommunikationsmittel und Zeichenressourcen im Online-Diskurs 238
2.1 Hypertextualität als Kommunikationsmittel 240
2.2 Zeichenressourcen von hypertextuell organisierten Websites 244
2.2.1 Das Item als Bedeutungseinheit 245
2.2.2 Lexia als Superzeichen 247
2.2.2.1 Kohäsion 249
2.2.2.2 Kohärenz 251
2.2.3 Online-spezifische Flexibilisierung der Zeichen 254
2.2.4 Das Cluster als kommunikative Einheit 256
2.2.4.1 Kohäsion 258
2.2.4.2 Kohärenz 259
2.2.5 Das Web als Kommunikationsnetzwerk 262
2.2.6 Interaktivität als Kommunikationsmittel 265
2.2.7 Multimedialität als Kommunikationsmittel 270

3. Das Online-Korpus 280
3.1 Probleme der Datenerhebung 282
3.2 Systematischer Datenzugriff 290
3.2.1 Erster Zugriff: Chronologie und Offline-Lokalitäten 293
3.2.2 Zweiter Zugriff: Kommunikationsfunktionalität von Websites 297
3.2.2.1 Nachrichtenorientierte Websites 302
3.2.2.2 Imageorientierte Websites 310
3.2.2.3 Kampagnenorientierte Websites 322
3.2.2.4 Plattform- bzw. portalorientierte Websites 335
3.2.3 Dritter Zugriff: Kommunikationsformen und Text(sorten-)Muster 348
3.2.4 Vierter Zugriff: Online-Diskursbeteiligte und Netzwerke 369
3.2.4.1 Rollenverteilungen im (Online-)Mediendiskurs 370
3.2.4.2 Das qualitative Interview zur Erhebung akteursspezifischer Daten 377
3.2.4.3 Online-gestützte Netzwerke 380

4. Beispielanalysen einer semiotischen Diskursanalyse 384
4.1 Semiotisch-ikonografische Bildanalyse zur Bestimmung diskursiver Positionen 386
4.2 Beispiele diskursmotivierter Musterhaftigkeit 394
4.2.1 Sprachliche und bildliche Argumentations- und Signifikationsmuster 395
4.2.2 Multimodale (Deutungs-)Muster, Kollektivsymboliken und Stilmuster 407
4.2.3 Diskursmotivierte Verknüpfungsmuster 414
4.2.4 Musterhaftigkeit in der interpersonalen Online-Kommunikation 418

5. Zusammenfassung und Schluss 432

Literatur 447