Bei "Beatles to Bowie" handelte es sich ursprünglich um eine britische Foto-Ausstellung, die seit Oktober 2009 in der Londoner National Portrait Gallery zu sehen war. Der vorliegende, gleichnamige Band ist aber keineswegs als Ausstellungs-Katalog zu verstehen, sondern eher als umfassendes Begleitbuch. Er zeigt einprägsame Fotografien der großen englischen Pop u. Rock-Helden aus dem Zeitraum 1960 bis 1969, Gruppen und Solo-Künstler gleichermaßen, die das "Swinging London" spürbar machen. Von den Rolling Stones über die Beatles, The Who, Jimi Hendrix und die Kinks bis hin zu Led Zeppelin sind alle wichtigen Vertreter ihrer Zunft enthalten. Festgehalten und in Szene gesetzt wurden sie von den damals führenden Fotografen dieser Ära, darunter Richard Avedon, Dezo Hoffmann, Robert Freeman und Angus McBean. Ein ausführlicher Essay von Jon Savage beschreibt den Einfluß, den die Vertreter der Londoner Musikszene in den 1960er-Jahren auf die britische Kultur und den Lebensstil der Bevölkerung hatten. Die Bilder sind nach Jahren geordnet und mit Informationen zu Motiv, Fotograf und Aufnahmeort versehen. Im Anhang finden sich außerdem ausführliche Biographien zu den Fotografen. "Beatles to Bowie" ist ein äußerst ansprechend gestalteter Foto-Band der eine legendäre Ära der Musikgeschichte wieder lebendig werden läßt und für jeden Musikliebhaber unverzichtbar ist.

Bernhard Eglmeier für "lehrerbibliothek.de"

Beatles to Bowie ist die deutsche Ausgabe einer Publikation, die die große Photoausstellung gleichen Titels in der National Portrait Gallery in London begleitet. Sie wird am 14. Oktober 2009 in London eröffnet und dort bis zum 24. Januar 2010 zu sehen sein, bevor sie dann durch Großbritannien wandert. Das Buch versammelt alle großen Stars, alle großen Hits und alle großen Photographen, die das goldene Zeitalter der britischen Popmusik schöpferisch verantwortet und in Bilder festgehalten haben.

Was mit Cliff Richard and The Shadows begann und ab 1963 mit dem Weltruhm der Beatles und den wie Pilze aus dem Boden schießenden, britischen Popgruppen wie den Rolling Stones, den Kinks, The Who, den Hollies, den Tremeloes und anderen weiterging, wird Jahr für Jahr vorgeführt und endet fast auf den Tag genau vor 40 Jahren im Jahre 1969, als der junge David Bowie seinen ersten Number-One-Hit in den Charts landete. Der Popmusikspezialist Jon Savage beschreibt in dem einleitenden Text zum Buch den Paradigmenwechsel durch David Bowie, der in den zehn Jahren stattgefunden hat: "Das 69er Portrait von David Bowie zeigt einen Star, der sein Image im Griff hat: Der kluge, gelassene Blick nimmt das Selbstbewusstsein der Performer des kommenden Jahrzehnts voraus. Natürlich ist auch er Popstar, aber er ist kein Cliff Richard. Von Verlegenheit, den Wunsch, zu gefallen, ist nichts zu sehen. Er ist weder maskulin noch feminin: ein androgyner Wechselbalg mit Anspruch."

Die Verwandlungen, die sich in den zehn Jahren zwischen 1960 und 1969 in der Londoner Popszene abgespielt haben, haben die Popmusik neu definiert, und dies weit über London hinaus, wobei die Grenzen und Übergänge zu Film, Mode und Jugendkultur stets fließend und offen waren.

Das Buch "Beatles to Bowie" mit seinen mehr als 300 Bildern und 68 Photographen gibt das Bild dieser großen Dekade wieder, deren Protagonisten sich, wenn sie denn noch leben, allmählich anschicken, sich auf das Rentenalter vorzubereiten. Musikhistorisch ist das große Thema von Jon Savage und photohistorisch von Terence Pepper kundig beschrieben. Das Buch ist eine Enzyklopädie der jugendbewegten und die Welt bewegenden Londoner Sixties. Und natürlich ein Erinnerungsalbum sondergleichen für alle, die damals jung waren und es bis heute geblieben sind.

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