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Bauhaus Kunst und Pädagogik
Bauhaus
Kunst und Pädagogik




Rainer K. Wick

Athena Verlag
EAN: 9783898963787 (ISBN: 3-89896-378-0)
536 Seiten, paperback, 16 x 24cm, 2009, mit 320 s/w Abb.

EUR 34,50
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
"Bauhaus. Kunst und Pädagogik" thematisiert die 1919 von Walter Gropius in Weimar gegründete und 1933 unter dem Druck der Nationalsozialisten geschlossene »Kunstschule der Moderne« als eine der herausragenden kulturellen Initiativen des 20. Jahrhunderts. Ihr Ziel war nicht nur die Etablierung einer neuen Form-, Produkt- und Baukultur, sondern auch die Erneuerung der (Kunst-)Pädagogik mit Blick auf einen »Neuen Menschen« in einer humaneren, sozial gerechteren »Neuen Gesellschaft«.

Im Mittelpunkt der vorliegenden Textsammlung stehen Aspekte der künstlerischen und kunstpädagogischen Arbeit prominenter Bauhäusler wie Walter Gropius, Johannes Itten, László Moholy-Nagy, Josef Albers, Paul Klee und Oskar Schlemmer, behandelt werden aber auch Spezialgebiete wie die farbige Baugestaltung oder die Fotografie am Bauhaus.

Daß das Bauhaus nicht gleichsam vom Himmel gefallen ist, sondern in ein geschichtlich komplexes Gesamtgefüge eingewoben ist, verdeutlichen u. a. die einführenden Darstellungen zur Kunstschulreform, zur Wiener Kunstgewerbeschule und zu den verschiedenen Initiativen im Zusammenhang mit dem 1907 gegründeten Werkbund.

Und daß die Wirkungen des Bauhauses sowohl im Bereich der Ausbildung professioneller Gestalter als auch im schulischen Kunstunterricht nicht erst nach 1945 einsetzten, sondern schon in der Weimarer Republik, bevor sie dann verstärkt nach dem Zweiten Weltkrieg spürbar wurden, dokumentieren die Aufsätze im letzten Drittel dieses Bandes.



Rainer K. Wick, Jahrgang 1944; Studium der Pädagogik, Soziologie, KunsttU geschichte und Kunsterziehung in Bonn und Köln, 1. Staatsexamen 1969; 2. Staatsexamen 1971; bis 1978 Schuldienst, zuletzt Studiendirektor als Pädagogischer Fachleiter für Kunst und Gestaltung am Gesamtseminar in Köln; 1975 Promotion mit einer kunstsoziologischen Dissertation über Happening und Fluxus; 1979-1985 Professor im Fachbereich Gestaltung und Kunsterziehung (Folkwang) an der Universität Essen; 1985 Habilitation für« Kunstpädagogik; 1986-2009 Lehrstuhl für Kunst- und Kulturpädagogik an der Bergischen Universität Wuppertal; Lehrveranstaltungen zur Kunstdidaktik, Kunstwissenschaft und künstlerischen Praxis; zahlreiche Buchveröffentlichungen sowie Beiträge in Zeitschriften, Katalogen und Lexika; Gründer, und Herausgeber der Hochschulreihe »Kontext. Schriftenreihe für Kunst« Kunsterziehung und Kulturpädagogik« an der Bergischen Universität Wuppertal; frei künstlerische Tätigkeit mit den Schwerpunkten Malerei und Fotografie; Mitgliedschaften u.a.: Deutsche Gesellschaft für Photographie e.V. (DGPh); ICOM (Internationaler Museumsrat), Bauhaus-Archiv e.V.
Rezension
Im Jahr 1919 gründete Walter Gropius in Weimar das Staatliche Bauhaus, eine Schule mit revolutionärem Ansatz für Architekten, Künstler und Designer. Hier wurden Modernität und Funktionalität proklamiert und Lehrende wie Studenten konnten mit avantgardistischen Visionen experimentieren und eine neue, zeitgemäße Formensprache entwickeln. Walter Gropius, Ludwig Mies van der Rohe, Paul Klee, Lyonel Feininger, Wassily Kandinsky, Oskar Schlemmer, László Moholy Nagy, Marcel Breuer u.a. klingende Namen, die alle Mitglieder des Bauhauses von 1919 - 1933 waren, wurden durch die nationalsozialistische Diktatur in ihrem avantgarden Kunst-Verständnis gestoppt. Das Bauhaus vereinte in seinem neuartigen Ansatz nicht nur Kunst und Handwerk miteinander und verband Malerei, Fotografie, Gestaltung, Architektur, Typografie und Theater zu einem Gesamt-Kunstverständnis, - das Bauhaus entwickelte und pflegte auch eine neue Pädagogik, wie dieser voluminöse Band facettenreich aufzeigt.

Jens Walter, lehrerbibliothek.de
Inhaltsverzeichnis
Vorwort und Dank

Statt einer Einleitung:
Kurzgefaßte Bauhaus-Chronik 11

Das Bauhaus im Kontext der Kunstschulreform 23

Die Wiener Kunstgewerbeschule und die Wiener Werkstätte - ein Bauhaus vor dem Bauhaus? 56

»Ich trage einen großen Namen.«
Hermann Muthesius als Wegbereiter der »Neuen Bewegung« und des Deutschen Werkbundes 75

Der Werkbund als Kulturpädagoge 96

»Es ist mein letztes Ziel, die Bildung allen zu bringen.« Karl Ernst Osthaus als Kulturpädagoge 113

Der pädagogische Gründungsimpuls. Gropius als ästhetischer Erzieher am frühen Bauhaus 127

Zwischen Rationalität und Spiritualität. Johannes Ittens Vorkurs am Bauhaus 142

Ittens Bildanalysen 176

Kunst als mystische Schau. Johannes Ittens Beitrag zu Bruno Adlers Almanach »Utopia« 1921 196

Itten und die Reformpädagogik 210

László Moholy-Nagy als Kunstpädagoge 220

Ästhetische Erziehung in gesellschaftsverändernder Absicht.
Zu einigen Aspekten im Denken von László Moholy-Nagy und Herbert Marcuse 231

Josef Albers - Künstler, Designer, Pädagoge 252

Paul Klee. Kunst - Theorie - Lehre 269

Schlemmers Menschenbild 297

Bauhausarchitektur und Farbe 313

Die Bauhaus-Fotografie - ein Mythos 323

Kurt Kranz. Malerei, Fotografie, Film 340

Eugen Batz. Ein Bauhaus-Künstler fotografiert 354

Zwischen Abstraktion und Figuration. Anmerkungen zu Eugen Batz 370

Fritz Levedag, ein Zeichner in der Bauhaus-Tradition 376

Prüfstand Bauhaus-Pädagogik. Die Kunstgewerbeschule in Bratislava 384

Hans Friedrich Geist, die Reformpädagogik und das Bauhaus 397

Notizen zur deutsch-deutschen Bauhaus-Rezeption nach 1945 432

Kurt Schwerdtfeger. Künstler und Kunstpädagoge 443

»Bis zuletzt dem Bauhaus treu geblieben.«
Zur Kunstpädagogik und Gestaltungslehre von Hanns Hoffmann-Lederer 463

Die Wuppertaler Werkkunstschule unter Jupp Ernst 1948 bis 1954 -
ein neues Bauhaus im Nachkriegsdeutschland? 477

Dem Bauhaus fern entrückt. Die Ulmer Hochschule für Gestaltung nach Max Bill 502

Positionen der Itten-Rezeption in der schulischen Kunstpädagogik nach 1945 517

Wir malen keine Bilder, wir studieren.
Gedankensplitter zu Peter Jennys »Grundlagen der bildnerischen Gestaltung« 525

Abbildungsnachweis 535