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Balnea Architekturgeschichte des Bades
Balnea
Architekturgeschichte des Bades




Ursula Quecke (Hrsg.)

Jonas Verlag
EAN: 9783894453633 (ISBN: 3-89445-363-X)
208 Seiten, hardcover, 17 x 24cm, April, 2006

EUR 29,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
BALNEA, die Begleitpublikation zur gleichnamigen Ausstellung, veranschaulicht in einzigartiger Weise durch Architekturmodelle und historisches Material wichtige Stationn der Bäderarchitektur vom 17. bis zum 20. Jahrhundert.

Das Badehaus dient seit frühester Zeit verschiedensten gesellschaftlichen und therapeutischen Anforderungen und spiegelt die hohen Repräsentationsansprüche fürstlicher Auftraggeber ebenso wider wie die Bestrebungen öffentlicher Institutionen zur Föderung der Hygiene der Industrialisierung.
Rezension
In den Sommern 2003 und 2004 fand in der Stuttgarter Stadtbücherei die Ausstellung "Reise ins Bad" statt, die in Zusammenarbeit mit der Arbeitsgruppe BALNEA (Dr. Susanne Grötz, PD Dr. Erwin Herzberger, Dr. Ursula Quecke und Dr. Max Stemshorn) entstand. In ihrem Vorwort zu dem im Jahre 2006 erschienenen Buch "BALNEA. Architekturgeschichte des Bades" unterstreichen die HerausgeberInnen Susanne Grötz und Ursula Quecke die kulturgeschichtliche Bedeutung des Bäderbaus: "Die Bauaufgabe Bad musste verschiedensten gesellschaftlichen und therapeutischen Anforderungen genügen."(S. 7)
Das vorliegende Buch gibt einen auch für Laien gut verständlichen Überblick über die architektonische Entwicklung von Bädern seit dem 16. Jahrhundert bis zur Gegenwart. Die Bäderarchitektur der Antike wird in einem Beitrag zu ihrer Rezeption in der Frühen Neuzeit berücksichtigt. Die Autoren beschreiben in ihren Aufsätzen verschiedenste Bädertypen wie Fürstenbäder, Staatsbäder, Heilbäder oder Arbeiterbäder. Dabei werden Bäder aus mehreren Regionen Deutschlands berücksichtigt. Wer sich also über das Staatsbad in Bad Pyrmont oder über die Kurgesesellschaft in Baden-Baden oder Seebäder an der deutschen Küste informieren möchte, wird in dem schön gestalteten Buch fündig. Erwähnenswert sind noch die zahlreichen im Werk abgedruckten Bildquellen: Fotos, Skizzen, Postkarten, Karikaturen, Lithographien sowie die exzellenten Farbfotos von nachgebauten Bädermodellen. Der Leser erhält durch die Lektüre des Buches "Balnea" aus dem "Jonas Verlag" zugleich einen Einblick in die Kulturgeschichte des Badens.

Dr. Marcel Remme, für lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Die Aufklärung brachte einen neuen Bautypus hervor: das Badehaus. Nach dem Tiefstand der Körperpflege im 17. Jahrhundert entdeckte man das Baden in stehendem und fließendem Wasser wieder. Für die gewandelte Vorstellung von Hygiene auf der Basis neuer medizinischer Erkenntnisse und für eine bewusstere Körperkultur wurden Bauten entworfen, in denen das Baden zelebriert wurde. Badeschiffe, Entwürfe zu Badehäusern und die im 18. Jahrhundert entstehenden Seebäder an Nord- und Ostsee boten den Architekten Gelegenheit, ganz neue Raum- und Bautypen auszubilden.
Um die Mitte des 19. Jahrhunderts folgten auf diese den wohlhabenden Schichten vorbehaltenen Luxusbäder die öffentlichen Wasch- und Badeanstalten für die arme Stadtbevölkerung. Erstmals werden in BALNEA diese und weitere architekturgeschichtlichen Aspekte des Badens zusammenfassend dargestellt.

BALNEA erscheint als Begleitpublikation zur gleichnamigen Ausstellung, die in einzigartiger Weise durch Modelle und historisches Material wichtige Stationen der Bäderarchitektur des 17. bis frühen 20. Jahrhunderts veranschaulicht. Sie wird zunächst ab Mai 2006 in der Maschinenhalle Zweckel in Gladbeck und vom 25. Juni bis 17. September 2006 im Stadthaus Ulm zu sehen sein.

Das Projekt entsteht aus der Zusammenarbeit der Architekten PD Dr. Erwin Herzberger, Stuttgart, und Dr. Max Stemshorn, Ulm, mit den Herausgeberinnen des Buches, den Kunstwissenschaftlerinnen und freien Ausstellungskuratorinnen Dr. Susanne Grötz, Hamburg, und Dr. Ursula Quecke, Marburg.

Inhaltsverzeichnis
7 Vowort
8 Geleitworte

Susanne Grötz
13 Aspekte der Architekturgeschichte des Bades
Stefan Borchardt
31 "Der schöne Stil der Alten" - Rezeption und Rekonstruktion antiker römischer Thermen vom 16. bis zum 18. Jahrhundert
Cordula Bischoff
51 Fürstliche Badegemächer des 16. und 17. Jahrhunderts. Von der Funktion zur Repräsentation
Dieter Alfter
67 "Alles ist auf das Brunnenhaus ausgerichtet" - Der Weg zur Heilung am Beispiel des Staatsbades Pyrmont
Christiane Keim
81 "Eine Welt für sich" - Kurarchitektur und Kurgesellschaft in Baden-Baden im 19. Jahrhundert
Susanne Grötz und Klaus Jan Philipp
99 Badehäuser - Ein Thema der Architektur um 1800
Ursula Quecke
123 Von Badekarren und Schaluppen - Zur Geschichte des Seebadens an Nord- und Ostseeküste
Max Stemshorn
139 Baden ohne Architektur. Zur Verdrängung des Badens aus dem öffentlichen Raum
Ellen Pietrus
159 Die Veredelung des Menschen - Einrichtungen zur Volkshygiene: Arbeiterbäder
177 Farbtafeln
Erwin Herzberger
193 Die Architekturmodelle der Badehäuser. Konzeption - Herstellung - Inszenierung

205 Auswahlbibliografie
207 Dank
208 Abbildungsnachweis