„Stillleben mit Krug und Buch“(~1902), „Helene im Spanischen Kostüm“(1904), „Sommertag“(1907), „Dorf in Bayern (Wasserburg / Kirch-Eisselfing)“(~1907), „Stillleben mit Äpfeln“(1908), „Dame mit Fächer“(1909), „Alexander Sacharoff“(1912), „Blaue Berge (Landschaft mit gelbem Schornstein)“(1912), „Blauer Kopf“(1912), „Selbstporträt“(1912), „Große Variation: Großer Weg – Abend“(1916), „Mythischer Kopf: Exotischer Kopf“(1917), „Heilandsgesicht“(1921), „Meditation“(1934). Bei den genannten Werken handelt es sich um bekannte Gemälde von Alexej von Jawlensky (1864-1941).
Er zählt zu den wichtigsten russischen Malern. 1934 erhielt Jawlensky die deutsche Staatsbürgerschaft verliehen. 1909 gründete er u.a. zusammen mit Wassily Kandinsky die Neue Künstlervereinigung München (NKVM). 1912 waren Jawlenskys Werke zusammen mit denen von Künstlern des „Blauen Reiters“ in der internationalen Sonderbund-Ausstellung in Köln zu sehen. 1920 lehnte Jawlensky eine Professur am Bauhaus ab. 1924 wurden von ihm, Lyonel Feininger, Wassily Kandinsky und Paul Klee die Gruppe „Die Blaue Vier“ gegründet. 1933 bezeichneten die Nationalsozialisten Jawlenskys Werke als „entartete Kunst“, sie entfernten 72 Gemälde von ihm aus deutschen Museen und belegten ihn mit einem Ausstellungsverbot. Aufgrund zunehmender Lähmungen konnte er nur noch eingeschränkt arbeiten, von 1934 bis Januar 1938 malte er unter großen Schmerzen seine letzte Serie „Mediationen“. Jawlensky gilt als der „Ikonenmaler des 20. Jahrhunderts“. Von ihm stammen nicht nur expressive Werke mit Gesichtern und Bildnissen, sondern auch sehenswerte Landschaften und Stillleben.
Davon kann sich jeder überzeugen, der die am 10.1.2021 im Kunstmuseum Bonn eröffnete Ausstellung „Alexej von Jawlensky – Gesicht / Landschaft / Stillleben“ online besucht. Zu sehen sind dort rund 70 Gemälde und Zeichnungen aus allen Werksphasen. Der überwiegende Teil der Bilder stammt aus dem Museum Wiesbaden. In der hessischen Stadt war 1921 die auch in Berlin, Hamburg und Frankfurt gezeigte Jawlensky-Retrospektive am erfolgreichsten. Seitdem lebte und wirkte der Künstler in Wiesbaden. Zu der sehenswerten Bonner Schau ist im Deutschen Kunstverlag ein gleichnamiger Katalog erschienen, herausgegeben von Volker Adolphs, dem stellvertretenden Direktor des Kunstmuseums Bonn. Das Buch enthält Abbildungen aller ausgestellten Werke sowie sehr gute kunstgeschichtliche Beiträge zur Einführung in die Kunst Jawlenskys. Lehrkräfte des Faches Bildende Kunst werden durch den vorliegenden Band motiviert, sich in ihrem Unterricht mit dem vielfältigen Werk dieses wichtigen Künstlers der frühen Moderne auseinanderzusetzen.
Fazit: Der Ausstellungskatalog „Alexej von Jawlensky. Gesicht / Landschaft / Stillleben“ kann jedem an der Kunst der Moderne und an der Porträtkunst Interessierten nur zur Anschaffung empfohlen werden.

Dr. Marcel Remme, für lehrerbibliothek.de

Volker Adolphs , Kunstmuseum Bonn (Hrsg.), Anna Niehoff , Roman Zieglgänsberger
Alexej von Jawlensky
Gesicht – Landschaft – Stillleben
Als zentraler Künstler der frühen Moderne hat Alexej von Jawlensky (1864 geboren in Torschok/Russland, 1941 in Wiesbaden gestorben) die Möglichkeiten der Malerei wesentlich erweitert. Von einer expressiv farbigen Aneignung der Welt aus entfaltete er das Bild durch die Reduktion der Form und die Steigerung der Farbe zum Ausdruck einer immateriellen und geistigen Wahrheit. Trotz der großen Individualität seines Wegs hat er der Malerei bis zur Gegenwart im Blick auf die Bedeutung der Farbe, des Seriellen und Spirituellen wichtige Anregungen gegeben. Ausstellung und Katalog präsentieren eine exemplarische Auswahl von rund 70 Gemälden und Zeichnungen und vollziehen die Entwicklung der drei großen Themen „Gesicht, Landschaft, Stillleben" nach, auf die sich Jawlensky in seinem Schaffen konzentriert hat.
Faszinierend und farbintensiv: die wichtigsten künstlerischen Themen Alexej Jawlenskys – des Malers mit dem unverwechselbaren, expressiven Stil – profund erörtert und bildreich präsentiert

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