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Akadämlich
Warum die angebliche Bildungselite unsere Zukunft verspielt
Zuemruet Guelbay-Peischard
Quadriga Verlag
EAN: 9783869951546 (ISBN: 3-86995-154-0)
240 Seiten, Festeinband mit Schutzumschlag, 14 x 22cm, März, 2025
EUR 20,00 alle Angaben ohne Gewähr
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Rezension
Zümrüt Gülbay‑Peischard entwirft in "Akadämlich" ein zugespitztes Bild der akademischen Gegenwart. Im Zentrum steht die Generation Z, die sie als leistungsunwillig, bequem und fordernd charakterisiert. Hochschulen seien zunehmend Orte des Anspruchs, nicht mehr des echten Lernens. In teils deutlicher Sprache kritisiert die Autorin eine „Bildungselite“, die ihren Namen nicht verdiene – und deren Haltung sie als Gefahr für Innovationskraft, Wirtschaft und gesellschaftlichen Zusammenhalt deutet.
Die Thesen sind pointiert formuliert und greifen ein tatsächlich relevantes Thema auf: Die Frage nach Leistungsbereitschaft, Selbstbild und Verantwortung junger Akademikerinnen und Akademiker. Gülbay‑Peischard gelingt es, blinde Flecken und Fehlentwicklungen sichtbar zu machen – auch wenn man nicht jeder Verallgemeinerung folgen mag. Der Ton ist stellenweise polemisch, was den Diskurs beleben, aber auch verkürzen kann.
Aufgrund der klaren Thesen und gesellschaftspolitischen Relevanz eignen sich Auszüge auch als Diskussionsgrundlage im Schulunterricht, etwa in der Oberstufe im Rahmen von Politik, Erziehungswissenschaften oder Deutsch.
Akadämlich ist ein provokantes Buch, das zur Auseinandersetzung zwingt – mit dem Gegenstand ebenso wie mit den eigenen Vorannahmen.
Verlagsinfo
Kaum ein Satz ohne Rechtschreibfehler, aber am liebsten morgen schon einen gut bezahlten Job in der freien Wirtschaft. Zu jedem Thema eine Meinung, aber Kritik an sich selbst als Majestätsbeleidigung verstehen. Junge Menschen aus wohlstandsverwöhnten Generationen erwarten, dass ihnen alles auf dem Silbertablett serviert wird: von Leistungs- und Leidensbereitschaft haben sie nie etwas gehört. Deshalb haben sie sogar das Lernen verlernt oder gar nicht erst gelernt. Zümrüt Gülbay-Peischard entlarvt die Ursachen der Bildungsmisere an deutschen Hochschulen und zeigt ihre Folgen: Hochschulen sind immer weniger in der Lage, die dringend benötigten Topkräfte für den Arbeitsmarkt auszubilden. Die Autorin geht mit der Generation Z hart ins Gericht, die Ignoranz und Lethargie der Studierenden empfindet sie als geradezu unanständig.
Zümrüt Gülbay-Peischard kam mit zwei Jahren als Tochter türkischer Gastarbeiter nach Westberlin. Sie wuchs im Wedding auf, der in Medien oft als Problembezirk bezeichnet wird, legte ihr Abitur als Jahrgangsbeste ab, studierte Betriebswirtschaftslehre und Rechtswissenschaft, promovierte mit 25 zum europäischen Wettbewerbsrecht, arbeitete als Rechtsanwältin, später in den USA und Asien sowie als Dozentin an unterschiedlichen Hochschulen. Ihr Schwerpunkt ist das internationale Wirtschaftsrecht. Sie ist Mitglied der Rechtsanwaltskanzlei Wiesensee, Petruschke und Partner. |
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