lehrerbibliothek.deDatenschutzerklärung
Abschied vom Phallozän Eine Streitschrift
Abschied vom Phallozän
Eine Streitschrift




Gertraud Klemm

Matthes & Seitz
EAN: 9783751820882 (ISBN: 3-7518-2088-4)
20 Seiten, hardcover, 12 x 20cm, August, 2025

EUR 20,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Gertraud Klemm, 1971 in Wien geboren, wuchs in Baden bei Wien auf, studierte Biologie und arbeitete bis 2005 als hygienische Gutachterin bei der Stadt Wien. Seither lebt sie mit ihrer Familie als freie Autorin in Pfaffstätten, Niederösterreich. Sie schreibt Romane, Theaterstücke, Gastkommentare und Essays für österreichische Zeitungen, und hält Reden zur aktuellen Lage der Frauenpolitik.
Rezension
Dieses kurzweilige Buch von Gertraud Klemm ist ein vielschichtiges und zugleich provokantes Werk, das sich tiefgründig mit der Auseinandersetzung zwischen Geschlechterrollen, Identität und gesellschaftlicher Normativität beschäftigt. In ihrem Roman entwirft die Autorin eine reflektierte Betrachtung der feministischen Thematik, verknüpft diese jedoch geschickt mit persönlichen und gesellschaftlichen Erfahrungen, die uns alle betreffen.

Klemm beschreibt mit großer Präzision die seelischen wie gesellschaftlichen Prozesse, die mit einem solchen „Abschied“ einhergehen. Dabei bleibt der Text nie bloß theoretisch oder akademisch, sondern setzt auf eine persönliche Ebene, die die Leserin und den Leser unmittelbar anspricht. Es geht nicht nur um die Frage, was der "Phallozän" (die Ära des männlich dominierten Denkens) bedeutet, sondern auch, wie der Übergang zu einem neuen, gerechteren Verständnis von Geschlecht und Identität gestaltet werden kann.

Das Buch ist nicht nur für Feministinnen von Interesse, sondern auch für alle, die bereit sind, sich mit den Herausforderungen einer sich wandelnden Gesellschaft zu konfrontieren. Es fordert die Lesenden auf, sich mit der eigenen Position in Bezug auf Geschlechterrollen und Machtverhältnisse auseinanderzusetzen und selbst Verantwortung zu übernehmen. Ein überzeugendes und kraftvolles Statement in der Literatur der Gegenwart.

Frank Düring, lbib.de
Verlagsinfo
Der Showdown des Anthropozäns scheint nah: Vor der Kulisse aus Klimakrise und Kriegen droht eine Handvoll machttrunkener und skrupelloser Politiker im Verein mit rücksichtslosen Techmilliardären die Welt gegen die Wand zu fahren. Was all diese Akteure von nie dagewesener globaler Wirkmacht gemein haben? Es sind ausnahmslos Männer. Ignoriert man diesen weißen Elefanten im Raum, hilft auch aller Aktivismus nicht, denn: Nicht der Mensch hat die Erde im Würgegriff, sondern das Patriarchat! Es zu überwinden hieße, den gröbsten globalen Problemen gebündelt entgegenzutreten. Sklaverei, Rassismus, Kolonialismus und Imperialismus schienen bis vor Kurzem noch »alternativlos«, doch sie konnten weitestgehend aufgearbeitet werden, weil sie entlarvt wurden: als Missstände, die der Spezies Mensch unwürdig sind. Warum sollte das mit dem Patriarchat nicht auch gelingen?
Inhaltsverzeichnis
Prolog 7
1. Das Phallozän und seine Ursachen 11
2. Matriarchate – gestern und heute 30
3. Die (De-)Konstruktion des Patriarchats 43
4. Patriarchatskritik auf halbem Weg:
Wir sind teilweise schon weiter, als wir denken 59
5. Hinterfragen, Empören, Fordern:
Was konkret zu tun ist 77
Epilog: Die koloniale Schubumkehr 132
Danksagung 137
Anmerkungen 138
Literatur 139