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Abenteurer der Ferne
Die grossen Entdeckungsfahrten und das Weltwissen der Antike
Raimund Schulz
Klett-Cotta
EAN: 9783608948462 (ISBN: 3-608-94846-5)
654 Seiten, hardcover, 16 x 23cm, September, 2016
EUR 34,95 alle Angaben ohne Gewähr
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Umschlagtext
Raimund Schulz
Abenteuer der Ferne
Die erste Globalgeschichte der Entdeckungen
2000 Jahre Entdeckungsgeschichte: Raimund Schulz nimmt uns mit auf die großen Abenteuerfahrten der antiken Welt und berichtet von Begegnungen mit fremden Kulturen – von Sibirien bis in die Sahara, von Indien bis nach China. Zugleich ordnet er das erste Zeitalter der Entdeckungen in eine große Weltgeschichte der Antike ein.
»Der Autor erweist sich als exzellenter Erzähler.Raimund Schulz lässt das Werden dieser Welt der Entdeckerlust und Wissbegierde abrollen wie einen epischen Abenteuerfilm. Er ist Experte in Sachen Seegfahrt, und so wähnt man sich als Leser fast schon an Bord eines antiken Handelsschiffes.«
Michael Sommer, Frankfurter Allgemeine Zeitung
»Raimund Schulze eröffnet historisch gebildeten, aber auch völlig unbeleckten Lesern neue Welten, entführt in exotische Szenarien wie ein Science-Fiction-Autor und bleibt doch stets auf dem Boden der Tatsachen. Das vielleicht spannendste Geschichtswerk seit Jahren!«
Holger Vonhof, Frankfurter Neue Presse
Rezension
Segelte Pytheas von Massilia zwischen 340 und 330 v. Chr. zu dem Ort, an dem die Sonne nur zwei oder drei Stunden „schlafen geht“, zum Polarkreis? Wurde in der Antike das westliche Sibirien bereist? Wer war auf den Bernsteinrouten unterwegs? Ist Caesar der Entdecker Germaniens? Schlugen die Truppen des Germanicus ihr Lager auch an der Ems auf? Welche Rolle spielten die ionischen Naturphilosophien für die Entdeckungsfahrten? Kannten die Vorsokratiker die Kugelgestalt der Erde? Welcher Verdienst kommt dem Geschichtsschreiber Hekataios von Milet zu? Wie sah das neue Erdbild des Gelehrten Eratosthenes von Kyrene aus? Welche Bedeutung kam der Weltkarte des Claudius Ptolemäus für die Seefahrer zu? Warum trug Odysseus den Beinamen „polytlas“? Umrundeten die phönikischen Seefahrer um 600 v. Chr. Afrika? Führten transsaharische Karawanenrouten auch nach Timbuktu? Trägt Herodot von Halikarnassos zu Recht den Titel „Vater der Geschichtsschreibung“? War Alexander der Große bei seinen Eroberungszügen auch am Ganges? Wann begegneten griechische Herrscher dem Buddhismus? Gab es in der Antike Kontakte mit China, durch die Seidenstraße? Entdeckten antike Seefahrer bereits Amerika?
Fundierte Antworten auf diese Fragen findet man in dem Werk „Abenteurer der Ferne. Die grossen Entdeckungsfahrten und das Weltwissen der Antike“ von Raimund Schulz (*1962), erschienen bei Klett-Cotta. Der Professor für Alte Geschichte an der Universität Bielefeld ist nicht nur Studierenden und Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, sondern auch der historisch Interessierten Öffentlichkeit bekannt durch seine gut lesbaren Standardwerke „Athen und Sparta“(2003, 3. Aufl. 2008), „Kleine Geschichte des antiken Griechenland“(2008) oder „Feldherren, Krieger und Strategen. Krieg in der Antike von Achill bis Attila“(2012, 3. Aufl. 2018). In seinem 2016 erschienenen Buch zu den Abenteurern liefert er erstmals eine „antike Entdeckungsgeschichte“ in globaler Perspektive. Dazu hat Schulz sämtliche verfügbaren Quellen sowie eine schier uferlose Sekundärliteratur souverän ausgewertet. Davon zeugen auch der umfangreiche Anmerkungsapparat und das mehr als 60seitige Literaturverzeichnis seines Buches. Schulz` Monographie kann als ein hervorragender Beleg für die Fruchtbarkeit des „spatial turn“ in der Alten Geschichte angesehen werden.
In seiner exzellenten Darstellung beleuchtet er die antike Entdeckungsgeschichte vom zweiten Jahrtausend vor Christus bis zum zweiten Jahrhundert nach Christus, ergänzt um ein Kapitel zur Rezeption antiken Weltwissens bis zum Beginn der Frühen Neuzeit. Im Unterschied zu zahlreichen Monographien zur Antike, in denen sich auf die Akteure Athen, Sparta oder Rom konzentriert wird, gelingt es Schulz sehr gut, die „Ränder“ der mediterranen Welt und ihren Kulturtransfer miteinzubeziehen. Zahlreiche Mythen zur Entdeckerpraxis und Nautik der Antike werden von ihm quellengesättigt widerlegt. Dem Althistoriker kommt das Verdienst zu, als „eigentliche Geburtsstunde der Globalisierung als mentaler Prozess“ das 3. Jahrhundert vor Christus zu identifizieren.
Besondere Erwähnung verdient das von Schulz entwickelte Modell zur Analyse der „explorativen Konstellation“ in der Antike. Dieses umfasst fünf Faktoren: 1.) mentale und soziale Dispositionen, 2.) Ziele, Erwartungen und Vorstellungen der Entdecker, 3.) politische und ökonomische Rahmenbedingungen, 4.) geographische Rahmenbedingungen und Raumvorstellungen der Akteure, 5.) technische und materielle Mittel. Geschichtslehrkräfte werden durch das zudem gut verständliche Buch geradezu eingeladen, in ihrem problemorientierten Fachunterricht oder in einem fächerübergreifenden Projekt zur Globalisierung, sich mit der antiken Entdeckungsgeschichte auseinanderzusetzen.
Fazit: Man wird in dem historischen Meisterwerk „Abenteurer der Ferne“ von Raimund Schulz mitgenommen auf eine faszinierende Entdeckungsreise durch die Antike und der Genese ihres Weltwissens.
Dr. Marcel Remme, für lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Die erste Globalgeschichte der Entdeckungen
2000 Jahre Entdeckungsgeschichte: Raimund Schulz nimmt uns mit auf die großen Abenteuerfahrten der antiken Welt und berichtet von Begegnungen mit fremden Kulturen – von Sibirien bis in die Sahara, von Indien bis nach China. Zugleich ordnet er das erste Zeitalter der Entdeckungen ein in eine große Weltgeschichte der Antike.
»Raimund Schulz lässt das Werden dieser Welt der Entdeckerlust und Wissbegierde ... abrollen wie einen epischen Abenteuerfilm. «
Michael Sommer, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 23.4.2016
Forschungspreis Geographie und Geschichte 2017
Von DAMALS ausgezeichnet »Das historische Buch des Jahres 2016«, Platz 2
Auf der Short-List für das Wissenschaftsbuch des Jahres in Österreich 2017
Die Antike war eine Welt des Aufbruchs. Lange vor Kolumbus wagten sich Menschen des Mittelmeerraums in die Sahara und nach Sibirien, befuhren das stürmische Eismeer der Nordsee und erreichten China über Land und Meer. Raimund Schulz folgt ihren Spuren, beschreibt die Begegnung mit fremden Kulturen und fragt danach, wie es kam, dass antike Seefahrer Afrika umrunden und den Atlantik überqueren wollten. Er erzählt die packende Geschichte der kleinen und großen Abenteurer, ihrer Ziele und Hoffnungen. Erst ihre Vor stöße ins Unbekannte setzten die Erkenntnisschübe in Technik, Geographie, Kosmologie und Philosophie in Gang, die zu unserer europäischen Wissenskultur gehören und die Expansion der frühen Neuzeit ermöglichten.
Inhaltsverzeichnis
Einleitung oder: Ein Amerikaner in Karthago 7
I. EINE WELT IN BEWEGUNG – HERRSCHER, HÄNDLER UND HELDEN DER FRÜHZEIT 21
1. Kapitäne und Krieger der Bronzezeit 23
2. Phöniker und Euböer auf dem Weg in die Ferne 41
3. Wunderinseln, Bestien und schöne Frauen 57
4. Odysseus 71
II. JÜNGER APOLLS – FERNERKUNDUNGEN IM 7. UND 6. JAHRHUNDERTS V. CHR. 99
1. Geheimnisse des Nordens – Griechen in Westsibirien 101
2. Go West! Die Fernfahrten der kleinasiatischen Griechen 117
3. Eine neue Ordnung der Welt – Die geistige Verarbeitung von Fernfahrten und Kolonisation 133
III. JENSEITS DES MITTELMEERES – KARTHAGO UND PERSIEN ERKUNDEN AFRIKA UND INDIEN 149
1. Verlockungen des Südens – Die Karthager an der westafrikanischen Küste 151
2. Der Weg nach Timbuktu 165
3. Persiens Vorstoß nach Indien 175
4. Das Wesen des Menschen in der Welt 186
IV. NEUE WELTERKENNTNIS UND DAS AUSGREIFEN IN DEN OKEANOS 205
1. Große Entwürfe 207
2. Der Vorstoß in den nordwestlichen Okeanos 217
3. Der Nahe und Ferne Osten 230
4. Alexanders Suche nach den Enden der Welt 243
V. DIE ERKUNDUNG DES OSTENS UND DIE FORSCHUNGEN DER HELLENISTISCHEN ZEIT 269
1. Seleukiden und Mauryas 271
2. Griechen am Ganges 283
3. Expeditionen der Ptolemäer und die Geographie des Eratosthenes 294
VI. DIE ERSCHLIESSUNG DES NORDENS DURCH DIE RÖMER 305
1. Amerika rückt näher – Die atlantischen Inseln im 2. Jahrhundert v. Chr. 307
2. Roms Vorstoß in die mitteleuropäischen Binnenräume 318
3. Zur Elbe und Ostsee 337
VII. DIE GLOBALISIERUNG EURASIENS IM 1. UND 2. JAHRHUNDERT N. CHR. 353
1. Pfeffer und Weihrauch – Die Suche nach den Schätzen des Indischen Ozeans 355
2. Die Juweleninsel 379
3. »Korallen und Seide« – China, Rom und die eurasische Welt 387
4. Von Kattigara bis Thule … ohne Amerika? 409
VIII. WIE DIE ALTE WELT IN DIE NEUE KAM – DIE REZEPTION ANTIKEN WELTWISSENS UND
DIE FRÜHNEUZEITLICHE EXPANSION 433
Epilog 466
Dank 486
ANHANG
Zeittafel 491
Anmerkungen 496
Literaturverzeichnis 566
Bildnachweis 633
Personenregister 635
Länder- und Ortsregister 644
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