Was könnte es Schlimmeres geben, als wenn der eigene Freund, die große Liebe erschossen wird und für immer tot ist? Vielleicht nur, wenn er durch die beste Freundin erschossen wurde. So geht es Remy in dem Jugendbuch von Sarah Lyu. Ihr Freund Jack wurde von Remys Freundin Elise erschossen. Diese beteuert, dass es ein Unfall gewesen sei, während sich Remy nicht erinnert kann und dafür entscheiden muss, ob sie ihrer besten Freundin glauben und verzeihen kann. Doch eigentlich geht es in dem Buch gar nicht so sehr um den Tod von Jack, sondern um die Erinnerungen, die Remy an die letzten Jahre hat und von denen sie erzählt, während die parallel von ihrem ersten Treffen mit der Anwältin berichtet, die sie vor Gericht vertritt. Vor allen Dingen geht es in dem Buch um unglückliche Kindheiten, denn Remys Eltern sind seit Jahren verstritten und leben nur noch zusammen, weil dies ihrem Ansehen nach außen hin besser tut. Dafür nehmen sie in Kauf, dass Remy und ihr Bruder alle Streitereien mitbekommen, sich nicht aus ihrem Zimmer trauen und eigentlich nur darauf hoffen, dass sich die Eltern endlich trennen! Und es geht um Elise, die eine ebenso traurige Kindheit hat und vieles tut, um ihr Leben selbst zu kontrollieren. Dabei gerät sie mehr und mehr in die Illegalität und versteht es, ihre Freunde an sich zu binden.

Ein spannendes, aber auch problemorientiertes und keineswegs sorgloses Jugendbuch für junge Menschen ab 14 Jahren!

Ina Lussnig, Lehrerbibliothek.de