"1001 Filme" ist ein Kompendium, das den Anspruch erhebt, die "wertvollsten, wichtigsten oder unvergesslichsten Filme"(S. 6) von 58 internationalen Filmkritikern vorzustellen. In dem Buch, herausgegeben von Steven Jay Schneider, wird ein qualifizierte Auswahl von Filmen aus unterschiedlichen Zeiten, vielen Ländern und allen Genres getroffen: Abenteuer, Action, Animation, Avantgarde, Doku-Drama, Dokumentar, Drama, Erotik, Experimental, Familien, Fantasy, Film Noir, Horror, Komödie, Krieg, Kriminal, Kunst, Kurz, Liebe, Musical, Politdrama, Politthriller, Science Fiction, Thriller und Western. Die getroffene Zusammenstellung ist meines Erachtens gut gelungen. So findet man zum Beispiel neben Klassikern von Alfred Hitchcock wie "Psycho", "Die Vögel" die Literaturverfilmung von B. Travens Roman "Der Schatz der Sierra Madre", Volker Schlöndorffs Verfilmung von Günter Grass' Werk "Die Blechtrommel" oder Rainer Fassbinders Studie "Angst essen Seele auf". Etwas verwundert das Fehlen von Michael Moores Film "Bowling for Columbine".
Einen Überblick über die einzelnen Filme gewinnt der Leser durch filmografische Angaben, ausgewählte Abbildungen und "prägnante, gedankenreiche, anregende Artikel, die wichtige Inhaltsdetails, hellsichtige Kommentare, kulturellen und historischen Kontext und ein bisschen Plauderei aus dem Nähkästchen nahtlos miteinander verbinden" (S. 11). Die Länge der einzelnen Darstellungen variiert je nach Bedeutung des Films. So sind dem Hitckcock-Film "Das Fenster zum Hof" zwei Seiten gewidmet, während "Der falsche Mann" von dem gleichen Regisseur nur auf einer halbe Seite abgehandelt wird. Im Vorwort betont der Herausgeber, dass jeder Filmtitel "nach seinen eigenen Kriterien" beurteilt wird (S. 9). Dieses Kriterium ist aber nur angemessen bei Filmproduktionen, die nicht primär zur Verbreitung einer bestimmten Ideologie instrumentalisiert werden. Der Reichsparteitagfilm "Triumph des Willens" (1934) unter der Regie von Leni Riefenstahl diente der NS-Propaganda, was in dem Artikel aber nicht erwähnt wird. Hier wären gegenüber ein primär technischen Betrachtungsweise ideologiekritische Bemerkungen notwendig gewesen.
Insgesamt lässt sich festhalten, dass das nun in der dritten Auflage vorliegende Buch "1001 Filme" aus der "Editions Olms" Anregungen gibt, sich mit bestimmten oder bisher kaum bekannten Filmen, die Filmgeschichte schrieben und schreiben, auseinander zu setzen. Für Film-Freunde ist das mit zahlreichen Fotos versehene Kompendium ein "Muss".

Dr. Marcel Remme, für lehrerbibliothek.de

Steven J. Schneider (Hrsg.)
1001 FILME
Die Sie sehen sollten, bevor das Leben vorbei ist.
Die besten Filme aller Zeiten, ausgewählt und vorgestellt von führenden Filmkritikern. Übersetzung a.d. Englischen von Maja Ueberle-Pfaff.
960 Seiten mit 800 z.T. farbigen Fotos. Brosch. im Format 16 x 21 cm
ISBN-13 978-3-283-00527-6
ISBN-10 3-283-00527-3
Euro 29,95/sFr. 49,90

Dritte, aktualisierte Ausgabe. Weltauflage 400.000 Exemplare!

1001 Filme, ausgewählt und besprochen von 58 international renommierten Filmkritikern, ergeben eine Jahrhundertchronik des Films.
Inklusive Register, geordnet nach Genres (wie Krimi, Western, Science Fiction), Index der Filme und einem Verzeichnis nach Filmregisseuren.

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