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1000 Sprachen - 1000 Welten  Wie sprachliche Vielfalt unser Menschsein prägt Aus dem Englischen von Nikolaus de Palézieux

Originaltitel:  MYRIAD OF TONGUES.
HOW LANGUAGES REVEAL DIFFERENCES IN HOW WE THINK.
First published by: Harvard University Press 2023
1000 Sprachen - 1000 Welten
Wie sprachliche Vielfalt unser Menschsein prägt


Aus dem Englischen von Nikolaus de Palézieux



Originaltitel: MYRIAD OF TONGUES.

HOW LANGUAGES REVEAL DIFFERENCES IN HOW WE THINK.

First published by: Harvard University Press 2023

Caleb Everett

Westend
EAN: 9783864894817 (ISBN: 3-86489-481-6)
320 Seiten, Festeinband mit Schutzumschlag, 15 x 22cm, März, 2025

EUR 26,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Woran denken Sie, wenn Sie das Wort "blubber" hören, und wie würden Sie die Farben der untergehenden Sonne am Himmel beschreiben? Wir neigen zu der Annahme, dass alle Sprachen auf der Welt Ideen und Objekte auf die für uns natürliche Weise beschreiben. Beim genauen Hinsehen erkennen wir jedoch, dass das nicht immer der Fall ist und dass die Sprecher verschiedener Sprachen die Welt buchstäblich anders sehen. Denn jeder Sprachraum hat eine einzigartige Vorstellung von Zeit, Raum, Farbe und sogar Geruch. Auf einer spannenden Reise rund um den Globus erklärt Caleb Everett, was uns die sprachliche Vielfalt über die menschliche Kultur verrät und wie sie unser Verständnis vom Menschsein bereichert.

Caleb Everett, Kognitionswissenschaftler, beschäftigt sich in seiner Forschung mit den Überschneidungen von Sprache, Denken und Verhalten. Der Professor für Anthropologie und Psychologie, Universität Miami, forschte größtenteils in Amazonien, wo er auch aufgewachsen ist. "A Myriad of Tongues" wurde von der Association of American Publishers mit dem PROSE-Preis ausgezeichnet und vom New Statesman zu einem der besten akademischen Bücher des Jahres 2023 gewählt. Everetts Forschungsergebnisse wurden in zahlreichen Fachzeitschriften veröffentlicht, darunter PNAS, Philosophical Transactions of the Royal Society, Language sowie Cognitive Neuropsychology.
Rezension
Die Eskimos haben dutzende Worte für Weiß und etliche für Rot und Blau, aber kaum eines für Grün, - das ist verständlich; denn unsere Lebenswelt prägt unsere Sprache und unsere Sprache prägt unsere Lebenswelt. Im Gegensatz dazu kann einer Gruppe von Ureinwohnern in Australien Schnee völlig unbekannt sein; diese Gruppe braucht keine grundlegenden Wörter, um ihn zu bezeichnen, geschweige denn verschiedene Arten von Schnee. Sprache, Denken und Verhalten überschneiden und prägeen sich wechselseitig. Auf einer spannenden Reise rund um den Globus erklärt der Kognitionswissenschaftler Caleb Everett, was uns die sprachliche Vielfalt über die menschliche Kultur verrät und wie sie unser Verständnis vom Menschsein bereichert. Sprachen spiegeln in der Regel die Umgebung wider, in der sie sich entwickeln. Sprachen werden von den spezifischen sozialen Bedürfnissen und Umgebungen ihrer Sprecher beeinflusst. Dieses Buch soll einige besonders interessante Forschungsschwerpunkte von Psychologen, Linguisten, Anthropologen und anderen Forschern vorstellen, die unser Verständnis der menschlichen Sprache und des damit zusammenhängenden Denkens und Verhaltens formen. Das Buch ist auch ein Weckruf zum Erhalt bedrohter Sprachen und ihrer Vielfalt.

Oliver Neumann, lehrerbibliothek.de
Inhaltsverzeichnis
Einleitung 7

Die Zukunft liegt hinter Ihnen 23

Zeit und Zeitform 25
Wo ist die Zeit? 35
Schlussfolgerung: Zeit und Zahlen 53

Drehen Sie sich nach Westen 57

Bezugsrahmen: Wie wir die Dinge
um uns herum anordnen 60
Landschaften: Was ist eigentlich ein Hügel? 83
Schlussfolgerung: Nichtuniverselle Raumkonzepte 90

Wer ist Ihr Bruder? 95

Unbelebte Ananasfrüchte:
Dinge unscharf kategorisieren 106
Schlussfolgerung: Gemeinsame (un)natürliche Klassen 120

Der Himmel ist grue 123

Gerüche sind mehr als stechend 145
Schlussfolgerung: Die Sinne 161

Wüsteneis 165

Wörter passen sich an 172
Lautsysteme passen sich an – aber wie sehr? 181
Schlussfolgerung: Ökologie und Evolution 196

Sprache sehen 201

Von Angesicht zu Angesicht 202
Bestimmte soziokulturelle Umgebungen können sich
auf die Grammatik auswirken 214
Schlussfolgerung: Der natürliche Lebensraum der Sprache 226

Der nasale Anfang von »Nase« 229

Neue Beweise dafür, dass Worte gar nicht so
willkürlich sind 238
Ikonizität hilft Kindern beim Lernen 253
Schlussfolgerung: Nichtwillkürliche Grundlagen 257

Worauf stehen Sie? 261

Wie wir Sätze wirklich konstruieren 269
Zusammenfassung: Unser sich veränderndes Verständnis von Wörtern und Sätzen 280

Schluss 285

Der Stand der Sprachforschung 288
Die Uhr tickt: Das anhaltende Aussterben von Sprachen 292

Anmerkungen 295