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Wien Küss die Hand, Moderne 2., durchg. Aufl. 2011
Wien
Küss die Hand, Moderne


2., durchg. Aufl. 2011

Eva Menasse (Hrsg.)

Marixverlag
EAN: 9783862600182 (ISBN: 3-86260-018-1)
160 Seiten, hardcover, 23 x 31cm, 2011, durchg. farb. u. s/w Abb., gebunden

EUR 26,95
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Corsofolio Wien

Wien: »Gebildet, charmant und gut gewachsen, aber oft genug auch traurig, aggressiv und böse«, ein »Raumschiff konservierter Geschichte« oder doch eher »ein melting pot amerikanischen Ausmaßes« und eher keine »helle, luftige Ausstrahlung, all den Kronleuchtern zum Trotz«?

In ihrem Auftakt gibt Gastgeberin Eva Menasse Ton und Themen von Corsofolio Wien vor: Da hier keine Zuckerbäckerziele verfolgt und Klischees, wenn sie auftauchen (was sie natürlich tun), auch von hinter dem Spiegel aus betrachtet werden, ist diese Ausgabe für Österreicher, Piefkes und alle anderen des Deutschen mächtigen Leser gleichermaßen attraktiv — und für Wiener sowies0.



»Liebevolle Illustrationen und Fotos korrelieren perfekt mit pointierten Wortspenden.«

Der Standard
Rezension
Wien mit seiner Kaffeehauskultur ist ein Klassiker unter den europäischen Hauptstädten und dank seiner Lage zwischen Zentral- und Süd-Ost-Europa bis heute ein vermittelnder Schmelztiegel der Kulturen! Wien ist jedenfalls eine Reise wert - auch für Klassenfahrten. Wien war jahrhundertelang das Zentrum des Heiligen Römischen Reiches und damit kaiserliche Reichshaupt- und Residenzstadt der Habsburger und entwickelte sich in dieser Zeit zu einem kulturellen und politischen Zentrum Europas. Als vierte Stadt der Welt, nach London, New York und Paris, zählte Wien zwei Millionen Einwohner. Dieses geschichtliche Erbe hat Auswirkungen bis heute. Wien ist die Bundeshauptstadt Österreichs und mit rund 1,7 Mio. Einwohnern die bevölkerungsreichste Stadt des Landes. - Die Reihe "corsofolio" aus dem zum Marix-Verlag gehörenden Corso-Verlag stellt quasi in einem "Magazin in Buchform" bedeutende Metropolen wie Paris, London, Wien, Istanbul, Barcelona, Kopenhagen oder wie hier Rom vor. Autoren, Fotografen und Kulturschaffene bringen Original-Beiträge zur jeweiligen Stadt aus ihrem Blickwinkel bei: Literatur und erzählender Journalismus, Geschichten und Interviews, Stories und Glossen, Reportagen und Gedichte ... sinnlich, weltanschaulich und subjektiv wird Reisen mit Welterfahrung literarisch durchmengt: Städte als Denk-, Fühl- und Schreibanlässe. Dabei verbindet sich literarische Qualität mit großzügigem Layout, Bildern, Fotografien in Duotone oder Farbe. Corsofolio will die Städte nicht erklären oder dokumentieren, sondern möchte in ihnen flanieren, hinter die Kulisen schauen und Erlebnisse in und mit der Stadt schildern. Das gilt auch für diesen Band zur österreichischen Hauptstadt mit ihrer großen Vergangenheit und ihren besonderen Eigenarten.

Oliver Neumann, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
»Für Deutsche kann Wien vor allem dann gefährlich werden, wenn sie sich von der vermeintlich selben Sprache einen Startvorteil erhoffen. Solch freudiger Erwartung wird hier mit allen Mitteln der Garaus gemacht. Seit Jahren zirkuliert die Anekdote von der naiven deutschen Studentin, die sich von ihren Wiener Bekannten mit einem frohgemuten »Sakalaa« zu verabschieden begann. Sie soll die mürrische Abschlussfrage der Supermarkt-Kassierinnen, »Sackerlaaa?« (»’ne Tüte auch?«) für eine Grußformel gehalten haben; in einer Stadt, in der man sich mit »Babaaa« verabschiedet, gar nicht so abwegig. Und was taten die Wiener, als sie dahintergekommen waren? Sie grüssten die Ahnungslose fortan feixend mit »Sakalaa«; eine Eigenschaft, die der Philosoph Rudolf Burger in anderem Zusammenhang »zähnefletschende Herzlichkeit« nannte. Für das körperlose Quälen seiner Mitmenschen hat der Wiener übrigens annähernd so viele Worte wie der Eskimo für den Schnee: »sekkieren«, »häkeln«, »papierln«, »pflanzen«, »buserieren«, »tratzen«, »abschasseln« und so weiter. Und der Deutsche ist sein liebstes Versuchstier.«
Mit Beiträgen u. a. von Thomas Kapielski, Elfriede Jelinek, Alfred Dorfer, Michael Stavari?, Thomas Glavinic, Georg Stefan Troller, Verena Mayer, Sibylle Hamann, Hans Menasse, Axel von Ernst, Ulrich Ladurner, Bernd Püribauer, Dirk Stermann und dem Bilderbogen von Nikolaus Walter. Das Journal mit Texten u.a. von Heimito von Doderer, Gabriel García Márquez, Helmut Qualtinger, Anton Tschechow, Joseph Roth etc.
Inhaltsverzeichnis
WASSERKOPF UND KRONE
»Hochmütiges Waisenkind, gebildet, - charmant, gut gewachsen — traurig, aggressiv und böse« —
Gastgeberin Eva Menasse betrachtet ihre Heimatstadt
4

WIENERISCHES AUS MEINER ZEIT
Pülcher, Lackel, Surme —
Georg Stefan Troller kehrt zurück zur Sprache eines Jungen auf den Gassen
2o

KAFFÄÄFAHRT
Thomas Kapielski auf Kaffeehaustour ist ein Berliner auf Drogen: Torte, Zwiebelrostbraten, Wiener Blunzen und eine Überdosis Mokka
28

WIENER SCHMANKERL
Klobasse, Frittate, Umurke & Co. zeigt
Bernd Püribauer
35

WIEN (MINIATUR)
Elfriede Jelinek drinnen und draußen
42

»UNGEKEHRTE ECKEN«
zeigt der Bilderbogen von Nikolaus Walter
48

»IMMEN SCHÖN BRAV SEIN, JUNGER MANN«
Michael Stavarie kommt aus Tschechien nach Wien, im Gepäck die Hoffnungen aus Kindertagen
64

DAS GEDICHT
»Das Wierigedicht also besteht aus zwei Zeilen«
bei Oskar Pastior
72

DAS WIENER WURSCHT
Notwendige Worte, will man den Wiener und seine Haltung zur Welt verstehen, erläutert Alfred Dorfer
74

ZITRONENGRAS IN DER ZINSKASERNE
Gentrifizierung im Schneckentempo? Sibylle Hamann erklärt, wie das heute noch möglich ist
79

»FRÜHER WAREN DIE DEUTSCHEN EIN JAUSENGEGNER.«
Hans Menasse über Fußballpaarungen wie Deutschland — Österreich und Austria — Rapid
86

AUF DER SONNENSEITE
Naschmarkt und Schleifmühlgasse:
Von T-Stunden im IV. Bezirk, nach denen man die Welt mit anderen Augen sieht, erzählt Thomas Glavinic
94

BOTTLE IN A MESSAGE
«Die Wiener Todessehnsucht ist oft nur ein Kater«, erzählt Dirk Stermann mit saurer Wurst im Bierglas
100

NACKERBAZELN IM ENTLASTUNGSGERINNE
Verena Mayer findet die Donauinsel irgendwie paradiesisch, wenn auch nicht idyllisch
104

»ER MUSSTE SICH LÖSEN UM HUNDERTTAUSEND MARK.«
Axel von Ernst wirft ein historisches Schlaglicht ins Mittelalter und berichtet, wie Richard Löwenherz Wien unfreiwillig groß machte
112

DAS GÜRTELTIER
Von der Unüberwindbarkeit des Wiener Gürtels erzählt Ulrich Ladurner
120

LIEFERBARE TITEL
Willkommen beim Ticket-Service des Burgtheaters
126

»EIN PERFEKTER TAG ENDET IN SCHWARZER LUFT.«
12 Sätze beendet von ... Roman Tschiedl
128

DAS JOURNAL
Auf dreißig Seiten Spaziergänge durch Wien:
das literarische Kaleidoskop quer durch die Jahrhunderte mit Franz Schubert, Heimito von Doderer, Gabriel Garcia Miirquez, Gertrude Stein, John Irving, Leo Perutz, William Shakespeare, Friedrich Schiller, Karl Kraus u.v.a.
129

Quellenverzeichnis und Impressum
160