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Vater, Mutter, Kind? Acht Trends in Familien, die Politik heute kennen sollte Unter Mitarbeit von
Christine Entleitner, Valerie Heintz-Martin, Alexandra Langmeyer und Johanna Possinger
Vater, Mutter, Kind?
Acht Trends in Familien, die Politik heute kennen sollte


Unter Mitarbeit von

Christine Entleitner, Valerie Heintz-Martin, Alexandra Langmeyer und Johanna Possinger

Karin Jurczyk, Josefine Klinkhardt

Verlag Bertelsmann Stiftung
EAN: 9783867935432 (ISBN: 3-86793-543-2)
240 Seiten, paperback, 19 x 27cm, 2013, Broschur, mit Zusammenfassung der Ergebnisse

EUR 25,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Familien sind heute vielfältiger als noch vor zehn oder zwanzig Jahren. Auch das Familienleben hat sich verändert und ist mit wachsenden Herausforderungen verbunden: Die Lebenslagen von Familien, ihre finanziellen und kulturellen Ressourcen, driften immer weiter auseinander. Zu viele Kinder und Familien leben in Armut. Immer mehr Mütter sind heute erwerbstätig, geraten aber, wie auch Väter, durch entgrenzte Erwerbsbedingungen verstärkt unter Druck. Kinder wachsen häufiger in Familien mit Migrationshintergrund auf. Infrastrukturen und Institutionen passen oft nicht zu den Bedarfen von Familien.

In acht Trends belegen die Autorinnen diese Veränderungen des Familienalltags mithilfe einschlägiger Daten und Befunde und skizzieren die Folgen für das Aufwachsen von Kindern. Ihre Analyse macht deutlich, dass die Familienpolitik mit vielen Entwicklungen nicht Schritt gehalten hat. Sie sollte neu – von den Kindern aus – gedacht werden.
Rezension
Einmal mehr zeichnet sich die Bertelsmann Stiftung mit dieser Veröffentlichung durch die genaue Beobachtung und Analyse gesellschaftlicher Trends und daraus abzuleitender sozialpolitischer Forderungen aus. Lehrerinnen und Lehrer erleben es alltäglich und sind mit den Folgen nicht unerheblich in ihrer schulischen Arbeit konfrontiert: Familien und der Familienalltag unterliegen einer erheblichen gesellschaftlichen Veränderung und haben deutliche Folgen für das Aufwachsen von Kindern. Die Stichworte Ein-Eltern-Familie, Patchwork-Familie, Migrationshintergrund, Kinder- und Familienarmut oder verstärkter Erwerbstätigkeitsdruck sollen hier als Beispiele der Veränderungen nur genannt sein. Das hier anzuzeigende Buch beleuchtet diese erheblichen Veränderungen im Aufwachsen von Kindern in acht Trends (vgl. Inhaltsverzeichnis) exemplarisch, um daraus dringlich notwendige Anpassungen der Familienpolitik abzuleiten. Die Forderung lautet: Familienpolitik muss von den Bedürfnissen der Kinder aus ganz neu gedacht werden!

Dieter Bach, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Familien sind heute vielfältiger als noch vor zehn oder zwanzig Jahren. Auch das Familienleben hat sich verändert und ist mit wachsenden Herausforderungen verbunden: Die Lebenslagen von Familien, ihre finanziellen und kulturellen Ressourcen, driften immer weiter auseinander. Zu viele Kinder und Familien leben in Armut.
Inhaltsverzeichnis
Vorwort 9

1 Einleitung 11

1.1 Ziel der Studie 11
1.2 Hintergrund 12
1.3 Aufbau der Studie 14
1.4 Datenlage 16

2 Trend 1: Zunahme vielfältiger Lebensformen 17

2.1 Vom institutionalisierten zum deinstitutionalisierten Lebenslauf: der zweite demographische Übergang als Erklärungsansatz 19
2.2 Definition von Lebens- und Familienformen 20
2.3 Nicht eheliche Lebensgemeinschaften als Familienform 22
2.4 Scheidung und Alleinerziehen 25
2.5 Stieffamilien 26
2.6 Multilokalität in frühen Familienphasen 29
2.7 Regenbogenfamilien 30
2.8 Folgen für das Aufwachsen von Kindern 31

3 Trend 2: Erosion des konventionellen Ernährermodells 33

3.1 Allgemeine Folgen der Bildungsexpansion 35
3.2 Steigende Bildungs- und Ausbildungschancen für Mädchen und junge Frauen 37
3.3 Zunahme der Frauenerwerbstätigkeit 40
3.4 Erosion des konventionellen Ernährermodells 43
3.5 Annäherung der Geschlechterverhältnisse im Rahmen von veränderten Geschlechtsrollen 46
3.6 Folgen für das Aufwachsen von Kindern 51

4 Trend 3: Entgrenzung von Erwerbsbedingungen 55

4.1 Das Normalarbeitsverhältnis im Fordismus 56
4.2 Entgrenzung von Arbeit im Postfordismus 57
4.3 Dimensionen der Entgrenzung von Arbeit 59
4.4 Folgen für das Aufwachsen von Kindern 71

5 Trend 4: Eltern unter Druck - (Nicht-)Vereinbarkeit von Beruf und Familie 75

5.1 Das Vereinbarkeitsproblem bei Frauen: zeitliche Belastungen durch die Kumulation verschiedenster Aufgaben 77
5.2 Das Vereinbarkeitsproblem bei Männern: Divergenz von Wunsch und Wirklichkeit 84
5.3 Zweiverdienerpaare: Gefahr der doppelten Doppelbelastung 86
5.4 Alleinerziehende: Bewältigung von Erwerbs- und Familienarbeit ohne Partner 87
5.5 Folgen für das Aufwachsen von Kindern 88

6 Trend 5: Polarisierung der Lebenslagen: Zunahme von Familien- und Kinderarmut 91

6.1 Ökonomische Ausstattung als Indikator der Lebenslage und deren Entwicklung 92
6.2 Familien und Kinder in Armut und Risikolagen 98
6.3 Mechanismen zur (Re-)Produktion sozialer Ungleichheit durch Bildung 103
6.4 Folgen für das Aufwachsen von Kindern 107

7 Trend 6: Kulturelle Diversifizierung - Familien mit Migrationshintergrund 113

7.1 Lebenslagen von Familien mit Migrationshintergrund 117
7.2 Zum familialen Miteinander und zur Lebenssituation von Kindern in Familien mit Zuwanderungsgeschichte 120
7.3 Folgen für das Aufwachsen von Kindern 121

8 Trend 7: Neue Gestaltungsräume von Kindheit 129

8.1 Wandel der Wahrnehmung von Kindheit in Familie, Öffentlichkeit, Wissenschaft und Recht 131
8.2 Familie als kindliche Lebenswelt 134
8.3 Kindliche Erlebniswelten: Peers und Freizeitgestaltung zwischen Mediennutzung, Verein und Spielplatz 140
8.4 Kindliche Erlebniswelten: institutionalisierte Bildung und Betreuung 148
8.5 Folgen für Eltern 153

9 Trend 8: Schwindende Passfähigkeit von Infrastrukturen für Familien 157

9.1 Familienbildung, -beratung und -hilfe 161
9.2 Betreuung und Bildung für Kinder und Jugendliche 168
9.3 Lebensqualität im Wohnumfeld 181
9.4 Lokale Zeitpolitiken für Familien 184
9.5 Zwischenfazit: die Notwendigkeit der Anpassung lokaler Familienpolitik 187
9.6 Folgen für das Aufwachsen von Kindern 189

10 Schlussfolgerungen, Empfehlungen, Handlungsfelder 191

Literatur 203
Abbildungs- und Tabellenverzeichnis 233
Die Autorinnen 237
Abstract 239



Abstract

Based on given relevant data and recent research results the book examines how
family life in Germany has changed within the past two decades. The authors take a
close look at the new challenges families are facing nowadays. Eight trends have
been identified: the increase of different family types, the erosion of the male breadwinner
model through the rising educational achievement of women, the blurring
boundaries of waged work, the increasing pressure on parents due to family-workconflicts,
the polarization of families’ living conditions including the increase of
family and child poverty, the cultural diversification through migrant families, the
modernized structures of childhood and finally the institutional gap caused by the
mismatch of family-related infrastructures.
The intention of the study is to analyze the implications of these trends for the
growing-up of children. The changes outlined above have occurred simultaneously,
but they have not been coordinated. Therefore, family life has become more complex
and demanding. Providing good conditions for the development, well-being and
education of children has become more and more challenging. In order to care for
children emotionally, physically and mentally, sufficient parental time and attentiveness,
material resources and skills are necessary as well as supportive measures
which match the needs of families.
The trend analysis can serve as a fundament to discuss how nowadays family
policy should react to these changes in order to support mothers’ and fathers’ caregiving,
but also taking into account the needs and perspectives of children. This
book can be a contribution to re-think family policy with a strong focus on children’s
well-being.