lehrerbibliothek.deDatenschutzerklärung
Urbane soziale Brennpunkte Soziale Hilfe und das Programm „Soziale Stadt“ Neuausgabe 2011
Urbane soziale Brennpunkte
Soziale Hilfe und das Programm „Soziale Stadt“


Neuausgabe 2011

Hans-Jürgen Hohm

Juventa Verlag
EAN: 9783779919568 (ISBN: 3-7799-1956-7)
228 Seiten, paperback, 15 x 23cm, 2011

EUR 18,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Das vorliegende Buch geht von einer systemtheoretischen Beobachtung aus. Dabei betrachtet es besonders die modernen Großstädte der Gesellschaft als autonome Sozialsysteme. Ihre Funktion sieht es in der Ermöglichung des umfassenden nahräumigen Zugangs der Bevölkerung zu den gesellschaftlichen Teilsystemen. Durch die Orientierung ihrer jeweiligen funktionssystemspezifischen Kommunikation am Präferenzwert „lokal", erzeugen sie ihre spezifische Individualität, ohne ihre translokale Einbettung ignorieren zu können.

Als Orte der verdichteten Kommunikation generieren Großstädte jedoch zugleich auch lokale Exklusionsbereiche, zu denen vor allem auch soziale Brennpunkte gehören. Deren heterogene Lebenslagen und eingeschränkte Selektionsfreiheiten beschreibt das Buch in räumlicher, zeitlicher und sachlicher Hinsicht. Zudem werden die Risiken und Chancen der kommunikativen Bewältigungsstrategien ihrer Bewohner sowie die divergierenden moralischen Formen ihrer Selbst- und Fremdbeschreibung thematisiert.

Exemplifiziert werden die Risiken anhand der Sozialpädagogischen Familienhilfe und dem Bund-Länder Programm „Soziale Stadt". Dabei wird letzteres sowohl aus der Sicht der Kontextsteuerung Willkes als auch der Perspektive der Reformpoesie Luhmanns betrachtet. Dessen implizite Reformtheorie und explizite organisationsspezifische Evolutionstheorie fungieren als Rahmen der Beobachtung eines Frankfurter Stadtteils mit besonderem Entwicklungsbedarf und der Abkühlung überschätzter Strukturveränderungen durch intendierte Koordination.
Rezension
Soziale Brennpunkte sind Lehrer/inne/n und Schulbehörden vertraut; mittlerweile wird sogar von Sozialen Brennpunkt-Schulen gesprochen. Eine Schule im Einzugsbereich eines Sozialen Brennpunkts ist besonderen Belastungen und Anforderungen ausgesetzt. Das vorliegende Buch geht von einer systemtheoretischen Beobachtung aus. Dabei betrachtet es besonders die modernen Großstädte der Gesellschaft als autonome Sozialsysteme. Als Orte der verdichteten Kommunikation generieren Großstädte jedoch zugleich auch lokale Exklusionsbereiche, zu denen vor allem auch soziale Brennpunkte gehören. Deren heterogene Lebenslagen und eingeschränkte Selektionsfreiheiten beschreibt das Buch in räumlicher, zeitlicher und sachlicher Hinsicht.

Dieter Bach, lehrerbibliothek.de
Inhaltsverzeichnis
Einleitung 11

1. Die Kommune als Sozialsystem 13

1.1 Die Kommune: ein eigenständiges Sozialsystem? 13
1.2 Differenzierungsformen der Kommunen 18
1.3 Die Großstadt als Paradigma der modernen Kommune 23


2. Der Exklusionsbereich urbaner sozialer Brennpunkt

2.1 Was sind soziale Brennpunkte? 43
2.2 Defizitäre Infrastruktur und räumliche Exklusion 46
2.3 Randständige Milieus und soziale Exklusion 50
2.4 Eigenzeit und Exklusionskarrieren 57
2.5 Riskante Problemlösungen exkludierter Personengruppen 69
2.6 Moralische Selbst- und Fremdbeobachtung exkludierter Personengruppen 78


3. Das Funktionssystem Soziale Hilfe und Sozialpädagogische Familienhilfe 89

3.1 Soziale Hilfe als sekundäres Funktionssystem 89
3.2 Sozialpädagogische Familienhilfe 102


4. Ausblick: „Soziale Stadt“ – eine positive Vision der Transformation sozialer Brennpunkte durch Kontextsteuerung oder Reformpoesie? 159

4.1 Zwischenbilanz der Entstehungs- und Experimentierphase des Programms „Soziale Stadt“ (1999–2002) 162
4.2 Zwischenbilanz der erweiterten Implementations-, Stabilisierungs- und Evaluationsphase des Programms „Soziale Stadt“ (2003–2010) 174
4.3 Resümee: Programm „Soziale Stadt“ – eine positive Vision der Transformation sozialer Brennpunkte durch Kontextsteuerung oder Reformpoesie? 212

Literatur 216