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Und Jesus ist sein Prophet Der Koran und die Christen Aus dem Persischen von Markus Gerhold

Herausgegeben und mit einer Einleitung von Navid Kermani
Und Jesus ist sein Prophet
Der Koran und die Christen


Aus dem Persischen von Markus Gerhold



Herausgegeben und mit einer Einleitung von Navid Kermani

Navid Kermani (Hrsg.), Mehdi Bazargan

Verlag C. H. Beck oHG
EAN: 9783406544200 (ISBN: 3-406-54420-7)
108 Seiten, Festeinband mit Schutzumschlag, 13 x 21cm, 2006

EUR 14,90
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Die westliche Literatur über den Islam füllt inzwischen ganze Bibliotheken. Aber was sagt der Islam umgekehrt über das Christentum? Der große Korangelehrte und liberale iranische Politiker Mehdi Bazargan hat die Aussagen des Korans über Jesus, Maria und die Christen zusammengestellt, chronologisch geordnet und auf der Grundlage der klassischen islamischen Theologie kommentiert. Entstanden ist so ein schmales, aber höchst gehaltvolles Buch, das für die heutige Debatte über das Verhältnis von Christen und Muslimen unverzichtbar ist.



Mit diesem Buch wendet sich der Korangelehrte und liberale iranische Politiker Mehdi Bazargan an seine christlichen Leser, um ihnen anhand der Aussagen des Korans über Jesus, Maria, den dreieinigen Gott und die Christen das Verhältnis des Islams zum Christentum zu erklären. Das Prinzip des Buches, die Koranverse in ihrer chronologischen Ordnung zusammenzustellen und nacheinander zu kommentieren, erlaubt einen bis heute viel zu seltenen authentischen Einblick in das islamische Denken, in dem der Prophet Jesus eine herausragende Rolle spielt. Dabei wird auch manchen christlichen Theologen die Einsicht überraschen, daß der Koran ein zentrales Werk der biblischen Deutungsgeschichte ist. Zugleich erinnert Bazargan seine eigenen Glaubensbrüder an den Respekt, den Mohammed den Christen entgegengebracht hat, und ermahnt sie zu Toleranz und Verständigung. Eine der wichtigsten und prominentesten Stimmen des Islams im 20. Jahrhundert bringt sich hier entschieden und voller Sanftmut ein in den interreligiösen Dialog. Das Erbe, das Mehdi Bazargan hinterlassen hat, ist zehn Jahre nach seinem Tod wichtiger denn je - für Muslime wie für Christen.





Mehdi Bazargan 1907-1995, Führer der iranischen «Freiheitsbewegung» und einer der wichtigsten islamischen Denker Irans im 20. Jahrhundert, war der erste Ministerpräsident Irans nach der Revolution von 1979. Zuvor hatte er mehrere Jahre in den Gefängnissen des Schahs gesessen. Wegen politischer Differenzen mit dem damaligen Revolutionsführer Khomeini trat er nur wenige Monate nach Amtsantritt zurück. Bis zu seinem Tod im Jahr 1995 war er der berühmteste Oppositionelle in Iran.

Navid Kermani geboren 1967, ist Orientalist und Schriftsteller. Bei C.H. Beck erschienen Gott ist schön(3. Aufl. 2003), Schöner neuer Orient (2. Aufl. 2003), Iran - Die Revolution der Kinder (2. Aufl. 2005) sowie Der Schrecken Gottes (2005).



Umschlagentwurf: Uwe Göbel, München Umschlagbild: Jesus läßt sich, begleitet von zwei Engeln, auf dem sogenannten Jesus-Minarett in Damaskus nieder. Nach muslimischer Überlieferung ruft Jesus am Tag des Jüngsten Gerichts in Damaskus zum Kampf gegen den Antichrist auf. Ausschnitt aus einer osmanischen Miniatur in der Weltgeschichte des Seyyid Lokman Zubdet-ut Tevarih, Ende 16. Jahrhundert, Museum für türkische und islamische Kunst, Istanbul. Photo: The Art Archive / Dagli Orti
Rezension
Der interreligiöse Dialog wird angesichts erstarkender Fundamentalismen in allen Religionen, - nicht nur im Islam! -, schulpädagogisch und gesellschaftlich immer mehr gefordert. Dem schulischen Religionsunterricht kommt dabei eine Schlüsselrolle zu, - und er könnte eine noch viel bedeutsamere Rolle übernehmen, wenn er sich nicht selbst (unterstützt von den Kirchen) konfessionell ghettoisieren würde! Das hier anzuzeigende Buch fördert den Dialog zwischen den (nur) scheinbar so heterogenen Religionen Christentum und Islam auf erfreulich deutliche, unspektakuläre, tolerante und auf die konkrete Quellenarbeit bezogene Art und Weise, indem Koranverse, die auf christliche Traditionen Bezug nehmen (der Prophet Jesus, Maria, Trinität, die Christen etc.) kommentiert zusammengestellt sind. Entstanden ist so ein schmales, aber höchst gehaltvolles Buch, das für die heutige Debatte über das Verhältnis von Christen und Muslimen unverzichtbar ist. Ein Buch, das auch im Religionsunterricht Verwendung finden sollte!

Jens Walter, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
An meine christlichen Brüder und Schwestern

Die westliche Literatur über den Islam füllt inzwischen ganze Bibliotheken. Aber was sagt der Islam umgekehrt über das Christentum? Der große Korangelehrte und liberale iranische Politiker Mehdi Bazargan hat die Aussagen des Korans über Jesus, Maria und die Christen zusammengestellt, chronologisch geordnet und auf der Grundlage der klassischen islamischen Theologie kommentiert. Entstanden ist so ein schmales, aber höchst gehaltvolles Buch, das für die heutige Debatte über das Verhältnis von Christen und Muslimen unverzichtbar ist.

Bazargan widerlegt anhand der islamischen Quellentexte westliche Vorurteile über den Islam, ohne problematische oder konfrontative Stellen zu übergehen. So wird für deutsche Leser erstmals eine authentische muslimische Stimme zum Verhältnis des Islams zum Christentum vernehmbar. Auch manchen christlichen Theologen wird die Einsicht überraschen, daß der Koran ein zentrales Werk der biblischen Deutungsgeschichte ist. Zugleich erinnert Bazargan seine eigenen Glaubensbrüder an den Respekt, den Mohammad den Christen entgegengebracht hat, und mahnt sie zu Toleranz und Verständigung. Eine der wichtigsten und prominentesten Stimmen des Islams im 20. Jahrhundert bringt sich hier entschieden und voller Sanftmut ein in den interreligiösen Dialog. Das Erbe, das Mehdi Bazargan hinterlassen hat, ist zehn Jahre nach seinem Tod wichtiger denn je – für Muslime wie für Christen.

Der Autor
Mehdi Bazargan, 1907–1995, Führer der iranischen „Freiheitsbewegung“ und einer der wichtigsten islamischen Denker Irans im 20. Jahrhundert, war der erste Ministerpräsident Irans nach der Revolution von 1979. Zuvor hatte er mehrere Jahre in den Gefängnissen des Schahs gesessen. Wegen politischer Differenzen mit dem damaligen Revolutionsführer Khomeini trat er nur wenige Monate nach Amtsantritt zurück. Bis zu seinem Tod im Jahr 1995 war er der berühmteste Oppositionelle in Iran.

Der Herausgeber
Navid Kermani, geb. 1967, ist Orientalist und Schriftsteller. Bei C.H.Beck erschienen u.a. Gott ist schön (2003), Schöner neuer Orient (2003) sowie Der Schrecken Gottes (2005).

Pressestimmen:

„Fundamentalismus prägen gegenwärtig das Bild vom Islam (…) In dieser Situation läßt eine von dem Orientalisten und Schriftsteller Navid Kermani herausgegebene und eingeleitete Religionsschrift aufhorchen. Das schmale Buch trägt den Titel „Und Jesus ist sein Prophet. Der Koran und die Christen“ und wurde von dem 1995 gestorbenen Korangelehrten und liberalen iranischen Politiker Mehdi Bazargan verfaßt. Er beabsichtigte mit diesem Buch, so erklärt der Autor Bazargan, „die verehrten Christen und Christinnen mit dem bekannt und vertraut zu machen, was der Koran über Jesus Christus und Maria (Friede sei mit ihnen beiden) aussagt. Jeder Mensch möchte erfahren, wie andere über ihn denken und sprechen. Deshalb mag es für Sie von Interesse sein, die Sicht des Islams auf die christliche Religion und die christliche Gemeinschaft kennenzulernen.“ Jenseits historischer Verzerrungen stelle sich die Sachlage so dar: Der Koran als die zentrale heilige Schrift des Islam erwartete von den Muslimen die Anerkennung der christlichen Religion und die Toleranz zumindest gegenüber jenen Christen, die ihre Religion so leben, wie diese es von ihnen verlangt, und den Islam nicht in Frage stellen. Bazargan hat eine Vielzahl von Stellen aus dem Koran zusammengestellt, chronologisch geordnet und kommentiert. Hauptanliegen des Autors ist zu zeigen, wie die Toleranz gegenüber dem Christentum im Koran begründet ist:“
Johannes Twardella, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 24. März 2006

Inhaltsverzeichnis
Einleitung
von Navid Kermani
Seite 7

An meine christlichen Brüder und Schwestern
Seite 23

Koranverse, die sich auf Jesus, Maria und die Christen beziehen
Seite 37

Die Zweige abschneiden, damit die Wurzel austrocknet
Das letzte Interview mit Mehdi Bazargan
Seite 91

Register der Koranstellen
Seite 103

Namenregister
Seite 107