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Sätze, die die Welt verändern Eine Gedankenreise von Sokrates bis Nietzsche
Sätze, die die Welt verändern
Eine Gedankenreise von Sokrates bis Nietzsche




Bruno Preisendörfer

Galiani-Berlin
EAN: 9783869712567 (ISBN: 3-86971-256-2)
336 Seiten, hardcover, 15 x 22cm, September, 2023

EUR 25,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Zwölf weltverändernde Sätze: Woher sie kamen, wer sie verwendete, wie man sie instrumentalisierte. Erstaunlich, augenöffnend, überraschend.
Rezension
Sokrates, Francis Bacon, René Descartes, Thomas Hobbes, Jean-Jacques Rousseau, Adam Smith, Immanuel Kant, Ludwig Feuerbach, Karl Marx, Charles Darwin und Friedrich Nietzsche. Was verbindet die Philosophen und den Begründer der Evolutionstheorie? Alle Denker sind in der Öffentlichkeit präsent durch von ihnen stammende berühmte Zitate, denen eine weltverändernde Bedeutung zukommt. Sokrates soll die selbstreflexiv behauptet haben: „Ich weiß, dass ich nichts weiß.“, von Bacon stamme das Diktum „Wissen ist Macht.“, von Descartes das Zitat „Ich denke, also bin ich.“, von Feuerbach die Erkenntnis: „Der Mensch ist, was er ißt.“, von Karl Marx die Behauptung: „Das Sein bestimmt das Bewusstsein“ und von Nietzsche die Sentenz: „Gott ist tot.“ Hobbes hat den Ausdruck vom „Krieg aller gegen alle“ geprägt, Rousseau wird die Wendung „Zurück zur Natur“ zugeschrieben, Kant habe die Subjektivität des Geschmacks vertreten und Charles Darwin habe das Theorem vom „Überleben des Stärksten“ propagiert.
Diesen elf Zitaten – realen, pseudorealen und falschen – und der Goldenen Regel in der negativen Fassung widmet sich Bruno Preisendörfer (*1957) in seinem Buch „Sätze, die die Welt verändern. Eine Gedankenreise von Sokrates Nietzsche“. Erschienen ist der Band des Schriftstellers und Journalisten im Verlag Galiani Berlin, einem Imprint des Verlags Kiepenheuer & Witsch. Bekanntheit erlangte Preisendörfer durch seine Zeitreise-Bände: „Als unser Deutsch erfunden wurde. Reise in die Lutherzeit“(2016), „Als die Musik in Deutschland spielte. Reise in die Bachzeit“(2019), „Als Deutschland noch nicht war. Reise in die Goethezeit“(2015) und „Als Deutschland erstmalig einig wurde. Reise in die Bismarckzeit“(2021). In seinem neuen Werk beleuchtet Preisendörfer 12 bekannte, weltanschaulich relevante Zitate. Zu jedem Zitat liefert er zunächst eine Interpretation unter Berücksichtigung des historischen Kontextes, ein Lebensbild des Denkers und zeigt die Rezeptionsgeschichte des Zitats bei anderen Denker:innen auf. Dabei widerlegt der Autor in der Öffentlichkeit verbreitete Mythen wie etwas, dass das Diktum „Zurück zur Natur“ von Rousseau stamme oder dass Adam Smith mit seiner Theorie der „unsichtbaren Hand“ ein Vertreter des Neoliberalismus sei. Lehrkräfte der Fächer Philosophie und Ethik werden durch das vorliegende Buch motiviert, sich differenziert und problemorientiert mit bestimmten philosophischen Zitaten im Fachunterricht auseinanderzusetzen.
Fazit: Bruno Preisendörfer leistet mit seinem Buch „Sätze, die die Welt verändern“ einen unterhaltsamen Beitrag zur philosophischen Aufklärung über wirkungsmächtige Zitate von Denkern.

Dr. Marcel Remme, für lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Sätze, die die Welt verändern
Eine Gedankenreise von Sokrates bis Nietzsche
Es gibt diese Sätze, die jeder kennt. Kein Wunder, dass sie unser Weltbild bis heute beeinflussen. Nur: Kaum jemand weiß, woher sie stammen, wie sie ursprünglich gemeint waren – und was ihnen im Laufe der Zeit zugestoßen ist. Bruno Preisendörfer begibt sich auf eine erstaunliche und spannende Spurensuche.
Berühmten Zitaten geht es oft wie literarischen Figuren: So wie diese ihren Herkunftsbüchern entlaufen, verlassen jene ihre Entstehungskontexte und beginnen bei ihrer jahrhundertelangen Wanderung durch die Köpfe der Menschen ein Eigenleben. Manche werden dabei fett vor Bedeutungen, die sie ursprünglich gar nicht hatten, andere magern bis zur Bedeutungslosigkeit ab.
Manchmal richtet das kaum Schaden an, wie bei der Behauptung, über Geschmack ließe sich nicht streiten; die Konsequenzen können jedoch auch äußerst unheilvoll sein, wie bei Darwins »Überleben des Stärksten«; mitunter wird ein Satz auch einem Autor untergeschoben, obwohl der ihn nie geschrieben hat. Von wem stammt noch gleich »Zurück zur Natur« …?
Immer wieder schlägt Preisendörfer elegante Haken zu Kuriosem und Unerwartetem. So wird sein Buch zu einem ebenso lehrreichen wie unterhaltsamen Wunderding irgendwo zwischen philosophischem Handbuch, historischem Panoptikum und zeitdiagnostischem Essay.
Inhaltsverzeichnis
Einleitung 9
Sokrates weiß, dass er nichts weiß 13
Lebensbild 19
Francis Bacon weiß, Wissen ist Macht 41
Lebensbild 45
Rene Descartes denkt, dass er ist, weil er denkt 63
Lebensbild 69
Thomas Hobbes furchtet den Krieg aller gegen alle 85
Lebensbild 91
Jean-Jacques Rousseau will nicht zurück zur Natur 109
Lebensbild 115
Adam Smith erwähnt beiläufig die unsichtbare Hand ... 129
Lebensbild 135
Immanuel Kant streitet über Geschmack 153
Lebensbild 159
Zwischenstück: »Was du nicht willst, das man dir tu« ... 173
Von der Goldenen Regel zum kategorischen Imperativ
Ludwig Feuerbach ist, was er isst 189
Lebensbild 193
Karl Marx bestimmt Sein und Bewusstsein 211
Lebensbild 217
Charles Darwin lässt die Stärksten überleben 233
Lebensbild 239
Friedrich Nietzsche erklärt Gott für tot 259
Lebensbild 267
Anhang 279
Nachweise 280
Quellenverzeichnis 293
Personenregister 315