Praxisbuch ProfilPASS - Ressourcenorientierte Beratung für Bildung und Beschäftigung

Rezension

Der ProfilPASS wendet er sich vor allem an Wiedereinsteiger in den Arbeitsmarkt. Es handelt sich um ein Arbeitsmittel zur Erfassung biographischer Stationen und persönlicher Fähigkeiten - vor allem der im Privatleben erworbenen Kompetenzen. Ein Beispiel: Familienpause - und was dann? ProfilPASS erleichtert die berufliche Neuorientierung und Bewerbung. Als ihre Tochter kam, unterbrach Susanne W. ihre 6-jährige Berufstätigkeit als Druckvorlagenherstellerin. Und wie das Leben so spielt: ihre Tochter war gerade zwei Jahre alt, als sie erneut schwanger wurde und ein gesundes Zwillingspaar zur Welt brachte. Inzwischen gehen die Zwillinge in die vierte Klasse, der Haushalt läuft routiniert und die 41-jährige Susanne W. möchte wieder ins Berufsleben. Ihren Beruf, den Sie einmal erlernt hat, gibt es nach 13 Jahren technologischer Weiterentwicklung nicht mehr. Was tun? ... Weiterqualifizierung, um die Berufspause zu kompensieren? ... etwas ganz Anderes. Neues anfangen? ... angesichts des Arbeitsmarktes pragmatisch entscheiden: irgendeinen Job, egal welchen? Einer typischer „Fall" für das ProfilPASS-System: eine Frau, die zwar den Anschluss in ihrem erlernten Beruf verloren hat, inzwischen aber viel Lebenserfahrung und Fähigkeiten als Familienmanagerin erworben hat; wie kann das alles sinnvoll in eine Lebens- und Berufsperspektive eingebunden werden? In ProfilPASS-Seminaren unter dem Titel „Sie können mehr als Sie glauben!", die speziell für Frauen in der Phase des beruflichen Wiedereinstiegs angeboten werden, werden die Teilnehmerinnen angeleitet, systematisch ihre bisherigen Tätigkeiten und die dabei erworbenen Fähigkeiten und Kompetenzen zu dokumentieren. In Ergänzung zu formal erworbenem Wissen, z.B. während der Schul- oder Berufsausbildung, spürt man mit Hilfe des ProfilPASS-Ordners, der in den Seminaren eingesetzt wird, auch Fähigkeiten und Kompetenzen auf, die im familiären oder ehrenamtlichen Bereich erworben wurden. Diese Klarheit über das eigene Wissen und Können stärkt nicht nur das Selbstbewusstsein, sondern bewirkt viel mehr, wenn das Erarbeitete in Gespräche, in Bewerbungen und in die eigene Lebensplanung einfließt.
Der ProfilPASS wurde im Rahmen eines Projektes der Bund-Länder-Kommission für Bildungsplanung und Forschungsförderung (BLK) zur Förderung des lebenslangen Lernens entwickelt und erprobt. Weitere Informationen über den ProfilPASS gibt es im Internet: www.profilpass.de.

"Der ProfilPASS"' ist einer der erfolgreichsten Kompetenzpässe in der deutschen Bildungsberatung. Jetzt ist das „Praxisbuch ProfilPASS" erschienen, das sich an Beratende und Kompetenz-Interessierte wendet, die sich intensiver mit der praktischen Arbeit im "ProfilPASS"-System auseinandersetzen wollen. - Wie arbeitet man mit dem ProfilPASS in der Praxis? Welche Methoden aus dem ProfilPASS -System sind für welche Zielgruppe sinnvoll? Das „Praxisbuch ProfilPASS" vermittelt Grundlagen zum Erfassen, Beurteilen und Entwickeln von Kompetenzen, zu Beratungsansätzen und zum Beratungsverständnis. Hintergrundinformationen und praktische Hinweise unterstützen Beratende bei der Ausgestaltung von Settings für die ProfilPASS-Arbeit mit Migrantinnen und Migranten und mit Jugendlichen. Der Methodenkoffer liefert beispielhaft eine Auswahl an Techniken für die konkrete Arbeit mit dem "ProfilPASS". Das „Praxisbuch ProfilPASS" ergänzt die Qualifizierung der ProfilPASS-Beratenden mit einer guten Mischung aus verständlich formulierten theoretischen Grundlagen und Hinweisen für die beraterische Praxis und bietet Anregungen und Unterstützung für die Arbeit der ressourcenorientierten Bildungsberatung.

Dieter Bach, lehrerbibliothek.de

Verlagsinfo

Themenbereich: Erwachsenenbildung

Pressestimmen:
Wer den ProfilPASS in der Beratung für Bildung und Beschäftigung einsetzt, ist gut beraten - so lautet das Credo dieses Buches. Zu Recht.
Prof. Dr. John Erpenbeck

Inhaltsverzeichnis

Vorwort: Ein Praxisbuch zur Beratung der Berater 11

1 Das ProfilPASS-System 15

1.1 Hintergrund der Entwicklung 15
1.2 Zielsetzung und Philosophie 17
1.3 Theoretische Begründungen 19
1.3.1 Entwicklung- und Anforderungsorientierung 19
1.3.2 Der Begriff „Kompetenz" 20
1.3.3 Selbst- und Fremdbewertung 22
1.4 Die Elemente des ProfilPASS-Systems 23
1.4.1 Die Instrumente 23
1.4.2 Die ProflPASS-Beratung 35
1.4.3 Dos ProfilPASS-Netzwerk 36
1.4.4 Die ProfIPASS-Qualitätssicherung 39
Anlage 1.1 47
Anlage 1.2 49

2 Die ProfilPASS-Beratung 51

2.1 Warum die Beratung so wichtig ist 51
2.2 Grundlagen der Beratung 53
2.2.1 Beratungsanlässe. 54
2.2.2 Relevante Beratungsansätze 55
2.2.2.1 Der konstruktivistische Ansatz 55
2.2.2.2 Der systemtheoretische Ansatz r. 56
2.2.2.3 Der transaktionsanalytische Ansatz 58
2.2.2.4 Die nichtdirektive Cesprächsführung. 61
2.2.2.5 Die Themenzentrierte Interaktion 62
2.2.2.6 Der Provokative Kommunikationsstil. 64
2.2.2.7 Anmerkungen zu den vorgestellten Beratungsansätzen 65
2.3 Das Beratungsverständnis in der Arbeit mit dem ProfilPASS 66
2.3.1 Die didaktischen Prinzipien 68
2.3.2 Die Perspektive der Ratsuchenden 70
2.3.3 Die professionelle Begegnung im Rahmen der Beratung 71
2.3.4 Bedeutung der Anfangssituation 72
2.3.5 Beratungskompetenzen 73
2.3.6 Gelungene ProflPASS-Beratung 77
2.3.7 Grenzen von Beratung 78
2.4 Der Beratungsprozess in der Arbeit mit dem ProfilPASS 78
2.4.1 Vorbereitung 80
2.4.2 Anfangsphase 81
2.4.3 Erfassungsphase 82
2.4.4 Bilanzierungsphase 86
2.4.5 Entwicklungsphase 86
2.4.6 Abschlussphase 88
2.4.7 Nachbereitung. 89
2.4.8 Rollen iW Rollenwechsel 90
2.5 Methoden und Techniken der ProfllPASS-Beratung. 91
2.5.7 Beratungsgespräche in der Praxis. 92
2.5.2 Fragetechniken 95
2.5.3 K/e/'ner Werkzeugkasten. 99
2.5.4 Schlussbemerkungen 102

3 Eckpunkte eines Kompetenzprofils für Beratende 105
3.1 Kompetenzen für die Gestaltung des Beratungsprozesses in Bildung, Beruf und
Beschäftigung 106
3.1.1 Beziehungsaufbau 106
3.1.2 Klärungsperspektive 107
3.1.3 Problembewältigungsperspektive 108
3.2 Kompetenzen in Bezug auf die Ratsuchenden und ihr Umfeld. 108
3.2.1 Berücksichtigung der Dynamik individuellen Verhaltens 108
3.2.2 Einbeziehung des Lebenslaufs und der Lebenssituation 109
3.2.3 Umgang mit vielfältigen Zielgruppen 109
3.2.4 Einbeziehung des sozialen Umfelds in den Beratungsprozess. 109
3.3 Selbstreflexive Kompetenzen der Beratenden 109
3.3.1 Reflexion des beraterischen Handelns 109
3.3.2 Orientierung an Standards 110
3.3.3 Wissenschafisbasierte Reflexion der praktischen Arbeit 110
3.4 Organisationsbezogene Kompetenzen 110
3.5 Gesellschaftsbezogene Kompetenzen 111

4 ProfilPASS-Beratung von Migrant/inn/en 113

4.1 Einführung 113
4.2 Migrant/inn/en in Deutschland 116
4.2.1 Migrantengruppen in Deutschland 11 7
4.2.2 Phasen der Migration 122
4.2.3 Akkulturationsstrategien 125
4.3 Voraussetzungen für die Beratung von Migrant/inn/en 127
4.3.1 Drei Thesen zum Begriff,,Kultur" 127
4.3.2 Kulturelle Dimensionen erkennen 128
4.3.2.1 Umgang mit Macht und Hierarchie 129
4.3.2.2 Individualismus vs. Kollektivismus 131
4.3.2.3 Beziehungs- vs. Sachorientierung 132
4.3.2.4 Direkte vs. Indirekte Sprache 133
4.3.2.5 Soziale Rollen von Männern und Frauen. 134
4.3.2.6 Umgang mit Ungewissheit 135
4.3.2.7 Vergangenheit - Gegenwart - Zukunft 136
4.3.2.8 Polychron vs. monochrom 137
4.3.2.9 Raum: Nähe vs. Distanz 138
4.3.3 Wertschätzung kultureller Unterschiedlichkeit 138
4.3.4 Interkulturelle Kompetenz. 140
4.3.5 Beratungsverständnis 141
4.3.6 Sprache und Verständigung 142
4.4 Die Beratung von Menschen mit Migrationshintergrund im Kontext der Arbeit mit dem ProfilPASS 145
4.4.1 Vorbereitung des Beratungsgesprächs 145
4.4.2 Anfangsphase 145
4.4.3 Durchführung der Beratung 146
4.4.4 Abschluss und Auswertung der ProfilPASS-Beratung 149
4.4.5 Schlussbetrachtung 149
Anlage 4.1 152

5 Zielgruppe Jugendliche - ein Einblick in ProfilPASS-Arbeit mit jungen Menschen 157

5.1 Jugendliche berichten von ihren Erfahrungen - vier Portraits 158
5.1.1 Alessia (16) 158
5.1.2 Sudi (16) 160
5.1.3 Malcom (14) 161
5.1.4 Swantje (19) 162
5.1.5 Fazit aus den Porträts 164
5.2 Die beraterische Praxis - drei Beispiele 165
5.2.1 Dos Peiner Modell: Selbstbewusstsein fördern 165
5.2.2 Das Projekt Alfa: Ressourcen erkennen 167
5.2.3 Ein Beispiel aus Kiel: Berufswahl vorbereiten 170
5.2.4 Fazit aus den Berichten der Beratenden 173
5.3 Jugendliche - ein Einblick in ihre Lebenswelt 173
5.3.1 Die Ausdehnung der Lebensphasejugend 174
5.3.2 Wertorientierungen der jugendlichen 176
5.3.3 Erste Schlüsse für die Kompetenzentwicklung 178

6 Methoden zur Bearbeitung des ProfilPASS 180

6.1 Kommunikationstraining: Wer bin ich? 181
6.2 Collagen 182
6.3 Unternehmensgründung. 183
6.4 Namensforschung 185
6.5 Überraschungsfragen 186
6.6 Wer ist das denn? 187
6.7 Tankstelle 188
6.8 Vier Ecken 189
6.9 Konferenz mit sich selbst 190
6.10 Zukunftsspaziergang. 191
6.11 Recherche und Internet. 192
6.12 Mindmapping 193
6.13 Oral History 194
6.14 Denkhüte 195
6.15 Fallstudie 196
6.16 Pro und Kontra 197
6.17 Canzkörperbild 198
6.18 Lobhudelei 198
6.19 Wandzeitung 199
6.20 Apollo-Technik 200
6.21 Methode 635 201

Verzeichnis der Autorinnen und Autoren 203

Hinweis: Der ProfilPASS® und der ProfilPASS für junge Menschen® sind eingetragene Markennamen. Aufgrund der besseren Lesbarkeit wurde im Innenteil des Buches auf das Markenzeichen verzichtet.

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