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Philosophie des Digitalen zur Einführung
Philosophie des Digitalen
zur Einführung




Gabriele Gramelsberger

Junius Verlag
EAN: 9783960603375 (ISBN: 3-9606033-7-1)
272 Seiten, paperback, 12 x 17cm, April, 2023

EUR 16,90
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Das Digitale ist ein integraler Teil der Lebenswirklichkeit geworden. Es ist überall und allumfassend. Als Metaverse soll es zukünftig den Übergang zwischen Realität und Virtualität nahtlos gestalten. Doch trotz seiner umfassenden Präsenz ist das Digitale kein einfaches Thema für die Philosophie, zu disperat sind die digitalen Effekte und Phänomene. Diese Einführung in die Philosophie des Digitalen von Gabriele Gramelsberger gibt einen systematischen Zugang zur Struktur und Signatur des Digitalen.

Gabriele Gramelsberger ist Professorin für Wissenschaftstheorie und Technikphilosophie an der RWTH Aachen, Direktorin des Käte Hamburger Kollegs »Kulturen des Forschens« sowie ordentliches Mitglied der Klasse für Geisteswissenschaften der Nordrhein-Westfälischen Akademie der Wissenschaften und Künste.
Rezension
Digitalisierung und Computerisierung ergreifen alle Bereiche menschlichen Lebens - und selbstverständlich auch die Schule. Wir leben inmitten einer ungeheuren technischen Umbruchsituation, die sicherlich ähnlich bedeutsam ist wie seinerzeit die industrielle Revolution oder der Buchdruck. Der Computer hat das Buch als Leitmedium abgelöst. Mit der Digitalisierung sind vielfältige Fragen verknüpft: Welche Kompetenzen benötigen Schülerinnen und Schüler in einer digitalisierten, zunehmend automatisierten Welt? Wie wichtig ist das Wissen im Kopf, wenn mobile Geräte stets Antworten parat haben? Und weshalb gehören heute Medien und Informatik zu den zentralen Themen der Allgemeinbildung? Zum Verstehen von Digitalisierung braucht es zwei Dinge: Wissen und Nachdenken. Das ist der klasische Gegenstandsbereich der Philosophie: Nachdenken. Und insofern bedarf es einer Philosophie des Digitalen, die in diesem Band vorliegt. Aber das Digitale kein einfaches Thema für die Philosophie, zu disperat sind die digitalen Effekte und Phänomene. Diese Einführung in die Philosophie des Digitalen versucht dennoch einen systematischen Zugang zur Struktur und Signatur des Digitalen.

Oliver Neumann, lehrerbibliothek.de
Inhaltsverzeichnis
Einleitung 11

Philosophie des Digitalen — Signatur und Struktur 15

STRUKTUR DES DIGITALEN

1. Das Programm der Operationalisierung des Geistes 23

1.1 Operationsmodell der Analyse bei Descartes 24
1.2 Funktion der Erfahrung bei Locke und Hume 31
1.3 Leibniz' Faible für Kalküle 36
1.4 Resultate der Operationalisierung des Geistes 42

2. Das Programm der Formalisierung der Sprache 47

2.1 Formalisierung, Kalkülisierung, Mechanisierung 48
2.2 Formalisierung der Logik bei Boole 52
2.3 Logische Maschinen von Peirce und Marquand 58
2.4 Die Frage nach der Entscheidbarkeit bei Gödel und Turing 63
2.5 Resultate der Formalisierung der Sprache 68

3. Das Programm der Elektrifizierung der Sprache 73

3.1 Signalverarbeitung bei Shannon 74
3.2 Kulturtechnik der logischen Schaltung 81
3.3 Freie Programmierbarkeit der Digitalität 84
3.4 Resultate der Elektrifizierung der Sprache 89

4. Das Programm der Automatisierung des Geistes 93

4.1 Maschinenintelligenz bei Newell und Simon 94
4.2 Kybernetische Maschinen bei Wiener 99
4.3 Maschinelles Lernen bei Turing und Rosenblatt 102
4.4 Resultate der Automatisierung des Geistes 106

5. Digitale Philosophie 111

STRUKTUR — SIGNATUR

6. Kulturtechnik des Digitalen 125

6.1 Prozessieren als Basisoperation des Digitalen 126
6.2 Semiotik des Digitalen im Sinne Goodmans 131
6.3 Notationale Ontik des Digitalen 136
6.4 Übergang von der Struktur zur Signatur 140

SIGNATUR DES DIGITALEN

7. Ontologie des Digitalen 147

7.1 Performanz als Existenzkriterium des Digitalen 148
7.2 Immersionspotenzial und Maschinenlesbarkeit 153
7.3 Intentionale Zuschreibungen 160
7.4 Ontologisches Modell der digitalen Wirklichkeit 164

8. Phänomenologie des Digitalen 168

8.1 Phänomenotechnische Environmentalität 168
8.2 Effekte der performativen Infrastruktur 174
8.3 Umformatierung anthropologischer Ambiguität 179
8.4 Ethik digitaler Technophänomene 185

9. Epistemologie des Digitalen 191

9.1 Operative Epistemik simulierter Welten 192
9.2 Statistische Epistemik maschinellen Lernens 200
9.3 Konvergenz der digitalen Epistemik — Mind the Game! 206
9.4 Maschinenkognition — GOFAI versus XAI 212

10. Philosophie des Digitalen 222

Anhang

Anmerkungen 230
Literatur 247
Über die Autorin 269