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Philosophie der Menschenrechte von Martha C. Nussbaum Eine Einführung in den Capabilities Approach
Philosophie der Menschenrechte von Martha C. Nussbaum
Eine Einführung in den Capabilities Approach




Adam Galamaga

Reihe: Wissenschaftliche Beiträge Tectum: Philosophie


Tectum Verlag
EAN: 9783828833722 (ISBN: 3-8288-3372-1)
134 Seiten, paperback, 15 x 21cm, 2014

EUR 24,95
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Die amerikanische Philosophin Martha C. Nussbaum legt ihrem Begründungsversuch der Menschenrechte eine essentialistische Lehre des Menschen zugrunde. Mit ihrem Ansatz ist sie nicht nur um eine Garantie von Rechten, sondern um eine umfassende Befähigung der Bürger zu einem guten Leben bemüht. Nach Nussbaums Auffassung entspringen die Menschenrechte, in Gestalt von Ansprüchen an die öffentliche Ordnung, nicht rationalen Vertragsregelungen oder moralischen Verpflichtungen zwischen Staat und Bürgern. Vielmehr ergeben sie sich aus der Bedürftigkeit von Menschen, der in einer angemessenen politischen Rahmenordnung Rechnung getragen werden soll.

„Ein sehr guter Überblick über Entwicklung und Beitrag der Theorie von Martha Nussbaum nicht nur für eine Politik der Menschenrechte, sondern auch für eine Politik der Entwicklung und politischen Gestaltung der Prozesse der Globalisierung.“ Prof. Dr. Dr. Matthias Lutz-Bachmann
Rezension
Dieses Buch bietet eine kompakte Einführung in den Fähigkeitensansatz Martha Nussbaums. Der Fähigkeitenansatz (Capability Approach) der Chicagoer Philosophin und Aristotelikerin Martha Nussbaum (*1947) spielt in der Praktischen Philosophie/Ethik z.Zt. eine große Rolle, u.a. bei der Diskussion um die Universaliät der Menschenrechte, um Behinderung, um Multikulturalismus, Weltbürgertum und internationale Gerechtigkeit. Der Fähigkeitenansatz dient der Darstellung und Messung der individuellen und gesellschaftlichen Wohlfahrt und liefert die theoretischen Grundlagen für den Index der menschlichen Entwicklung und des Wohlstand, der mit mehreren Kenngrößen und mehr als nur dem Einkommen zu messen ist. Was benötigt der Mensch für ein gutes, erfüllendes Leben? Welche Befähigungen und Verwirklichungschancen sind für eine erfolgreiches Leben notwendig? Die Gesellschaft muß aktiv zur Entwicklung eines besseren Lebens aller ihrer Mitglieder beizutragen. Als ethischer Legitimationshorizont für Gerechtigkeitsdiskurse konnte dabei unter dem Paradigma einer Ermöglichung eines guten Lebens für Menschen (auch) in prekären Lebenslagen ein Gegengewicht zu eher rein ökonomisch orientierten Diskursen in der Sozialpädagogik eröffnet werden. Im Zentrum des CA steht die Lehre vom ‚guten Leben‘ – ein auf Aristoteles und Platon zurückführbarer Topos, der auch mit ‚gelingendem Leben‘ übersetzbar ist, womit eine naturgemäße Brücke gebaut zu sein scheint zu sozialpädagogischen Denkfiguren wie ‚gelingender Alltag‘ und ‚Lebensbewältigung‘ , dies unter dem Leitmotiv der Verteilungsgerechtigkeit.

Dieter Bach, lehrerbibliothek.de
Inhaltsverzeichnis
1 Einleitung 1

1.1 Anthropologische Begründungsversuche der Menschenrechte 1
1.2 Die Verortung des Capabilities Approach in der Politischen Philosophie 6

2 Die Grundlagen des Capabilities Approach 17

2.1 Nussbaums Neoaristotelismus 27
2.2 Die ambivalente Stellung des Liberalismus 38
2.3 Feministische Aspekte des Capabilities Approach 41

3 Die «starke vage Theorie des Guten» von Martha C. Nussbaum 45

3.1 Anthropologische Annahmen 51
3.2 Der Katalog menschlicher Grundfähigkeiten 56
3.3 Der Capabilities Approach als eine Menschenrechtskonzeption 61

4 Die Aufgaben der Politik 67

4.1 Die Idee der aristotelischen Sozialdemokratie 69
4.2 Exkurs: Der Human Development Index und die Kritik an herkömmlichen Messinstrumenten des Wohlstandes 77
4.3 Der Gedanke globaler Gerechtigkeit 84

5 Der Capabilities Approach in der Diskussion 93

5.1 Kritik am Utilitarismus 94
5.2 Kritik an der Theorie der Grundgüter von John Rawls 98
5.3 Mängel und Grenzen des Capabilities Approach 107

6 Schlussbemerkung 113

7 Literaturverzeichnis 116