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Natur, Kultur und Ungleichheit Eine historische und vergleichende Betrachtung Die Originalausgabe erschien 2023 unter dem Titel
Natur, Kultur und Ungleichheit
Eine historische und vergleichende Betrachtung


Die Originalausgabe erschien 2023 unter dem Titel "Nature, culture et inégalités!"

bei Société d´ethnologie, Nanterre



Aus dem Französischen von André Hansen

Thomas Piketty

Piper Verlag GmbH
EAN: 9783492320214 (ISBN: 3-492-32021-X)
80 Seiten, paperback, 12 x 19cm, Oktober, 2023, Mit 18 Grafiken und einer Tabelle

EUR 12,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Soziale Ungleichheit zeigt sich je nach Gesellschaft und Epoche sehr unterschiedlich. Um sie zu verstehen, spielen Geschichte und Kultur eine zentrale Rolle: Ungleichheit ist stark mit verschiedenen sozioökonomischen, politischen, zivilisatorischen und religiösen Entwicklungen verbunden. Es ist also Kultur im weitesten Sinne, die es ermöglicht, die Vielfalt, das Ausmaß und die Struktur der sozialen Ungleichheit, die wir täglich beobachten, zu erklären. Thomas Piketty legt hier kurz und knapp eine lebendige Synthese seiner Arbeit vor. Er greift dabei so unterschiedliche Themen wie Bildung, Erbschaft, Steuern oder die Klimakrise auf und liefert spannende Denkanstöße für eine hochaktuelle Debatte: Gibt es natürliche Ungleichheit?

»Die Vorstellung einer langfristigen Determiniertheit, der zufolge natürliche oder gar kulturelle Faktoren bestimmte Gesellschaften wie die schwedische immer schon egalitär seien, während andere, zum Beispiel Indien, auf ewig inegalitär seien, ist falsch. Soziale und politische Gebilde können sich ändern, manchmal viel schneller, als es sich zeitgenössische Beobachter vorstellen, insbesondere die Gewinner des Systems, die herrschenden Gruppen. Sie naturalisieren die Ungleichheit und stellen sie als dauerhaft dar, während sie zugleich vor jeglicher Veränderung warnen, die diese kostbare Harmonie gefährden könnte. Die Wirklichkeit ist aber stets im Fluss und wird ständig neu geschaffen: Sie entsteht durch Machtverhältnisse, institutionelle Kompromisse und nicht gänzlich vollzogene Kursänderungen.« Thomas Pikett

»Spannend ist sein virtuoser Umgang mit historischen Daten noch immer.« Stern

Thomas Piketty, Jahrgang 1971, ist Professor für Wirtschaftswissenschaften an der École des hautes études en sciences sociales (EHESS) in Paris, Lehrbeauftragter an der Paris School of Economics und Professor an der London School of Economics. Er ist Autor mehrerer internationaler Bestseller, darunter »Das Kapital im 21. Jahrhundert« (2013) und »Eine kurze Geschichte der Gleichheit« (2022).
Rezension
Gibt es natürliche Ungleichheit (vgl. S. 7ff)? Diese Grundfrage steht im Hintergrund der Ausführungen dieses schmalen Büchleins, das in gewisser Weise kompakt die grundlegenden Thesen des französischen Star-Ökonomen bündelt. Ungleichheit wird in der klassischen liberalen Ökonomie als notwendiges Grundübel zwecks Ausbringung von Konkurrenz und Arbeitsanreiz angesehen, - dem widerspricht der linke französische Starökonom Thomas Piketty. Seine voluminösen Bücher "Kapital im 21. Jahrhundert" und "Kapital und Ideologie" finden hier quasi eine Zusammenfassung. Wer die Ursachen von Ungleichheit in der Gesellschaft, aber auch weltweit, verstehen will, kommt um diese Bücher nicht herum. Aus der Geschichte zieht er Konsequenzen für eine zukünftige Entwicklung hin zu mehr Gleichheit: Wie kann die Menschheit voranschreiten auf dem Weg zu einem lebenswerteren Leben für alle?

Oliver Neumann, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Rezensionen:
»Einige der zentralen Gedanken des Pariser Ökonomen finden sich hier in kompakter Form zusammengefasst. Wirtschaftliches Geschehen, so lautet das Resümee Pikettys, ist keine Naturgewalt: Es wird von Menschen gemacht - und kann von Menschen gestaltet werden.« Ö1 "Kontext"
Inhaltsverzeichnis
Gibt es natürliche Ungleichheit? Der lange Marsch zur Gleichheit 7

Entwicklung der Ungleichheit und der Ungleichheitsregime 11

Einkommensungleichheit 15

Vermögensungleichheit 21

Geschlechterungleichheit 25

Ein kontrastreicher Marsch zur Gleichheit in Europa 29

Das Beispiel Schweden 37

Der Aufstieg des Sozialstaats am Beispiel der Bildungsausgaben 41

Zu mehr Gleichberechtigung 49

Progressive Steuern 51

Was tun mit den Schulden? 61

Natur und Ungleichheit 67

Fazit 73

Literatur 75

Anmerkungen 77