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Meinungsunfreiheit Das gefährliche Spiel mit der Demokratie
Meinungsunfreiheit
Das gefährliche Spiel mit der Demokratie




Wolfgang Kubicki

Westend
EAN: 9783864892936 (ISBN: 3-86489-293-7)
160 Seiten, kartoniert, 14 x 21cm, Oktober, 2020

EUR 16,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Wie ist es um die derzeitige Debatten- und Meinungskultur in Deutschland bestellt?

Wolfgang Kubicki liefert eine treffende Analyse zu einem der höchsten Güter unserer Demokratie. Die zunehmende Angst vieler Bürgerinnen und Bürger, ihr Grundrecht auf freie Meinungsäußerung auszuüben, wirkt erschreckend. Wo von rechts und links lautes Gebrüll kommt, Meinungskorridore sich verengen und Debatten nicht mehr sachlich geführt, sondern aufs Äußerste moralisiert werden, stirbt die Meinungsfreiheit und mit ihr die Grundlage unseres gesellschaftlichen Diskurses. Mit seiner kritischen Betrachtung deckt Wolfgang Kubicki Probleme auf und bietet Lösungsvorschläge zu einer offeneren und respektvolleren Diskussion im Sinne unserer Demokratie an.
Rezension
Wolfgang Kubicki darf man, ganz ohne zu übertreiben, als Urgestein im Amt des Abgeordneten bezeichnen. Bundestagsvizepräsident, Bundestagsabgeordneter, Landtagsabgeordneter und stellvertretender Vorsitzender der FDP. Wenn er sich zu Wort meldet, wird es munter. Was hat er zum Thema Meinungsfreiheit zu sagen?

Sein Buch betitelt er "MeinungsUNfreiheit". Typisch Liberaler, lauert hinter jeder Tür ein Scharfwächter der Demokratie und seines verbrieften Rechts der Meinungsfreiheit?
Kubicki führt den Leser inhaltlich durch verschiedene Dimensionen der Meinungsfreiheit. Einem der wesentlichen Rechte, die unsere Verfassung garantiert.
Zunächst beschäftigt er sich mit der rechtlichen Dimension: darf man immer und überall sagen, was man denkt - oder: wo sind die Grenzen? Was ist zulässig und was unzulässig, oder zumindest unanständig? Insbesondere in diesem Abschnitt verrät und beweist der Autor seine Profession als Jurist.
Danach widmet er sich ausführlich und geradezu genüsslich der Arbeit der Medien. Auch hier gilt unbestritten: Pressefreiheit ist eines der höchsten Güter unserer Demokratie, auch das garantiert das Grundgesetz. Wie die Medienvertreter der klassischen Medien ihre Freiheit nutzen und gebrauchen, die Rolle der neuen insbesondere der sozialen Medien - dies bespricht Kubicki präzise, kritisch und scharfzüngig im zweiten Abschnitt des vorliegenden Werks.
Die gesellschaftliche Dimension und das links-rechts "Gefälle" werden im dritten Kapitel dargestellt. Angriffe auf die Meinungsfreiheit, gleich aus welcher politischen Richtung und der Missbrauch der Moral stellen den Kern dieses Buchabschnitts dar.
Eine abschließende Betrachtung zur Verletzlichkeit der Meinungsfreiheit und die Debattenkultur in der politischen Arena runden das Buch des erfahrenen Parlamentariers ab.

Wer Wolfgang Kubicki bei seiner Tätigkeit als Parlamentarier kennt, wer ihn in Interviews und als Diskutant in Talkshows erlebt hat, wird nicht enttäuscht! Mit einer gelungenen und beachtlichen Mischung aus Humor, Ironie, Scharfzüngigkeit und klarem Bekenntnis zu den Werten unseres Grundgesetzes, wird es dem Leser zu keiner Zeit langweilig.
Ja, der Autor ist erfahren in seinem Metier und das führt an der ein oder anderen Stelle auch zu einer gewissen Erteilung von Lektionen über die "richtige" Sichtweise. Denn er weiß ja wie man´s macht und wie es funktioniert.
Sein klares Bekenntnis zu den Grundfesten unserer Demokratie lassen diese Nuance aber eher charmant erscheinen. Und mehr noch: Die Provokation zur eigenen Positionierung (der Leserschaft) gelingt - und genau so soll es ja sein!

Dietmar Langusch, Lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Wie ist es um die derzeitige Debatten- und Meinungskultur in Deutschland bestellt?
Wolfgang Kubicki liefert eine treffende Analyse zu einem der höchsten Güter unserer Demokratie. Die zunehmende Angst vieler Bürgerinnen und Bürger, ihr Grundrecht auf freie Meinungsäußerung auszuüben, wirkt erschreckend. Wo von rechts und links lautes Gebrüll kommt, Meinungskorridore sich verengen und Debatten nicht mehr sachlich geführt, sondern aufs Äußerste moralisiert werden, stirbt die Meinungsfreiheit und mit ihr die Grundlage unseres gesellschaftlichen Diskurses. Mit seiner kritischen Betrachtung deckt Wolfgang Kubicki Probleme auf und bietet Lösungsvorschläge zu einer offeneren und respektvolleren Diskussion im Sinne unserer Demokratie an.

Wolfgang Kubicki, 1952 geboren, ist Volkswirt und Rechtsanwalt, stellvertretender FDP-Vorsitzender und seit 2017 Bundestagsvizepräsident.
Inhaltsverzeichnis
Einleitung 9

Die rechtliche Dimension 13
Warum Meinungsfreiheit? 13
Nicht nur Recht, auch Pflicht 16
Keine institutionelle Zensur 18
Was man darf und was man lieber nicht tun sollte 20
Verbotene Wörter und solche im Grenzbereich 24
Problemlösung durch Zensur? 26
Mehr Demokratie wagen 28

Die mediale Dimension 31
Der Wert der Pressefreiheit 31
Pressefreiheit gleich Presseverantwortung? 34
Die Bedeutung der klassischen Medien 36
Gilt noch "Sagen, was ist"? 38
Lebensgefühl und Entfremdung 42
Weniger Hysterie, bitte! 46
Was kommt nach der absoluten Eskalation? 51
Talkshow als Hochamt der Meinungsfreiheit? 54
Die sozialen Medien - und Schluss 58

Die gesellschaftliche Dimension 63
Das Gift von rechts und unser Gegengift 63
Die gefährliche Übergriffigkeit der politischen Mitte 69
Sprachpolizeiliche Maßnahmen 73
Freiheit der Kunst versus Narrenfreiheit der Moralisten 79
Moral und ihre Wirkung 83
Wer spaltet? 88
Einfalt, Vielfalt und Vielfalt 91
Rechte Angriffe von links 96
Das Ende der Mitmenschlichkeit? 100
Scheiterhaufen, Sippenhaft und der Wunsch, wieder umzudenken 103
Überempfindlichkeit schadet der Meinungsfreiheit 106
Die Sehnsucht nach dem Autoritären und nach Heilsgestalten 108
Wege aus der Verkrampfung 111
Mehr Unsicherheit wagen! 114

Die Verletzlichkeit der Meinungsfreiheit 117
Das Problem der Faktenleugnung und der mangelnden Differenzierung 117
Klima der Angst 122
Zwang zur Konformität 126
Das Problem der Gewalt 130

Die politische Arena 133
Unsere Debattenkultur ist stilbildend 133
Die Stärken des Systems 136

Die fortwährende Aufgabe der Demokraten 139

Nachwort 143
Anmerkungen 145