Die umfassende Ästhetik im Stil Thomas Manns ist auch auf dessen umfangreiche Kenntnisse in Geschichte, Politik, Musik und den bildenden Künsten zurückzuführen. So hegte der Nobelpreisträger besonders für die Musik, insbesondere für Wagner, eine besondere Vorliebe, die in der Auseinandersetzung mit seinen Romanen deutlich zum Ausdruck kommt. In einer Radiosendung der Reihe "Wer wünscht was?" von 1954 kam der Autor selbst zu Wort und eröffnet Einblicke in seine musikalischen Vorlieben. Gespielt werden klassische Werke, dargeboten von renommierten Musikern der Zeit wie Bruno Walter oder Arturo Toscanini. In seinen Ausführungen und Kommentaren nimmt Thomas Mann Bezug zu biographischen Verknüpfungen und literarischen Bezügen. Letztere werden durch Lesung und Zitat untermauert, sodass sich eine Art Feature über Leben und Werk des Autors ergibt. Sowohl für Klassik- als auch für Thomas Mann-Liebhaber bildet die Wiederauflage der Sendung als CD ein unterhaltsames und interesantes Kleinod.

Georg Pfahler, lehrerbibliothek.de

Hochkarätiger kann man ein Wunschkonzert kaum besetzen: Im Frühsommer 1954 kommentierte Thomas Mann für die Sendereihe "Wer wünscht was?" des Süddeutschen Rundfunks seine Lieblingsstücke klassischer Musik und las aus den Romanen "Der Zauberberg" und "Doktor Faustus". In dieser Rarität aus den Archiven führt Sie der berühmte Schriftsteller selbst von Richard Wagners "Lohengrin"-Vorspiel über Ludwig van Beethovens "Leonoren-Ouvertüre", Lieder von Franz Schubert und Robert Schumann bis hin zu Claude Debussys "Prélude à l"après-midi d"un faune".

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