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Lernen und Lernstörungen bei Kindern und Jugendlichen Zum besseren Verstehen von Schülern, Lehren, Eltern und Schule
Lernen und Lernstörungen bei Kindern und Jugendlichen
Zum besseren Verstehen von Schülern, Lehren, Eltern und Schule




Frank Dammasch, Dieter Katzenbach (Hrsg.)

Brandes & Apsel
EAN: 9783860997970 (ISBN: 3-86099-797-1)
384 Seiten, kartoniert, 15 x 21cm, 2004

EUR 29,90
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Die professionelle pädagogische Bearbeitung der emotionalen Nöte bietet gleichwohl die Chance, dass es in Zukunft weniger Schülerinnen und Schüler geben wird, denen das Lernen zu riskant ist.«

(Dieter Katzenbach)



Ausgewählte Beiträge:



Gerald Hüther: 'Woher kommt die Lust am Lernen?



Michael Huber: Erinnerung als dynamischer Prozess



Gerhard Büttner:

Lernen und Lernschwierigkeiten aus pädagogisch-psychologischer Perspektive



Dieter Katzenbach: Wenn das Lernen zu riskant wird



Elisabeth Müller-Brühn: Spielräume und Lernvermögen



Claudia Burkhardt-Mußmann: Lernstörungen im psychoanalytischen Prozess



Frank Dammasch:

Über Kinder, die sich entschlossen haben, in der Schule sprachlos zu bleiben



Erika Mertens: Zur Psychodynamik der Lese-Rechtschreibschwäche



Rose Ahlheim: Zur Psychodynamik der Lese-Rechtschreib-Störungen



Simone Straub:

Eine fachdidaktische Perspektive zum Umgang mit Schwierigkeiten beim Schriftspracherwerb



Jochen Rauer

Zum Zusammenhang von Verhaltensauffälligkeiten und Lernstörungen bei Schulkindern



Marieanne Simon: Lehrer - zwischen Lust und Frust



Thomas von Freyberg/Angelika Wolff: Störer und Gestörte
Rezension
Nicht wenige Kinder versagen in der Schule; sie bringen nicht die gewünschte Leistung. Dafür werden in aller Regel die Kinder selbst verantwortlich gemacht. Selten nur wird danach gefragt, inwiefern sich schulische Bedingungen optimieren ließen ... Dieses Buch bietet in einem Dreischritt einen grundsätzlichen Zugang zum Thema "Lernen und Lernstörungen": In einem ersten Teil werden die grundlegenden Zusammenhänge von Neurobiologie, Psychologie und Pädagogik im Kontext von Lern(störung)en aufgezeigt, in einem zweiten Teil wird das am Bereich Sprache/Schrift exemplifiziert (Lese-Rechtschreib-Störungen), in einem abschließenden dritten Teil werden die Einflußmöglichkeiten der Pädagogik und der Institution Schule aufgezeigt.

Jens Walter, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Nicht erst seit der Pisa-Studie weiß man, dass das Bildungssystem gerade dort besonders versagt, wo Entwicklungs- und Lernprozesse von Kindern und Jugendlichen in Krisen geraten oder von Vornherein unter erschwerten Bedingungen verlaufen. Schulversagen gilt gemeinhin als Versagen des Schülers, nicht der Schule. Der Blick gerade auf die sogenannten Pisa-Sieger zeigt aber auch ebenso wie die alltägliche Unterrichtserfahrung vieler Lehrerinnen und Lehrer , wie naiv die Hoffnung ist, sämtlichen Lern- und Entwicklungsproblemen allein mit Verbesserungen der Unterrichtsmethodik begegnen zu wollen zu vielfältig sind die Lebenslagen, zu unterschiedlich die krisenauslösenden Bedingungen. Es braucht daher ein vertieftes Verständnis von Lern- und Entwicklungsstörungen und ein differenziertes, multiprofessionell organisiertes Unterstützungssystem.
In dem Band werden zum einen Befunde aus Neurobiologie und Kognitionspsychologie zur Entwicklung der Fähigkeit zum Lernen ebenso wie zur Genese von Lernstörungen dargestellt. Zum anderen macht die psychoanalytische Einzelfallforschung aus der supervisorischen und psychotherapeutischen Praxis den Hauptteil des Buches aus: Kinder- und Jugendlichen-Psychotherapeuten gehen dem Zusammenhang von Lern- und Verhaltensauffälligkeiten sowie der Frage nach der Bedeutung des (abwesenden) Vaters für den Lernprozess nach. Sie untersuchen die Symbolisierungsfähigkeit als Grundlage des Schriftspracherwerbs und rekonstruieren den Weg zur Schulverweigerung.

In unterschiedlichen Settings beweist sich hierbei die Notwendigkeit der Kooperation von Schule, Eltern und Therapeut immer wieder aufs Neue. Möglichkeiten der Kooperation werden aufgezeigt, aber auch Schwierigkeiten und Grenzen deutlich.

Beiträge von Rose Ahlheim, Gerhard Büttner, Claudia Burkhardt-Mußmann, Frank Dammasch, Michael Huber, Thomas Hüller, Gerald Hüther, Dieter Katzenbach, Erika Mertens, Elisabeth Müller-Brühn, Jochen Raue, Mechthild Reinhard, Hiltrud Rübner, Marieanne Simon, Thomas von Freyberg, Angelika Wolff
Inhaltsverzeichnis
Frank Dammasch/Dieter Katzenbach
Einleitung: Psychoanalytische und pädagogische Gedanken zum Bildungsprozess 9

Teil I:
Neuropsychologie - Kognition - Pädagogik


Gerald Hüther
Woher kommt die Lust am Lernen?
Neurobiologische Grundlagen intrinsisch und extrinsisch motivierter Lernprozesse 17

Michael Huber
Erinnerung als dynamischer Prozess
Einige neurobiologische Überlegungen zu den Funktionsweisen des Gedächtnisses
und der Bedeutung des Unbewussten für die Erinnerung 33

Gerhard Büttner
Lernen und Lernschwierigkeiten aus pädagogischpsychologischer Perspektive
Zur Bedeutung von Vorwissen, Metakognition und strategischen Kompetenzen 55

Dieter Katzenbach
Wenn das Lernen zu riskant wird
Anmerkungen zu den emotionalen Grundlagen des Lernens 83

Teil II:
Spiel - Sprache - Schrift


Elisabeth Müller-Brühn
Spielräume und Lernvermögen
Spielen als Sprache und Gedankenaustausch des Kindes 105

Claudia Burkhardt-Mußmann »Such' mir einen Zauberstab« -
Lernstörungen im psychoanalytischen Prozess
Überlegungen zur Psychogenese und Behandlung 125

Frank Dammasch
»Worte sind wie Pupse«
Über Kinder, die sich entschlossen haben, in der Schule sprachlos zu bleiben 145

Erika Mertens
Tatort: Sprache
Zur Psychodynamik der Lese-Rechtschreibschwäche 177

Rose Ahlheim
Zur Psychodynamik der Lese-Rechtschreib-Störungen
Zwei Fallgeschichten 201

Dominique Rössel
Die erfolgreiche Abwehr von Schriftsprache als Lösungsstrategie 221

Simone Sträub
»Hauptsache, die Kinder kommen gerne in die Schule!«?
Eine fachdidaktische Perspektive zum Umgang mit Schwierigkeiten beim Schriftspracherwerb 239

Teil III:
Schüler - Lehrer - Schule


Jochen Raue
Zum Zusammenhang von Verhaltensauffälligkeiten und Lernstörungen bei Schulkindern 267

Hiltrud Rübner
Der Lehrer, seine Schüler und die »Dummheit«
Wie Balintgruppen dazu beitragen können, Lern- und Arbeitsstörungen zu verstehen 289

Marieanne Simon
Lehrer - zwischen Lust und Frust
Über die Notwendigkeit verstehender Beziehungsgestaltungen in der Schule 303

Wolfgang Neidhardt
Pädagogische Handlungsformen auf psychoanalytischer Grundlage im Vergleich mit der Kinderanalyse 321

Thomas Von Freyberg/Angelika Wolff
Störer und Gestörte - Aus einem Forschungsprojektn über nicht beschulbare Jugendliche 341

Thomas Hüller
Dummheit und Affekt
Zur psychoanalytischen Sichtweise von Lernstörungen in zwei Texten Karl Landauers 363


Die Autorinnen und Autoren 379