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Umschlagtext
Wie fühlt sich Lernbehinderung an?
20 junge Frauen und Männer zwischen 15 und 35 Jahren, alle Absolventen der Schule für Lernbehinderte, berichten in persönlichen Interviews über ihre Lebenswege, ihre Selbstwahrnehmung als Lernbehinderte, über Enttäuschungen, Ausgehaltenes, über erfolgreiche und missglückte Bewältigungsstrategien, selbst gestellte Lebensaufgaben, Ziele und Träume. Beindruckende Selbstauskünfte dokumentieren die Variabilität der Erscheinungsformen von Lernbehinderung sowie die äußerst unterschiedlichen Bedingungen des Zustandekommens von Passungsproblemen zwischen individuellen Ausgangslagen und gesellschaftlichen Anforderungen. Die jeder Falldarstellung zugeordneten Arbeitsaufträge regen eine Rückkopplung zur theoretischen Auseinandersetzung und praktischen Arbeit an und laden dazu ein, bei aller Eindringlichkeit von Schicksalen nicht in Staunen und Betroffenheit zu verharren, sondern als Pädagoge, Fürsprecher, Helfer zu handeln. Ein Lese- und Arbeitsbuch für Studierende, Lehrpersonen, andere Professionelle und Laien. Dr. Dagmar Orthmann, Jahrgang 1965, arbeitet als Akademische Oberrätin am Institut für Sonderpädagogik der Universität Koblenz-Landau, Abt. Landau. Derzeit vertritt sie die Professur für Lernbehindertenpädagogik an der Humboldt-Universität zu Berlin. Rezension
Wie fühlt sich Lernbehinderung an? Die Lebenswirklichkeit und die Erfahrungen von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen mit einer Lernbehinderung sind fürviele Menschen unverständlich. Was steckt hinter diesem Phänomen und welche Möglichkeiten gibt es für die Betroffenen, damit zu leben und umzugehen? Das vorliegende Buch bietet sehr persönliche Berichte von Menschen mit einer Lernbehinderung. Sie geben Einblicke in ihren Alltag, ihre Ängste und Enttäuschungen und in die geglückten und gelungenen Möglichkeiten der Bewältigung. Interessant besonders für Menschen in pädagogischen Berufen, die offenen mit dem Phänomen Lernbehinderung umgehen wollen.
Arthur Thömmes, lehrerbibliothek.de Inhaltsverzeichnis
1 Einführung
2 Falldarstellungen Martina S. (33): „Vor allen. Uff m Fahnenappell. Ja, dit war grausam." Eric P. (18): „War schon komisch früher irgendwie. .. Alle sagen was, und du selbst.. guckst nur zu." Yasmine S. (18): „Ja und dann bin ich schwanger worre." Mirko L. (20): „Das ist Ablehnung, Abstoßung, Ausnutzung." oder „Ein kleines Schmunzeln uff de Lippe." Anna W. (21): „Und dann hat sie ins Telefon geheult." Rudi S. (35): „Ausgemustert .. ich krieg eh keine Arbeit mehr, was soll des dann?" Tina K. (15): „Mein Leben leben, so wie es jetzt ist." Matthias K. (17): „Sie hat einem immer das Gefühl gegeben, dass man alles schaffen kann, wenn man will." Ina K. (34): „Manchmal is schon langweilig." Fabian B. (16): „Ich würd mei ganze Computer, mei ganze Sache hergebe, wenn ich nur de Hauptschulabschluss bekam." Nicole H. (17): „Wenn ich im Kreuzfeuer steh, dann wäß ich halt nit, was ich mache soll." Karsten P. (30): „Klein müht sich das Eichhörnchen." Karima A. (22) und Seham A. (18): „Meine Familie ist mir wichtiger als alles auf der Welt, sag ich mal so." Mario S. (16): „Ich hab welche, die mir Feuer untern Arsch machen." Kathrin K. (23): „Muss man ganz schön lange lernen." Giovanni A. (34): „Aufstieg, mit Stil halt." Dana S. (29): „Vorher ne Katastrophe und heute wunderschön." Steffen N. (19): „Ich bin treu, ab und zu mal." Svenja B. (18): „Ich geb halt mein Bestes." Nadja W. (22): „Vielen Dank, dass Sie gekommen sind." |