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Junge Mütter im dualen System der Berufsbildung  Potenziale und Hindernisse Zugl.: Diss. Universität Gießen, Fachbereich Sozial- und Kulturwissenschaften WS 2007/2008
Junge Mütter im dualen System der Berufsbildung
Potenziale und Hindernisse


Zugl.: Diss. Universität Gießen, Fachbereich Sozial- und Kulturwissenschaften WS 2007/2008



Eva Anslinger

wbv Media
EAN: 9783763936922 (ISBN: 3-7639-3692-0)
398 Seiten, paperback, 16 x 22cm, 2009

EUR 35,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Im vorliegenden Band wird untersucht, wie hoch die Bereitschaft in den Betrieben ist, jungen Müttern einen Teilzeitberufsausbildungsplatz anzubieten. Auf welche Hindernisse stößt die Neuregelung bei den Unternehmen? Welche Bedingungen müssen erfüllt sein, damit Teilzeitberufsausbildungen nicht nur im Einzelfall vereinbart, sondern als Regelangebot im Unternehmen verankert werden?

Die Autorin nähert sich dem Thema, indem sie Ansätze aus der Frauen- und Benachteiligtenforschung mit wirtschaftsethischen Fragestellungen verbindet. Ihr Fazit: Nur leistungsstarke junge Mütter, die zugleich sozial gut vernetzt sind, haben gegenwärtig eine Chance auf eine Teilzeitberufsausbildung. Damit die zum Regelfall wird, bedarf es einer Reihe weiterer Maßnahmen wie der Ausweitung von Kinderbetreuungsangeboten und einer umfassenden sozialpädagogischen Betreuung.

Eva Anslinger

ist wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Bremen im Forschungsverbundprojekt „Literalitätsentwicklung von Arbeitskräften (lea)".
Rezension
Für viele Frauen ist in unserer Gesellschaft die Vereinbarkeit von Beruf und Familie nur schwer zu realisieren. In dieser Studie werden als junge Mütter Mädchen und Frauen mit Kindern bezeichnet, die unter 25 Jahre alt sind und keine abgeschlossene Schul- oder Berufsausbildung vorweisen können. Von diesen Frauen wird das gängige Drei-Phasen-Modell von Ausbildung, Erwerbstätigkeit und Familienbildung ignoriert; sie werden deshalb nicht selten als unmündig und sexuell unverantwortlich bewertet. Für diese jungen Frauen mit Erziehungsverantwortung ist es besonders problematisch, den Zugang in das deutsche Bildungssystem zu finden, - verstärkt noch in Wirtschaftskrisenzeiten. Seit dem Jahr 2005 haben junge Mütter die Möglichkeit, ihre Ausbildung in Teilzeit zu absolvieren. Von der Regelung hat sich die Politik einen Anstieg der Auszubildendenzahlen und langfristig einen Beitrag zur Behebung des Fachkräftemangels versprochen. Erfüllen sich die Erwartungen? Welche Probleme ergeben sich bei der Umsetzung in die Praxis? Der vorliegende Band zieht Zwischenbilanz.

Dieter Bach, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Themenbereich: Berufsbildung
Seit dem Jahr 2005 haben junge Mütter die Möglichkeit, ihre Ausbildung in Teilzeit zu absolvieren. Von der Regelung hat sich die Politik einen Anstieg der Auszubildendenzahlen und langfristig einen Beitrag zur Behebung des Fachkräftemangels versprochen. Erfüllen sich die Erwartungen? Welche Probleme ergeben sich bei der Umsetzung in die Praxis?
Der vorliegende Band zieht Zwischenbilanz. Er untersucht, wie hoch die Bereitschaft in den Betrieben ist, jungen Müttern einen Teilzeitausbildungsplatz anzubieten. Auf welche Hindernisse stößt die Neuregelung bei den Unternehmen? Welche Bedingungen müssen erfüllt sein, damit Teilzeitausbildungen nicht nur im Einzelfall vereinbart, sondern als Regelangebot im Unternehmen verankert werden?

Aus dem Inhalt:
1 Einleitung
2. Junge Mutterschaft zwischen individueller und gesellschaftlicher Benachteiligung: Bezüge
2.1 Genderstrukturierung im dualen System der Berufsbildung unter Berücksichtigung der Zielgruppe Junge Mütter
2.2 Benachteiligtenforschung in der beruflichen Bildung: Theoretische und empirische Entwicklungen
2.3 Wirtschafts- und Unternehmensethik im Kontext von beruflicher Bildung und Diversity Management
2.4 Zusammenfassung der zentralen Ergebnisse und Forschungsfragen der empirischen Untersuchung
3 Befragung von Betrieben zur Teilzeitberufsausbildung: Qualitative Untersuchung
3.1 Methodisches Vorgehen
3.2 Ergebnisse der empirischen Untersuchung
3.3 Zusammenführung der Ergebnisse
4 Resümee
Inhaltsverzeichnis
1 Einleitung 11

2 Junge Mutterschaft zwischen individueller und gesellschaftlicher Benachteiligung 20


2.1 Genderstrukturierung im dualen System der Berufsbildung unter Berücksichtigung der Zielgruppe Junge Mütter 23
2.1.1 Soziale Ungleichheit im Fokus der Geschlechterforschung 25
2.1.2 Ungleicher Zugang zu Bildung und Beruf 33
2.1.3 Strukturierung von Öffentlichkeit und Privatheit 38
2.1.4 Von der doppelten zur dreifachen Vergesellschaftung von Frauen 41
2.1.5 Entgrenzung von Arbeit 45
2.1.6 Entgegensetzung von Beruf und Familie 49
2.1.7 Zwischenfazit 63
2.2 Benachteiligtenforschung in der beruflichen Bildung: Theoretische und empirische Entwicklungen 65
2.2.1 Zielgruppen der Benachteiligtenförderung 74
2.2.2 Definition der Zielgruppe Junge Mütter 80
2.2.3 Theoretische Konzeptionen in der Benachteiligtenförderung 87
2.2.4 Berufsausbildung im Rahmen der Benachteiligtenförderung 97
2-2.5 Junge Mütter in Qualifizierung und Berufsausbildung 106
2.2.6 Zwischenfazit 129
2.3 Wirtschafts- und Unternehmensethik im Kontext von beruflicher Bildung und Diversity Management 131
2.3.1 Theoretische Ansätze der Unternehmensethik 140
2.3.2 Corporate Citizenship 154
2.3.3 Berufliche Bildung und Corporate Citizenship 171
2.3.4 Familienpolitik und Corporate Citizenship174
2.3.5 Zwischenfazit 182
2.4 Zusammenfassung der zentralen Ergebnisse und Forschungsfragen der empirischen Untersuchung 185

3 Befragung von Betrieben zur Teilzeitberufsausbildung 192

3.1 Methodisches Vorgehen 194
3.1.1 Bearbeitung und Auswertung des Datenmaterials 199
3.1.2 Verlauf der Studie 200
3.2 Ergebnisse der empirischen Untersuchung 202
3.2.1 Unternehmensstruktur, Interessenslagen sowie individuelle Hintergründe der Befragten (individuelle Ebene) 203
3.2.1.1 Die Ausbildungsbetriebe 205
3.2.1.2 Ausbildung, Positionierung und Kompetenzen im Betrieb 208
3.2.1.3 Ausbildungspersonal 210
3.2.1.4 Ausbildungsbereitschaft 214
3.2.1.5 Engagement und Interessenlage von Betrieben 218
3.2.2 Ökonomische Effizienz und Umsetzung von Teilzeitberufsausbildung (wirtschaftliche Ebene) 226
3.2.2.1 Kosten-Nutzen-Faktoren in der (Teilzeit)Berufsausbildung 228
3.2.2.2 Umsetzung Ausbildungsordnung und Ausbildungsrahmenplan 234
3.2.2.3 Ausbildungsreifejunger Mütter 250
3.2.2.4 Zusammenarbeit mit den zuständigen Stellen 256
3.2.2.5 Stärken und Problemlagen junger Mütter 259
3.2.2.6 Kinderbetreuung 274
3.2.2.7 Sozialpädagogische Begleitung und Unterstützungsstrukturen 279
3.2.3 Corporate Identity und Unternehmenskultur (symbolische und gesellschaftliche Ebene) 284
3.2.3.1 Bereitschaft zur (Teilzeit)Ausbildung 287
3.2.3.2 Leitbilder und Tradition von Ausbildungsbetrieben 291
3.2.3.3 Gesellschaftlicher Auftrag von Ausbildungsbetrieben 296
3.2.3.4 Akquisition von Auszubildenden und die Rolle der „Chemie" 300
3.2.3.5 Frauenförderung und Rolle der Teilzeit im Betrieb 308
3.2.4 Bildungspolitische Rahmenbedingungen und Innovationen (politische Ebene) 316
3.2.4.1 Bildungspolitische Anforderungen und betriebliche Umsetzung 319
3.2.4.2 Duale Ausbildung versus außerbetriebliche Ausbildung 322
3.2.4.3 Fachkräfteentwicklung und Übernahme 325
3.2.5 Zusammenführung der Ergebnisse 330
3.2.5.1 Erfolgsfaktoren bei der Umsetzung von Teilzeitberufsausbildung 331
3.2.5.2 Störfaktoren bei der Umsetzung von Teilzeitberufsausbildung 339
3.2.5.3 Exemplarische Typenbildung 345
3.2.5.4 Fallstudien 352

4 Resümee 362

5 Literatur 371

6 Anhang 396