Griechische Sagen sind im Unterricht ein Dauerbrenner und gehören zum großen narrativen Erbe Europas. Im Latein- und Griechischunterricht begegnen sie uns am häufigsten, aber auch im Literaturunterricht, in der Theater-AG oder im Deutschunterricht erfahren wir viel über die Weisheit der Antike, indem wir den Sagenstoff lesen und hören, ihn aufnehmen, weiterverarbeiten und rezipieren.
Dieses motivierend gestaltete Jugendbuch (geeignet ab 10 Jahren laut Verlagsangabe) erzählt die spannenden Geschichten aus der Perspektive der Heldinnen und Helden, exemplarisch am Beispiel des odysseischen Sagenkreises. Zunächst stehen Steckbriefe, ähnlich wie in einem Freundebuch, in denen die wichtigsten Eigenschaften genannt werden: Zum Beispiel Telemachos, der suchende Sohn des Odysseus und der Penelope, stellt sich und seinen treffsicheren Bogen vor. Er vermisst seinen Vater, der schon 20 Jahre nicht nach Hause gekommen ist, über den aber die wunderlichsten Geschichten erzählt werden. Nach dem Steckbrief steht die Geschichte des jeweiligen Protagonisten. Immer jugendgerecht aus der Ich-Perspektive erzählt mit vielen wörtlichen Reden und ganz wenig Langeweile.
Wir begegnen der Zauberin Kirke, dem trojanischen Pferd, der Amme Eurykleia, dem Seher Laokoon, der Meergöttin Thetis, einigen anderen und natürlich dem Helden Odysseus selbst.
Für den Unterricht in Sekundarstufe I ist das Buch in jedem Fall hervorragend geeignet, auch um etwa für eine Klassen- oder Schulbibliothek eine Alternative zu Gustav Schwab oder anderen klassisch gewordenen Sagenerzählungen anzubieten. In diesem Buch von Frank Schwieger, dessen Passion als Gymnasiallehrer für Latein und Geschichte in den Texten deutlich spürbar ist, kann Identifikation stattfinden, die durch die Illustrationen von Ramona Wultschner hervorragend unterstützt wird. Wunderbar auch die Gestaltung der Buchdeckel: Vorne ein Steckbrief für die junge Leserschaft, hinten eine überblicksartige Karte mit den wichtigsten Stationen des Odysseus.

Ein toller Beitrag zum Weitertragen der berühmten Geschichte um den irrfahrenden Helden!

Johannes Groß, www.lehrerbibliothek.de

Wer könnte die Geschichte von Troja besser erzählen als die Helden und Heldinnen selbst? Kurzweiliger als die Ilias und lustiger als Hollywood erzählen Laokoon, Kalypso und Kassandra die griechischen Mythen auf ihre Weise.

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