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Handbuch Sprachphilosophie
Handbuch Sprachphilosophie




Nikola Kompa (Hrsg.)

Verlag J. B. Metzler
EAN: 9783476025098 (ISBN: 3-476-02509-8)
450 Seiten, hardcover, 18 x 24cm, September, 2015

EUR 99,95
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Wie hängt Sprache mit dem Denken zusammen? Ermöglicht oder verhindert sie es, die Wahrheit zu erfassen? Welche Rolle spielt sie für die zwischenmenschliche Kommunikation? - Dieses Handbuch skizziert die Wurzeln der Sprachphilosophie in Antike und Mittelalter, stellt zentrale Strömungen vor (Strukturalismus, Phänomenologie, Pragmatismus etc.) und beschreibt grundlegende Ausdrücke sowie ihre Funktionen (Proposition, Kennzeichnung, Eigennamen etc.). Im Zentrum des Bandes stehen bedeutungstheoretische Ansätze der analytischen Sprachphilosophie, der heute vorherrschenden Herangehensweise. Weitere Kapitel beschreiben zentrale Merkmale der Sprache (Analytizität, Normativität, Kompositionalität, Konventionalität, Vagheit, Metaphorik etc.).
Rezension
Obwohl Sprache seit jeher ein Gegenstand intensiven philosophischen Nachdenkens ist, ist die Sprachphilosophie als Subdisziplin der Philosophie erst recht spät, gegen Ende des 18. Jhdts., entstanden und muss zunächst von den Sprachwissenschaften unterschieden werden. Sprachphilosophie hat eine natürliche Nähe zur Linguistik. Die Philosophie stellt dabei die allgemeinen und grundsätzlichen Fragen. Philosophie ist immer mit Sprache verbunden; denn jeder Gedanke, jeder Inhalt und jedes Verstehen sind durch Sprache begrifflich vorgeprägt. Ziel des Philosophierens ist die Unterscheidung von sinnvollen und unsinnigen Aussagen, die Klärung der Sprache. Dieses druckfrische Handbuch gibt einerseits einen Überblick über die Sprachphilosophie in ihrer ganzen Breite, andererseits liegt ein Schwerpunkt auf systematischen Fragen der zeitgenössischen Sprachphilosophie in analystischer Tradition incl. eines historischen Überblicks. So treten die Positionen der bedeutendsten Sprachdenker aus der abendländischen Philosophiegeschichte (Platon, Aristoteles, Locke, Herder, Frege, Wittgenstein, Austin, Heidegger, Davidson, Brandom und Derrida) ebenso vor Augen wie die wichtigsten Themen und Fragestellungen, die Techniken und Leistungen der modernen Sprachphilosophie. Dabei hat die Sprachphilosophie lange Zeit als der wesentliche Beitrag des 20. Jahrhunderts zur Entwicklung des philosophischen Denkens gegolten. Zu den Themen und Techniken heutiger Sprachphilosophie zählen u.a. die Frage nach der Rolle der formalen Logik, die Frage nach dem Verhältnis von Sprache und Handlung und die Frage nach moderner Grammatiktheorie, Pragmatik, Semantik und Logik.

Oliver Neumann, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Sprachphilosophie gehört zu den zentralen Bereichen des Fachs.
Systematischer Überblick über die wichtigsten Themen der Sprachphilosophie.
Moderner Ansatz: Kapitel zu Schnittstellen mit Psycho- und Neurolinguistik, Kognitionswissenschaft, Anthropologie, Logik etc.
Inhaltsverzeichnis
I. Einleitung (Nikola Kompa) 1

II. Historische Stationen 5

1 Sprachphilosophie in der Antike
(Christoph Hochholzer/Niko Strobach ) 5
2 Sprachphilosophie im Mittelalter
(Peter Schulthess) 15

III. Strömungen der Sprachphilosophie 29

1 Die kulturalistische Tradition
(Gerald Hartung) 29
2 Die strukturalistische Tradition
(Christian Lavagno) 38
3 Die phänomenologische Tradition
(Christian Beyer/Martin Weichold) 48
4 Die pragmatistische Tradition
(Gabriele Gava) 59
5 Die sprachkritische und sprachsoziologische Tradition
(Philip Hogh) 69
6 Die analytische Tradition
(Hans-Johann Glock/Kai Büttner/David Dolby) 79

IV. Ausdrücke und ihre Funktion 91

A. Sätze
1 Wahrheit
(Dirk Kindermann) 91
2 Propositionen
(Max Kölbel) 99
3 Wahrheitsrelativismus
(Dirk Kindermann) 106

B. Singuläre Ausdrücke
1 Kennzeichnungen
(Mirja Holst) 114
2 Eigennamen
(Holger Sturm) 120
3 Indexikalische und demonstrative Ausdrücke
(Gottfried Vosgerau/Anke Gebhard) 128
4 Fiktionale Namen
(Tatjana von Solodkoff) 134
5 Anführung
(Manfred Harth) 140

C. Allgemeine Ausdrücke
1 Natürliche Prädikate
(Uwe Meyer) 147
2 (Nicht-)Projizierbare Prädikate
(Sebastian Schmoranzer) 153

D. Sonstige Ausdrücke
1 Quantoren
(Stefan Hinterwimmer) 160
2 Junktoren
(Benjamin Schnieder) 166

V. Analytische Sprachphilosophie 175

A. Sprachliche Bedeutung
1 Sinn und Bedeutung
(Katharina Felka/ Benjamin Schnieder) 175
2 Intensionale Semantik
(Thomas Ede Zimmermann) 187
3 Wahrheitstheoretische Semantik
(Miguel Hoeltje) 198
4 Wittgenstein: Gebrauch, Sprachspiel, Regeln
(Severin Schroeder) 207

B. Handeln, Meinen, Verstehen
1 Implikatur
(Andreas Kemmerling/ Manfred Harth) 216
2 Meinen
(Andreas Kemmerling) 227
3 Radikale Übersetzung und radikale Interpretation
(Geert Keil) 237
4 Sprachverstehen
(Lars Dänzer) 249
5 Sprechakttheorie
(Bernd Prien) 259

C. Neuere bedeutungstheoretische Ansätze
1 Inferentialismus
(Bernd Prien) 269
2 Minimalismus, Kontextualismus, Relativismus
(Nathalie Lötscher/Sarah-Jane Conrad) 279
3 Naturalisierte Semantik/Teleosemantik
(Peter Schulte) 289
4 Zweidimensionale Semantik
(Christian Nimtz) 299

VI. Phänomene der Sprache 309

1 Analytizität
(Joachim Horvath) 309
2 Präsuppositionen
(Stefan Hinterwimmer) 317
3 Kompositionalität
(Markus Werning/Viviana Haase) 326
4 Konventionalität
(Jonas Pfister) 334
5 Metaphern
(Nikola Kompa) 341
6 Normativität
(Tim Kraft) 351
7 Vagheit
(Nikola Kompa) 361
8 Lautsprache und Schriftsprache
(Martin Pleitz) 371

VII. Schnittstellen 383

1 Linguistik: Die Frage nach der Struktur der Sprache
(Louise Röska-Hardy) 383
2 Psycho- und Neurolinguistik: Wie kommt der Mensch zum Wort?
(Jutta L. Mueller/Corinna E. Bonhage) 393
3 Kognitionswissenschaft: Sprache, Kategorisierung und Begriffe
(Uwe Meyer/Frank Jäkel) 403
4 Logik: Argumente und ihre logische Form
(Holger Sturm) 411
5 Anthropologie: Sprachfähigkeit als anthropologische Differenz?
(Susanne Grassmann) 422

VIII. Anhang 435

1 Auswahlbibliographie 435
2 Die Autorinnen und Autoren 436
3 Personenregister 437